Poldi

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Jules Verne: Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg – 2. Der Schatz von Atlantis

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Erster Eindruck: Reise an den Meeresgrund

Nachdem das anfängliche Misstrauen der Reisegruppe um Phileas Fogg gegenüber dem geheimnisvollen Kapitän Nemo abgeklungen ist, steht dem Weltenbummler ein ganz spezielles Abenteuer bevor. Denn die beiden begeben sich mit besonderen U-Booten in die versunkene Stadt Atlantis, die viele versteckte Wunder offenbart. Doch die Rückkehr zur Nautilus birgt ebenso einige unangenehme Überraschungen...

Mit „Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg“ hat Maritim eine sehr interessante neue Serie nach Motiven von Jules Verne im Programm, deren erste Folge bereits die Lust auf mehr geweckt hat. Doch es blieben noch einige Fragezeichen offen, in welche Richtung sich die Serie entwickeln würde. Erste Antworten darauf gibt „Der Schatz von Atlantis“, das eine sehr interessante Geschichte erzählt, die sowohl für sich allein stehen kann als auch eine Rahmenhandlung, einen roten Faden auslegt. Der Start in die Handlung läuft etwas runder als in de vorigen Folge, da die Charaktere schon bekannt sind und nahtlos an die vorige Folge angeschlossen wird. Dennoch vergeht einige Zeit bis zur Erkundung des untergegangenen Atlantis, und hier wird eine sehr abenteuerliche Atmosphäre geschaffen, die durch zahlreiche interessante Elemente und einen spannenden Verlauf überzeugt. Später schlägt die Folge dann noch einmal eine ganz andere Richtung ein, die von gänzlich veränderten Umständen auf der Nautilus berichtet. Das ist ebenso packend, aber düsterer, bedrückender, weniger actionbetont. Dabei kommen die Charaktere und die besondere Situation noch besser zur Geltung, zumal hier immer mehr häppchenweise von den Hintergründen der Serie offenbart werden. Äußerst gut gefällt mir dabei das Auftauchen einer weiteren mystischen Gestalt, die nicht aus dem Schaffen von Jules Verne stammt, aber seine dunkle Faszination auch hier bestens einbringen kann. Ich mag diese experimentelle Mischung sehr gern, zumal der Ausblick auf die Serienhandlung äußerst reizvoll ist.

Klaus Dieter Klebsch ist wie bereits im Vorgänger als Kapitän Nemo zu hören, voller Leidenschaft intoniert er mit seinem einzigartigen Klang die Figur, die dadurch einen sehr starken Umriss bekommt. Marius Clarén ist als Passepartou zu hören, der treue Diener von Phileas Fogg bekommt durch seinen sehr soliden Auftritt eine ebenso interessanten wie glaubhaften Ausdruck. Sehr überzeugt hat mich Holger Löwenberg, der mit viel Energie und seiner sehr wandlungsfähigen Stimme viel Aufmerksamkeit auf seine ungewöhnliche Figur lenken kann. Weitere Sprecher sind Lutz Schnell, Manfred Lehmann und Michael Pan.

Die Klangkulisse, die für dieses Hörspiel geschaffen wurde, ist sehr vielfältig und passt sich genau an die jeweilige Szene an. So entsteht eine sehr dichte und spannende Atmosphäre, die insbesondere von zahlreichen glaubhaften und gut eingefügten Hintergrundgeräuschen geprägt wird. Doch auch die eingesetzte Musik ist packend und unterstützt die Spannung der Geschichte.

Nicht minder detailliert und aufwändig ist das Cover zu dieser Folge gelungen, das die unterseeische Reise der Nautilus zeigt. Neben Fischschwärmen und natürlichen Riffs sind auch Teile des untergegangenen Atlantis zu sehen, was eine mystische und erhabene Ausstrahlung erzeugt. Im kleinen Booklet ist wieder ein Vorwort der Autoren zu lesen, auch werden zwei der Sprecher samt Foto vorgestellt.

Fazit: Die Handlung ist hier fast zweigeteilt, neben der Erkundung von Atlantis stehen Phileas Fogg und seine Freunde auch ganz anderen Gefahren gegenüber. Ein kleiner mythologischer Einschlag, einige Actionsequenzen, eine Intrige und der Ausblick auf den roten Faden der Serie machen diese Folge so reizvoll und hörenswert, da die Handlung zudem sehr flüssig und kurzweilig geraten ist.

VÖ: 11.Dezember 2015
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-945624-62-3
 
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