Poldi

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Hercule Flambeau's Verbrechen - 1. Schattenfeuer

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Erster Eindruck: Ein Meisterdieb am Start

Hercule Flambeau, Profession Meisterdieb, kehrt von einer Reise nach Indien in seine Heimat Frankreich zurück. Ein befreundeter Inspektor berichtet ihm von zwei weiteren Diebstählen. Auch wenn Flambeau aufgrund seiner Reise nicht direkt verdächtigt werden kann, befragt Inspektor Legrand ihn zu den Vorfällen, weil anscheinend jemand Flambeaus Stil nachgeahmt hat. Schon kurze Zeit später trifft er auf die junge Diebin, die ihm tatsächlich nacheifert und ihm auch sein nächstes Ziel offenbart: Das "Schattenfeuer", einen wertvollen Diamanten aus Indien...

Mit "Hercule Flambeau's Verbrechen" startet das Dortmunder Label Maritim wieder eine neue Serie mit einem interessanten Konzept: Statt Detektiven, Agenten oder Polizisten wird dieses mal ein Meisterdieb ins Rennen geschickt, und bei seinen riskanten Coups begleitet. Direkt am Anfang der ersten Folge "Schattenfeuer" dürfen wir ihn sofort bei der "Arbeit" belauschen, und so temporeich geht es eigentlich immer weiter. Keine künstlich in die Länge gezogenen Passagen, keine storybedingten Durststrecken - die Storyline ist ganz hervorragend gelungen. Am Ende wird es dann noch einmal richtig spannend und fesselnd, was neben der grausigen Story auch an der tollen Darbietung der Sprecher liegt. Auch das große Augenzwinkern in Hercules Sprache, ohne dass platte Kalauer verwendet werden, sowie einige Running Gags sorgen für eine gute Portion Humor. Und die Story ist - wie oben bereits erwähnt - sehr ungewöhnlich und so bisher noch nicht produziert worden. Deswegen kann ich dieses Hörspiel wirklich nur weiterempfehlen, zumal der Preis vollkommen abgemessen ist.

Hier gilt zuerst löblich zu erwähnen, dass Maritim sich für den Einsatz eines Erzählers entschieden hat anstatt dieses nur auf die Figuren zu übertragen. Und so bekommen wir einen ganz und gar sympathischen Peter Weis zu hören, der eine gewisse Ruhe in das Hörspiel bringt. Hercule Flambeau wird gesprochen von Hans Georg Panczack, der ihn auf wunderbare Art leicht schusselig erscheinen lässt und somit vom üblichen Standart des unantastbaren Helden abweicht. Sandra Schwittau spricht Juliette Tricomi, die junge Diebin, und legt wie immer einen überzeugenden Auftritt hin und besticht mit ihrer tollen, kratzigen Stimme. Weitere Rollen werden von Crock Crumbiegel, Helmut Krauss und einer leicht hysterischen Roswita Benda übernommen.

Auch die musikalische Untermalung ist sehr gelungen. Die Stärke liegt hier in der Varianz: Immer neue Arrangements schaffen immer neue Stimmungen und so werden die Situationen immer passend dargestellt. Für besonders atmosphärisch halte ich die Szene auf dem indischen Markt, der mit seinen vielfältigen Geräuschen äußerst glaubhaft herüberkommt.

Das Cover in den Orangetönen weckt Assoziationen zu einem brennenden Himmel und wird mit den Spiegelungen im Wasser und dem Baum noch einmal aufgewertet. Wie üblich bei Maritim sind schon auf dem Cover Sprechernangaben zu finden, und auch die restliche Gestaltung ist im typischen Stil des Labels: Schlicht, aber ansprechend.

Fazit: "Hercule Flambeau's" sollte sich keiner entgehen lassen, zumal es sich nicht so recht in eine Sparte einordnen lassen will. Ein hervorragender Start einer hoffnungsvollen Serie.
 

Dennis Künstner

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AW: Hercule Flambeau's Verbrechen - 1. Schattenfeuer

Nach deiner Rezension und der Meinung von Schnaps, ist es wohl ein Hörspiel was ich unbedingt brauche :). Allerdings finde ich das Cover doch sehr schwach. Da werde ich mal auf der Hörspielmesse nach gucken, ob es da bei Maritim so etwas wie einen Messepreis gibt, dann kann man vielleicht noch 2 Euro sparen.
 
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