Ich musste beim Cut von WW Zombies feststellen, das man manchmal nicht drum herum kommt, fertige Aufnahmen herauszuschneiden. Und das nicht, weil die Sprecher schlecht gewesen wären, sondern weil einige Sachen, die im Skript noch gut klangen, gesprochen überhaupt nicht wirkten. So ist das Hörspiel einige Minuten kürzer, als zunächst gedacht. Wie geht es euch? Musstet ihr auch schonmal schweren Herzens etwas kürzen? Sollte man diese Szenen vielleicht als Bonus veröffentlichen, ähnlich wie bei einem Film auf DVD oder Blu-ray?
 

Noir

Mitglied
AW: Kürzungen - manchmal notwendig

Im Laufe der Produktion von "Die Barash-Tyr Chroniken 1" wurden auch ein paar Kürzungen vorgenommen. Eine Szene erhielt dabei eine immense Kürzung von über einer Minute (korrigier mich wenn ich falsch liege, Marc). Als mich Marc seinerzeit deswegen anschrieb, war ich zunächst gar nicht begeistert, da einige Punkte vorkamen, die ich für wichtig erachtete. Letzten Endes hatte Marc aber völlig recht mit seiner Einschätzung. Die Szene hätte in voller Länge nahezu sämtliche Dynamik verloren.

Die Idee sowas als "Deleted Scenes" herauszubringen, finde ich gar nicht so schlecht. Allerdings müsste man da genau abwägen, ob sich eine Veröffentlichung lohnt.
 

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Kürzungen - manchmal notwendig

Oh ja, Special Extended Edition!!! Nee, ich persönlich würde, wenn die Entscheidung fiele, das Tuch des Schweigens über die gelöschten Szenen ausbreiten. Aber das ist nur meine eigene Vorgehensweise, kann ja jeder Produzent/Cutter handhaben, wie er das möchte. Ärgerlich ist das natürlich, wenn bereits aufgenommen wurde, weil dann unter Umständen sogar ganze Nebenrollen rausfallen könnten... nicht schön für die Beteiligten. Bei wenigen gelöschten Sätzen sehe ich kein Problem.

Bei "Der unbeschreiblich schwarze Zug" hatte ich im Vorfeld extrem zu kürzen, um auf die geforderten 15 Seiten zu kommen, hatte dann aber den Eindruck, dass das Skript an Tempo und Dichte zugenommen hat. Aber im Nachhinein, also während der Produktion zu kürzen, das finde ich für mich persönlich heikel. Im Idealfall hat man das eben schon im Skript gekürzt. Wenn es dann doch nötig wird... na dann führt eben kein Weg dran vorbei. Fällt mir schwer, das einzuschätzen, weil ich noch nie an einem derart langen Hörspiel gearbeitet habe.
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
Sprechprobe
Link
AW: Kürzungen - manchmal notwendig

Im Laufe der Produktion von "Die Barash-Tyr Chroniken 1" wurden auch ein paar Kürzungen vorgenommen. Eine Szene erhielt dabei eine immense Kürzung von über einer Minute (korrigier mich wenn ich falsch liege, Marc). Als mich Marc seinerzeit deswegen anschrieb, war ich zunächst gar nicht begeistert, da einige Punkte vorkamen, die ich für wichtig erachtete. Letzten Endes hatte Marc aber völlig recht mit seiner Einschätzung. Die Szene hätte in voller Länge nahezu sämtliche Dynamik verloren.

Die Idee sowas als "Deleted Scenes" herauszubringen, finde ich gar nicht so schlecht. Allerdings müsste man da genau abwägen, ob sich eine Veröffentlichung lohnt.


oh, ich glaube es war sogar etwas mehr als eine minute! und beim "ersten schnee" haben wir damals sogar gute 2einhalb minuten rausgenommen, von denen sich franjo zunächst ebenfalls nicht trennen wollte.
beim lesen der skripte ist mir das als regisseur zunächst auch nicht als "too much" aufgefallen, aber beim hören der produktion dann sehr wohl. im sinne der dynamik und nötigen spannungserhaltung sollte man sich nicht davor verschließen, solche kürzungen vorzunehmen. auch wenn es (nicht nur den autoren) weh tut... ;)
 

joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
Link
AW: Kürzungen - manchmal notwendig

Muss man schauen, wie es rueberkommt. Generell finde ich schon bei DVD und BD den Bonus "Deleted Scenes" totlangweilig, weil diese meist aus einem oder mehreren guten Gruenden "deleted" worden sind. Allerdings offeriert dies vielleicht eine "Extended Version". ;)
 

Karpatenhund

Karpatenhund
AW: Kürzungen - manchmal notwendig

Ich finde, ein Hörspiel wird dreimal "geboren".
Zum ersten Mal beim Schreiben des Skripts.
Zum zweiten Mal, wenn die Sprecher ihre Takes einsprechen.
Zum dritten Mal, wenn der Cutter das Hörspiel schneidet.

Jedes Mal kann es vorkommen, dass etwas nicht passt oder besser geändert werden sollte.

Schon beim Einsprechen kann es ja sein, dass der Sprecher merkt: "Diesen Text bekomme ich nicht so hin, dass er natürlich klingt." (völlig unabhängig ob das dann am Text oder am Sprecher liegt). Ich finde es richtig, dass man da in Rücksprache mit dem Autor Alternativen ausprobiert.

Beim Cut genauso: Wenn der Cutter merkt, dass es so nicht optimal ist, wie es der Autor geplant hatte, sollte er mit dem Autor Rücksprache halten und dann gemeinsam über eine Alternative nachdenken.
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
Sprechprobe
Link
AW: Kürzungen - manchmal notwendig

Dem kann ich mich nur anschließen. Letztendlich ist eine Produktion erst dann abgeschlossen, wenn sie veröffentlicht ist. Es ist allerdings auch immer eine Frage des persönlichen Höre- oder Leseempfindens. Ich denke aber, dass man mit genügend Kommunikation und Verständnis für die jeweils andere Seite auch etwas erreicht das allen Vorstellungen gerecht wird.

Viele Grüße.
 
Hoerspielprojekt.de

Neu

Discord
Oben