• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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John Sinclair Classics – 12. Das Höllenheer

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Erster Eindruck: Gegen eine Göttin

Wieder kommt John Sinclair nicht dazu, das geweihte Kreuz bei seiner Mutter abzuholen. Denn ein anonymer Hinweis bringt ihn auf die Spur der vermissten Mary Nikuta, deren letztes Lebenszeichen eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihre Bruders ist. Darin berichtet sie von einer dämonischen Sekte, die der Todesgöttin Kali huldigt und von ihr einen Mord verlangt – den Mord an John Sinclair…

Anfangs scheinbar nur dafür gedacht, die früheren Abenteuer des berühmten Geisterjägers John Sinclair zu erzählen, hat sich „John Sinclair Classics“ mittlerweile einen eigenständigen roten Faden entwickelt und setzt die einzelnen Episoden so in Bezug zueinander. Anfangs war dies nur dezent, nun nimmt es immer mehr Raum ein – gut so, denn das verleiht dieser Serie das gewisse Extra, das viele Fans bei der Stange hält. Zu Beginn dieser zwölften Folge geschieht dies ebenso wie am Ende, hier wird ein deutlicher Vorlauf für die nächste Folge geleistet. Als besonders stark habe ich hier die erste Viertelstunde empfunden, sehr dynamische Szenenwechsel, immer an der spannendsten Stelle – das weiß zu gefallen. Später flaut dieses zwar etwas ab, doch immer noch ist die Handlung gut erzählt und weiß den Hörer gespannt auf die nächsten Ereignisse zu halten. Und ganz am Finale findet die Handlung zu ihrer anfänglichen Stärke zurück und begeistert mit einem dramatischen Verlauf. Der geplante Überraschungseffekt, wer denn nun der Bösewicht ist, bleibt zwar aus und ist schon vorher erkennbar, dennoch ist hier eine sehr starke und unterhaltsame Folge der Serie entstanden.

Zum ersten mal ist hier Achim Schülke als Sir James Powell zu hören. Den durchsetzungsfähigen Chef von John Sinclair kann er ebenso lebendig und dynamisch darstellen, seine oftmals schlechte Laune ist besonders gut getroffen. Neu hinzugekommen ist auch Dirk Herdegen als Mandra Korab, ebenfalls Geisterjäger, der uns anscheinend noch ein wenig begleiten wird. Seine markante Stimme passt sehr gut in die Atmosphäre der Serie, er kann stark und standhaft wirken. Andreas Schmidt ist als Jack Nikuta zu hören, dessen schluffiger Ton mit dem leichten Akzent einen interessanten Charakter formen. Weitere Sprecher sind Simona Brahmann, Konstantin Graudus und Luise Lunow.

Akustisch wird wieder ausgefeilte Kost geboten, besonders die Musik kann hier an einigen Stellen überraschen und überzeugen, indem sie erst langsam und ruhig erscheint, um dann in aller Wucht zuzuschlagen. Auch die Geräusche sind wie immer sehr gut eingefügt und sorgen für den einen oder anderen Schockmoment, können sich aber auch mal ganz zurückziehen.

Einer der unheimlichen Mönche ist auf dem Cover zu sehen, die rot glühenden Augen, die dunkle Maske, die Kapuze, die große Teile des Gesichts verhüllt, all das ergibt ein sehr atmosphärisches und gelungenes Cover. Die restliche Aufmachung ist gleich geblieben und enthält alle wichtigen Informationen, darüber hinaus gibt es aber leider keine zusätzlichen Extras.

Fazit: Eine Folge, die mir richtig gut gefallen hat, was an der dynamischen Erzählweise und der spannenden Geschichte liegt.

VÖ: 21.September 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4378-2
 
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