Poldi

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Fünf Freunde – 102. und die goldene Maske des Pharao

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Erster Eindruck: Kunstraub im Museum

Die Ferien verbringen die fünf Freunde dieses Mal in Torquay, um Onkel Quentin bei einer Tagung zu begleiten. Doch kaum in dem Ort angekommen, erfahren sie von dem Diebstahl eines wertvollen altägyptischen Ringes. Was hat Onkel Quentins Kollege mit der Sache zu tun, der sich die ganze Zeit so merkwürdig benimmt und auffällige Gespräche führt?

Julian, Dick, Anne und George, die sich plötzlich für ein Museum interessieren? Das ist tatsächlich ungewöhnlich und überrascht in der 102. Folge der Kult-Abenteuer-Serie „Die fünf Freunde“ nicht nur Onkel Quentin. Weiß man allerdings, dass dort der Diebstahl stattgefunden hat, ist das brennende Interesse nicht mehr ungewöhnlich. Zu Anfang geht es mit einer kleinen Einleitung los, wechselt dann aber recht schnell zum eigentlichen Fall über. Dieser wird getragen von den interessanten Nebenfiguren, vom Museumsdirektor über die freundliche Darstellerin der Miss Marple im Museum bis hin zum zwielichtigen Mr. Mohamadi – allesamt sind ausdrucksstark gestaltet und bringen Farbe mit in die Geschichte. Diese ist insgesamt auch gut erzählt und hat einen recht hohen Unterhaltungswert, auch wenn die häufige Beschattung des verdächtigen Ägypters vielleicht etwas zu viel Raum einnehmen. Ein klares Highlight ist dann der nächtliche Besuch im Museum, der sehr spannend, aufregend und unheimlich geworden ist. Doch auch die Auflösung kann überzeugen, sie wird gut dargestellt und offenbart auch die Motive des Täters auf angemessene Weise. Mir hat diese Folge der Fünf Freunde mal wieder sehr gut gefallen, hier passt alles gut zusammen und verknüpft die einzelnen Teile gut miteinander.

Nicolas König spricht die Rolle des Mr. Mohamadi und kann die zwiespältige Rolle dabei gut erfassen. Zwar wirkt er vordergründig sehr freundlich und sympathisch, ihm haftet aber immer etwas Unheimliches an. Die wunderbare Regina Lemnitz ist in einer kleinen Rolle als Darstellerin der Miss Marple zu hören, ihre kratzige Stimme passt auch hier wunderbar in die Handlung, sie kann viele Facetten zeigen. Mr. Stringer wird von Henry König gesprochen, auch er erhält durch das gekonnte Spiel eine einzigartige Ausstrahlung. Weitere Sprecher sind Michael Grimm, Dietrich Adam und Christian Rudolph.

Seit mehreren Jahrzehnten (eine Aussage, die man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte) produziert Heikedine Körting diese Serie, sodass der Machart immer eine ähnliche ist. Längst hat sich ein eigener Stil herauskristallisiert, der auf organisch wirkenden, handgemachten Geräuschen und Musik aus dem umfangreichen Europa-Archiv basiert. Dennoch gibt es auch hier wieder Abwechslung in Form einiger Stücke, die noch nicht allzu oft eingesetzt wurden und recht frisch wirken.

Eine ägyptische Grabkammer wurde als Kulisse für das Cover ausgewählt, dass in erdigen Braun- und Orangetönen erstrahlt. Die fünf Freunde – wie immer in ihrer quietschbunten Kleidung – erkunden den Raum aufmerksam, was ein typisches Cover für die Serie darstellt. Bei der restlichen Aufmachung hat es keine Änderung gegeben, die Gestaltung ist sehr übersichtlich, im Inneren gibt es eine Übersicht über die bisher erschienenen Folgen.

Fazit: Eine gut erzählte Folge der Serie, die mit einigen spannenden Szenen wie der Nacht im Museum punktet und mit dem ägyptischen Thema einen gelungenen Aufhänger hat.

VÖ: 7.Juni 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 887254412229
 
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