Poldi

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Dorian Hunter – 18. Kane

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Erster Eindruck: Asmodis' Hinterlassenschaften

Asmodi ist geschlagen, und bei dem Team um Dorian Hunter ist mehr oder weniger der Alltag wieder eingekehrt. Während sich der Dämonen-Killer selbst im Haus von Martha Pickfort hängen lässt, bekämpfen die anderen weiter übernatürliche Phänomene. Coco Zamis bekommt Anrufe von einem alten Bekannten, während eine Leiter an einem Kirschbaum zum Verhängnis wird...

Ein spektakuläres Ende schloss den ersten Handlungsstrang der fantastischen Dark-Mystery-Serie Dorian Hunter in Folge 17 an, das immer wieder Maßstäbe setzte und sich von unterschiedlichsten Seiten präsentiert hat. Doch wie geht es nun weiter, nachdem mit Asmodis das Oberhaupt der Schwarzen Familie vernichtet ist? Marco Göllner und Dennsi Ehrhardt, die beiden Köpfe hinter der Serie, gehen erst einmal einen Schritt zurück und präsentieren eine eher ruhige Folge, die es aber gewaltig in sich hat. Zu Anfang wird die Frage geklärt, die die Hörer wohl am meisten interessiert: Was ist aus den lieb gewordenen Charakteren der ersten Staffel geworden, wie hat sich ihr Leben einige Wochen nach dem finalen Kampf entwickelt? Das Interesse wird dadurch erst einmal geweckt, scheinbar parallel laufen die ersten Szenen ab, ohne einen wirklichen Zusammenhang zu haben. Hier wird ein tiefer Einblick in die verschiedenen Persönlichkeiten gewährt, so ruhig ging es in der Serie noch nie zu. Und dann plötzlich erste leise Ahnungen von Unheil, die sich immer mehr verhärten – doch was dahinter steckt, bleibt lange unklar. Die Handlung steigert sich, verdichtet sich und führt überraschend zwei Stränge zusammen, und immer wieder überrascht die Geschichte mit Wendungen. Gruselig geht es zu, an einigen Stellen richtig unheimlich, was in einem spannenden Finale gipfelt. Doch neben dieser Geschichte werden auch Ansätze für den weiteren Verlauf der Serie gelegt, man darf jetzt schon gespannt sein, was mit dem Erbe Asmodis' geschieht. Wieder eine ganz andere Herangehensweise an Dorian Hunter, und wieder eine extrem gelungene Folge, die mich völlig überzeugt hat.

Eine größere Rolle kommt hier Tim Kreuer als Philipp Hayward zu, der den autistischen Jungen in vielen verschiedenen Facetten leuchten lässt und mit seiner ganz besonderen Sprechweise für zusätzliche Atmosphäre sorgt. Auch Michael Wiese kann seinen Charakter Jimmy Kane hier hervorragend herüber bringen, der aufgedrehte Jugendliche wirkt durch ihn besonders gut. Und Stefan Krause beweist als Olivaro wieder sein Talent für die unterschiedlichsten Rollen, seine leise Bedrohlichkeit ist immer wieder ein Highlight in der Serie. Weitere Sprecher sind Marco Sand, Maresi Bischoff-Hanft und natürlich Thomas Schmuckert.

Auch musikalisch hat man sich hier passend zur Geschichte deutlich zurückgenommen, die Handlung ist eher leise inszeniert, besonders der Anfang kommt still herüber. Natürlich kann sich auch hier im Laufe der Handlug gesteigert werden, wobei mehr Wert auf Atmosphäre und Stimmung denn auf laute und eindrucksvolle Klänge gesetzt wird. Auch die Geräusche fügen sich wieder hervorragend ein und erklären einige zusätzliche Dinge.

Das Haus der Kanes steht im Mittelpunkt des Covers, das sich wieder an das alte Konzept hält und in düsteren, bedrückenden Farben gestaltet ist. Das dämonische Antlitz sieht man hier erst auf den zweiten Blick und ist sehr gut eingebaut. Auch die restliche Aufmachung ist bereits wohl bekannt, der kleine einleitende Text stammt dieses mal von Sprecher Tim Kreuer.

Fazit: Interessant, unheimlich, packend. Eine herausragender Neustart nach dem großen Finale, ebenso für Fans wie für Neueinsteiger geeignet.

VÖ: 25.Mai 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527908588
 
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