Nee

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Sprechprobe
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Auch hier möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen, aber die zu tiefe Neugier auf gerade DIE beiden Personen, möchte ich garnicht wecken. Lange werden sie uns nicht begleiten :D

Wieso braucht man dann so viele Informationen über sie? ;)
Wenn man mit so vielen Infos auf einem Haufen arbeiten möchte, würde ich sie eher zu Hauptcharakteren der Serie verlieren.

Um den Erzähler zu kürzen und mehr Leben in die Handlung zu bringen, braucht man gar keinen gefürchteten gestelzten Dialog. Und ja, wie Pinnie oben, bin ich auch eine Freundin des Erzähler weglassens oder seine Takes zu kürzen. Aber keine Angst: Im Lektorat ist das diskussionswürdig und definitiv kein K.O.-Kriterium für ein Skript, solange aus dem Hörspiel kein Hörbuch wird. :)

Die Frage, die ich mir beim Schreiben stelle, ist: Was ist wichtig?
SzenenBILD, kurze Zusammenfassung vieler Informationen (in deinem Bsp.: Name, Alter, Beruf, Herkunft, Vorhaben, Evelins Haarfarbe) -> Erzähler
Beziehungen, wie stehen die Charaktere zueinander, wie sind sie, was treibt sie an, Szenenstimmung -> Dialog

Zum Beispiel könnte das Intro dann wie folgt aussehen. Kursiv dahinter die Aussage, die ich einflechten wollte. Die eckigen Klammern zeigen Zusatzinfos an, die runden sind Regieanweisungen.

Sound:
Wasser plätschert, Fluss, zwei Personen auf Gras im Hintergrund Sie sind draußen, an einem Flusslauf
Evelin (genervt): Frank? Hast du noch Ersatzbatterien bevor wir reingehen? Meine Taschenlampe gibt den Geist auf. Es ist dunkel und sie stehen vor einem Gebäude. Er heißt Frank.
Frank: Klar.
Sound: Batterien werden übergeben und eingesetzt, Schritte enden
Frank: Können wir?
Evelin (zustimmend) Mm-mm.
Sound: Tür knarzt
Frank (murmelnd, flüstert): Stilecht ist es schonmal. Erzeugt ein wenig Gruselstimmung, bzw. hat es was Geheimnisvolles, wenn er zu flüstern beginnt.
Evelin (grunzt)
Evelin: Ja, wie im Geisterhotel in Blutborough oder dem Spukschloss in Oddsville. Sie sind Gruseltouristen und haben schon ein paar Spukhotels durch und nichts gefunden.
Frank (schmunzelnd, feixt): Ach komm, [Evelin]. Spaß hatten wir trotzdem. Sie verstehen sich sehr gut...
[Sie heißt Evelin.]
Evelin (kichert) Das stimmt. Sehr gut.
(ernst) Na los, lass uns schauen, was der Geheimtipp [Oldmill] so taugt... Wo sie sind und was sie hier wollen.
Eventuell könnte man hier auch noch mit gruseliger Musik einsetzen, damit die HörerInnen auch wissen, dass sie gleich gefressen werden.

In diesem Beispiel hätte man ein ähnliches Bild, nur ohne Herkunft, Beruf und Alter. Aber: Man erfährt durch die Ausdrucksweise schon mal mehr über die Personen. Man könnte zum Beispiel Frank und Evelin auch jeden Satz mit "Alda, ey" beenden lassen und sie würden völlig anders wirken.

Ich bin so oder so auf jeden Fall schon mal neugierig, was die beiden Gruseltouristen so finden werden. :D
 

Anduzias

Mitglied
Okay, okay, okay! Ich sehe jetzt, dass ich das Ganze abkürzen und schneller zu den Charakteren kommen sollte :D

Vielen Dank für das Beispiel!
Finde ich im Ansatz sehr gut und schlüssig. Vom Erzähler werde ich mich aber nicht ganz verabschieden können :)
 
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