Poldi

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Gregs Tagebuch – 2. Gibt’s Probleme?

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Erster Eindruck: Brüder und andere Schwierigkeiten

Gregs Leben ist nach wie vor im typischen Alltagschaos eines pubertierenden Jungen versunken, doch ein Problem macht ihm jetzt richtig zu schaffen: In den Sommerferien hat sein Bruder Rodrick sein Tagebuch entdeckt und kennt all die peinlichen Geheimnisse. Greg hat alle Hände damit zu tun, Schlimmeres zu verhindern...

Als Buchvorlage haben Gregs Tagebücher besonders viele Lesemuffel wieder zum Lesen gebracht, aber die Umsetzung des schrägen Stoffes in ein anderes Medium ist dann doch nicht ganz einfach. Lübbe Audio hat sich nun an dieses Experiment gewagt, und nachdem man sich im ersten Teil noch an die schnellen Wechsel und die teilweise nur sekundenlangen Sequenzen gewöhnen musste, ist dieses beim zweiten Teil nun schon bekannt, sodass man mehr auf Feinheiten der Geschichte und der Wortwahl achten kann. Der Witz und der schwarze Humor ist dabei immer noch die tragende Kraft der Handlung und sorgt immer wieder für laute Lacher. Die Einfälle und Beschreibungen sind dabei sehr kreativ, wirken aber eben doch immer wie aus dem Leben eines Jugendlichen gegriffen – nur eben deutlich überspitzt und zynisch. So wird auch die belangloseste Szene zu einem richtig witzigen Part der Handlung, und davon sind ziemlich viele aneinander gereiht. Und das ist dann auch schon der einzige Kritikpunkt, durch die schnellen Wechsel kommen einige Elemente gar nicht richtig zur Geltung und gehen in dem Wust an Episoden unter. Insgesamt kann auch dieser zweite Teil mit seinem außergewöhnlichen Ausdruck und den vielen humorvollen Szenen überzeugen.

Als Greg ist wieder Nick Romeo Reimann zu hören, der die Hauptfigur bissig und schlagfertig darstellt, den Humor aber nie aus den Augen verliert und oft genug ein dickes Schmunzeln mit seiner Stimme transportiert. Gordon Piedesack, der Hörspielfreunden ja aus zahlreichen anderen Produktionen bekannt sein dürfte, ist als Gregs Vater Frank zu hören und passt sich den verschärften Bedingungen an, indem er trotz der schnellen Wechsel viel Ausdruck in seine Stimme legt. Merlin Heidenreich spricht Rodrick, könnte dabei aber manchmal noch etwas spontaner und flüssiger wirken. Weitere Stimmen stammen von Maxim Spitz, Pia Jäger und Nicklas Hommen.

Um nicht allzu sehr von den Dialogen abzulenken, sind Geräusche und Musik nur sehr reduziert eingesetzt und treten nur an wenigen Stellen in den Vordergrund. Die Musik von Dennis Kassel und Dicky Hank ist dabei ebenso witzig und beschwingt die das gesamte Hörspiel und kann somit die Atmosphäre der Greg-Romane gut aufgreifen.

Wie schon die Buchvorlagen hat auch jedes Hörspiel von Gregs Tagebüchern eine andere, kräftige Farbe zum Hintergrund, hier ein sattes Blau, das auf Cover, Backcover und im Inneren verwendet wird. Und natürlich dürfen einige Zeichnungen nicht fehlen, die das Buch so besonders machen und den comicartigen Stil des Hörspiel betonen.

Fazit: Frech, witzig und und unkonventionell präsentiert sich auch die zweite Folge, hat man sich ein wenig an die schnelle Machart gewöhnt kann man den Humor noch besser genießen.

VÖ: 9.Juli 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-8339-5043-8
 
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