Poldi

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Helden des Olymp – Der verschwundene Halbgott

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Erster Eindruck: Neue Helden braucht das Land

Jason wacht plötzlich während eines Schulausfluges auf und kann sich an nichts mehr erinnern – nicht einmal an seinen Namen. Piper und Leo, seine Freunde, helfen ihm, so gut es geht, sich wieder zurechtzufinden. Doch dann werden sie von merkwürdigen Himmelsgeistern angegriffen und landen schon bald darauf im Camp-Half-Blood, das Halbgötter aufnimmt, und erfahren von einer Prophezeiung, die sie zu betreffen scheint...

Mit „Percy Jackson“ hat Rick Riordan eine äußerst erfolgreiche Buchreihe rund um die griechische Mythologie geschaffen, nach fünf Bänden sollte Schluss sein mit seinen Abenteuern. Doch die von ihm dargestellte Welt bietet noch zahlreiche andere Schauplätze, weswegen ein neuer Held her musste. Mit Jason, Piper und Leo wurde dann sogleich ein neues Dreiergespann ersonnen und in der neuen Reihe „Helden des Olymp“ eingeführt, dessen erster Band „Der verschwundene Halbgott“ auch in gelesener Form bei Lübbe Audio vorliegt. Wie man es vom Autor gewohnt ist, wird man hier gleich eiskalt in die Handlung geworfen, mit langen Introszenen, in denen die Charaktere vorgestellt werden, hält er sich gar nicht lange auf. So geht es gleich zu Beginn sehr temporeich zu, schon früh ist man wieder in dieser gelungenen Mischung aus Mythologie und Moderne. Dabei kommt auch hier der Witz und der Biss nicht zu kurz, mit dem die spannenden Abenteuer kommentiert werden. Riordan schreibt hier aus der Sicht aller drei Helden, allerdings immer als externer Erzähler. Dabei wird werden wieder viele Mythen aufgegriffen, ebenso wie der Unterschied zwischen griechischen und römischen Sagen herausgearbeitet wird. Die Handlung ist wieder sehr spannend und abwechslungsreich, sodass für ein kurzweiliges Hörvergnügen gesorgt ist. Allerdings sollte man bedenken, dass der Schreibstil sich nicht wesentlich geändert hat, immer noch springt der Autor von Szene zu Szene, um möglichst viel Abenteuer einzubringen, ignoriert aber Konsequenzen und führt selten einen Charakterzug seiner Helden ganz zu Ende. Das ist manchmal etwas anstrengend, fällt aber aufgrund der tollen Geschichte, dem vermittelten Hintergrundwissen und der witzigen Wortwahl nur wenig ins Gewicht. Ein sehr gelungener Fortsetzungsroman der Percy Jackson-Serie, die auch für Neueinsteiger geeignet ist.

Wie schon in der ersten Buchreihe ist auch hier Marius Claren als Erzähler ausgewählt worden. Er greift das Tempo der Serie auf und unterstützt dieses mit seiner Sprechweise, sorgt für dynamische Szenenwechsel. Auch der Witz der Serie scheint wie für ihn geschaffen, mit seiner trockenen Art bringt er ihn richtig gut zur Geltung. Die neue Aufgabe, hier gleich drei Hauptpersonen mit ihren Gefühlen und Charakteren darzustellen, meistert er locker und verhilft jedem von ihnen zu der Aufmerksamkeit, die er verdient.

Das Cover ist wunderschön gezeichnet und in demselben detailverliebten Zeichenstil, der auch schon die Percy Jackson-Bände so hübsch anzusehen macht. Das Coverkonzept ist jedoch ein deutlich anderes, hier seiht man vor einer von Licht umspielten Landschaft einen der Helden vor einem gewaltigen Drachen stehen. Der Schriftzug dazu ist eher schlichter Natur, kann aber mit dem Lorbeerkranz als „O“ einen kleinen Eyecathcer aufweisen.

Fazit: Die neuen Abenteuer der neuzeitlichen Helden gehen hier mit viel Tempo und Witz weiter, der Verflechtung der Mythologie ist sehr gelungen. Nur der Schreibstil Riordans ist manchmal gewöhnungsbedürftig.

VÖ: 12. Oktober 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4751-3
 
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