Poldi

Mitglied
Gregs Tagebuch – 5. Geht’s noch?

greg-5.jpg


Erster Eindruck: Erwachsenwerden und andere Probleme

Gregs Mutter hat beschlossen, wieder zu studieren, und Greg muss sich jetzt sogar seine Pausenbrote selbst schmieren. Zu allem Überfluss ist er auch noch mit seinem Freund Rupert zerstritten und in der Schule beginnt der Aufklärungsunterricht. Und ohne dass er es merkt wird Greg mit der Zeit sogar ein bisschen erwachsen...

Auch in nur fünf Folgen zeigt sich bei Greg, dass sich sowohl die Serie als auch deren Figuren deutlich weiterentwickeln können. Das fünfte Hörspiel der Serie, die auf dem Comic-Romanen von Jeff Kinney basiert, hat nämlich nicht nur einen Bezug zum direkten Vorgänger (was bisher nie der Fall war), sondern beschäftigt sich jetzt mit ganz anderen Themen und geht weg vom reinen Klamauk. Hier wird Greg quasi gezwungen, ein bisschen erwachsener zu werden und im Haushalt mitzuhelfen, auch die Konfrontation mit der Pubertät wird hier angesprochen – aber alles noch auf die unterhaltsame und witzige Art, die der Serie anhaftet. So fühlt es sich im Endeffekt kaum anders an als die vorigen Folgen, hat aber dennoch durch die andere Themenwahl einen anderen Anspruch und regt das ein oder andere mal zum Nachdenken an. Die für die Serie charakteristischen Gedankenspiele der Hauptfigur dürfen natürlich hier ebenso wenig fehlen wie seine manchmal recht uncharmante Art und die überhebliche Denkweise über seine Mitmenschen, allen voran über seinen (ehemals) besten Freundes Rupert. In Spuren ernster als die Vorgänger, aber immer noch herrlich chaotisch und voller schräger Einfälle.

Betrachtet man die Sprecherliste wird man ein wenig erschlagen, bis ins kleinste Detail sind alle Rollen aufgeführt, selbst wenn sie nur einige Worte sprechen. Ganz oben steht aber natürlich wieder Nick Romeo Reimann als Greg, seine freche Art und das lebendige Spiel setzen einen Grundstein für das Gelingen dieser Hörspielumsetzung. Friedrich G. Beckhaus spricht den Opa und kann mit seiner markanten Stimme in der kurzen Szene für genügend Aufmerksamkeit sorgen. Gordon Piedesack ist als Gregs Dad einer der prominentesten Sprecher und setzt seine Figur mit Witz um. Weitere Sprecher sind Monty Arnold, Kornelia Boje und Julius Schwarzer.

Schon nach einem kurzen Musikintro beginnt die eigentliche Handlung, die danach nur selten von kurzen Melodien unterbrochen werden. So wirkt die Erzählung sehr kompakt, der Fokus liegt eindeutig auf den Dialogen und den zahlreichen eingefügten Geräuschen. Allerdings wirken auch hier einige Sätze zusammengeschnitten, hier hätte man etwas sauberer arbeiten können.

Ein dunkles Violett ist dieses mal die Grundfarbe des Covers, das mit kleine Elementen alls Tagebuch von Greg dargestellt wird. Die gezeigte Zeichnung ist dieses nicht ganz so aussagekräftig wie sonst, zeigt aber schön den stark vereinfachten Stil, den Autor Jeff Kinney gewählt hat. Das Innere ist bereits hinlänglich bekannt, nur ein neuer Comicstrip ist hier zu sehen.

Fazit: Ein bisschen erwachsener wirkt dieser Teil der Gregs Tagebuch-Serie, auch wenn der Humor und die schnellen Wechsel weiterhin im Vordergrund stehen.

VÖ: 13.September 2011
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-8339-5231-9
 
Oben