Poldi

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Gruselkabinett – 77. Das Feuer von Asshurbanipal

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Erster Eindruck: In den Fängen der Wüste…

Seit vielen Jahren gehen r Steve Clarney und Yar Ali zusammen auf Schatzsuche rund um den Erdball. Nun haben sie einen Hinweis auf einen Schatz von unermesslichem Reichtum, einem großen und wertvollen Rubin. Von einem Straßenhändler erhalten sie eine ungefähre Wegbeschreibung in die aus schwarzem Stein erbaute Stadt, in der ein alter König immer noch über den Rubin wacht…

Der Vorteil an dem Gruselkabinett von Titania Medien ist, dass die Auswahl der Geschichten immer wieder neue Stimmungen und Schauplätze zulässt. Und so wurde auch in der 77. Folge ein Novum eingeführt, denn hier handelt es sich über weite Teile um ein Abenteuerhörspiel, in dem die beiden Hauptfiguren auf Schatzsuche sind. Gleich am Anfang gibt es eine recht actionlastige Szene, in der sich Steve und Yar eine Übermacht aus kampfeslustigen Beduinen erwehren müssen, der Einstieg gelingt so dynamisch und spannend, macht Lust auf das Kommende. Allerdings sind sowohl dieser Teil als auch die nachfolgenden Rückblenden etwas erzählerlastig geraten, einige Szenen hätten durchaus mit mehr Dialogen umgesetzt werden können. Richtig los geht es dann etwa nach der Hälfte der Laufzeit mit der Entdeckung der geheimnisvollen Stadt, hier kommen dann auch die Gruselelemente besser zur Geltung, die im vorangegangen Teil meist nur angedeutet waren. Hier wird dann ein Finale erzählt, das der Serie absolut würdig ist und mit seinen bedrohlichen Elementen sehr gut gelungen ist. Mir gefällt die Stimmung des Hörspiels, die sehr gut Abenteuer- und Gruselelemente verbindet und mal wieder neue Nuancen in die Reihe einstreut.

Die fünf verschiedenen Rollen wurden sehr gut besetzt, die Sprecher können ihr Potenzial hier gut entfalten. Große Teile des Hörspiels übernimmt Wolfgang Pampel, der in jeder Szene präsent ist und zudem auch die Rolle des Erzählers einnimmt. Mit seiner festen und ausdrucksstarken Stimme kann er den Abenteurer dynamisch wirken lassen. Passenderweise ist er ebenfalls der Synchronsprecher von Harrison Ford, sodass Assoziationen zu anderen Abenteuerfilmen aufkommen. Tayfun Bademsoy spricht seinen Freund Yar Ali, der besonders die aufkommende Angst des Wüstensohns gut darstellen kann. In einer etwas kleineren Rolle ist David Nathan zu hören, dessen prägnanter Klang sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. In weiteren Rollen sind Friedrich Georg Beckhaus und Kaspar Eichel zu hören.

Wieder sind Musik und Geräusche hier auf sehr geschickte Weise in die Dialoge eingebunden, sodass sie eine sehr starke Wirkung auf den Hörer erzielen und ihn völlig in die Geschichte hineinziehen. Während den Szenen sind im Hintergrund stets dräuende, leise Musikstücke zu hören, die die Dramatik erhöhen, sich aber auch in den besonders gruseligen Szenen noch einmal deutlich steigern können und so die dynamische Entwicklung gut unterstützen.

Sehr stimmungsvoll ist auch das Cover zur Folge gelungen, das in einem stimmungsvollen Rot zu erstrahlen scheint. Diese geht von dem glühenden Rubin aus und beleuchtet neben dem eindrucksvollen Hintergrund mit Säulen und einem Torbogen auch den alten König, der den Stein in seiner Hand hält. Die restliche Aufmachung ist bereits bekannt und enthält auf der Rückseite ein kleines Foto von Wolfgang Pampel.

Fazit: Wieder mal eine Geschichte mit einer ganz anderen Stimmung, die sich so deutlich von den anderen Geschichten unterscheidet. Besonders das letzte Drittel ist eindringlich umgesetzt worden.

VÖ: 17.Mai 2013
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4816-9
 
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