Poldi

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Kati & Azuro – 1. Rettet Azuro!

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Erster Eindruck: Neue Pferde-Serie

Nach dem Tod ihrer Mutter ist Kati zusammen mit ihrem Vater auf den Fasanenhof gezogen, einem Reiterhof, der in der Gegend aber einen recht schlechten Ruf hat. Als Freundin bleibt ihr nur ihre Cousine Cleo, die sie in den Ferien besuchen kommt. Kurz vor Weihnachten sind sie Zeuge eines Autounfalls, bei dem ein Pferdeanhänger beschädigt wird. Und das Pferd darin sieht gar nicht gut aus...

„Kati & Azuro“ ist der Titel einer neuen Hörspielserie, die das Kultlabel Europa in sein Programm genommen hat. Die Charaktere wurden schon kurz bei TKKG vorgestellt, doch nun ist auch die erste eigenständige Folge „Rettet Azuro!“ erschienen. Natürlich muss hier vorerst viel Zeit darauf verwendet werden, die Personen und ihr Umfeld vorzustellen, sodass es einige Zeit dauert, bis die eigentliche Handlung beginnen kann. Während der gesamten Folge wird viel auf die Gefühle von Kati eingegangen, die dem Hörer so schnell näher rückt und gut nachvollziehbar wird. Ihre emotionale, oftmals auch ein wenig ironische Art wirkt natürlich, und auch die anderen wiederkehrenden Charaktere sind sympathisch und glaubwürdig. Die Geschichte um die Rettung eines Pferdes – Azuro – ist im Prinzip recht spannend und thematisiert gleichzeitig den skrupellosen Umgang von Pferden zum Profit einiger Menschen. Die dargestellten Tierquälereien sind nicht nur ein wichtiges Mittel, um die Geschichte voranzutreiben, sondern auch ein klares Statement. Einige humorvolle Anspielung auf andere Serien des Labels wirken auflockernd und sind witzig. Allerdings ist die Handlung doch arg in die Länge gezogen, viele Passagen können kein Tempo aufnehmen und bleiben zu blass, während die Darstellung des Bösewichts Waldomar Pain deutlich eindimensional geraten ist. Diese erste Folge hat eine Hand voll starker Szenen, und auch der Grundgedanke ist kein schlechter, die Mischung aus Abenteuer- und Pferdeserie schwächelt hier aber doch aufgrund der langatmigen Erzählweise.

Als Kati ist Carolin van der Groeben zu hören, die mit ihrer emotionsgeladenen Stimme alle Szenen gut meistern kann und besonders die Qual der Pferde gut nachvollziehbar macht. Ihr Vater Ludger Schulze wird von Stephan Schleberger gesprochen, seinne Stimme ist klar und passt gut zu dieser recht ernst angelegten Rolle. Als Erzähler ist Mitproduzent Ulli Potofski zu hören, er schafft es aber nicht, einen Draht zu seinem Publikum zu schaffen und wirkt meist zu künstlich. Weitere Sprecher sind Alexander van der Groeben, Patricia Frey und Rolf Berg.

Als Titelsong wurde ein eigens produziertes Lied gewählt, dass auch immer wieder als Trennung zwischen den einzelnen Szenen eingespielt wird. Leider ist die Singstimme arg dünn, sodass das Piepsige darin schnell nervig wird. Ebenso verwunderlich wie die Wahl der Sängerin ist, dass das Lied immer schnell ausgeblendet wird, man nicht mal am Ende die volle Version zu Ohr bekommt.

Niemanden dürfte es verwundern, dass auch auf dem Cover Pferde zu sehen sind. Gezeigt wird eine Szene aus dem Hörspiel, bei dem Kati und Cleo durch dichten Nebel reiten und verfolgt werden. Die Aufmachung wirkt locker, ansprechend und nicht zu überladen, im Inneren gibt es einige Infos über Pferde und Kati wird kurz vorgestellt.

Fazit: Die an sich spannende Geschichte wird hier zu lang erzählt, eine Kürzung um eine viertel Stunde hätte mehr Tempo hinein gebracht.

VÖ: 25.November 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886979591325
 
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