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Hanni und Nanni – 36. beschützen die Tiere

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Erster Eindruck: Tierschutz und eine Falschspielerin

Finja ist neu auf dem Lindenhof, schnell finden die anderen Mädchen heraus, dass ihre Eltern, militante Tierschützer, bei einem Einsatz verhaftet wurden. Auch Finja zeigt ihnen die grausamen Fotos gequälter Tiere, und besonders Hanni und Nanni sind voller Eifer und wollen ebenfalls helfen. Gemeinsam organisieren sie eine Spendenaktion – doch dann schleicht sich Misstrauen ein...

Hanni und Nanni, die Kinderbuchserie von Enid Blyton, gehört zu den Hörspielumsetzungen, die seit den 80er Jahren bestehen und auch heute noch erfolgreich sind. Trotzdem ist man hier erst bei Folge 36. angekommen, bei den wenigen produzierten Folgen konnte man auch immer hohe Qualität erwarten. „Hanni und Nanni beschützen die Tiere“ greift ein Thema auf, welches bei der angesprochenen Zielgruppe ungebrochen populär ist: Tierschutz. Die Folge startet wie des öfteren mit der Ankunft einer neuen Schülerin, die typische Vorstellung ist mal wieder unterhaltsam dargestellt. Die anschließenden Diskussionen um Tierschutz sind leider etwas flach geraten und basieren vorrangig auf Aussprüchen wie „Tierschutz ist das wichtigste überhaupt“, was mir persönlich zu schlicht ist. Die sich danach entwickelnde Geschichte ist zwar unterhaltsam erzählt und kurzweilig, bietet aber keine allzu großen Überraschungen, da um etwas ziemlich Offensichtliches lange ein Geheimnis gemacht werden soll. Doch gerade, dass sich die Zwillinge einmal uneins sind, bringt Reibungspunkte in die Handlung ein. Zum Finale kommt noch einmal etwas Tempo auf, aber insgesamt bleibt die Handlung zu überraschungsarm. Die schöne Atmosphäre, die jeder Hanni und Nanni-Folge anhaftet, ist auch hier zu spüren und lässt die Folge für Freunde der Serie insgesamt noch gelungen erscheinen.

Hauptaugenmerk bei den Sprechern liegt auch hier natürlich bei den Mädchen des Internats. Jasmin Wagner ist als Finja zu hören und kann hier mit einer flüssigen Sprechweise überzeugen, in allen Situationen kann sie hier glaubhaft wirken. Enie van de Meiklokjes ist als Bobby schon seit einigen Folgen mit dabei, könnte aber insgesamt etwas spontaner wirken. Erzähler Lutz Mackensy hat hier auffallend wenig Text, den er aber wie immer gekonnt und fröhlich herüber bringt. Weitere Sprecher sind Reinhilt Schneider, Barbara Schipper und Kerstin Draeger.

Wie für diese Serie üblich sind recht viele Musikstücke während der Abtrennung der einzelnen Szenen verwendet worden. Diese gehen recht gut auf die jeweilige Stimmung innerhalb der Handlung ein und ergänzen so die Sprecher. Viele Stücke sind zwar schon aus anderen Europa-Hörspielen bekannt und wirken nicht unbedingt sehr modern, können aber eine schöne und passende Atmosphäre erzeugen.

Die Delphine, die auf dem Cover zu sehen sind, kommen in dem Hörspiel nicht wirklich vor, sind aber hübsch anzusehen und sicherlich ansprechend – gerade für jüngere potenzielle Käuferinnen. Da wirkt das Einsammeln der Spenden etwas in den Hintergrund gestellt. Der Zeichenstil mit den leicht verwischten Farben ist aber wieder außergewöhnlich und auffällig.

Fazit: Eine recht interessante Geschichte, leider an einigen Stellen etwas zu flach geraten. Die schöne Atmosphäre wird dadurch aber nicht gestört.

VÖ: 11. Februar 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886978026620
 
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