Poldi

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Die Elfen – 2. Firnstayns Kinder

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Erster Eindruck: Tolle Fortführung mit anderem Ansatz

Zwar ist die Elfenkönigin Emerelle dank ihres Schwertmeisters Ollowain dem Angriff der Trolle entkommen, ist aber weiterhin auf der Flucht. Sie landen in einem Menschendorf, das überrascht auf die Ankunft der Fremden reagiert, den Elfen aber beim Kampf helfen will. Doch auch die Trolle ruhen nicht und führen ihren Rachefeldzug fort...

„Die Elfen“ ist einer der bekanntesten deutschen Fantasy-Romane der letzten Zeit. Das Werk von Autor Bernhard Hennen hat eine ganze Welle neuer Geschichten rund um fantastische Völker nach sich gezogen. Dass nach der Umsetzung als Hörbuch nun eine Hörspielserie folgt, kam dann aber doch eher überraschend. Verantwortlich hierfür ist Dennis Erhardt unter dem Label Folgenreich, das in der ersten Folge die Grundstruktur festgelegt, die wichtigsten Charaktere vorgestellt und einige weitere Entwicklungen auf der Seite der Trolle erzählt hat. Die zweite Folge „Firnstayns Kinder“ bricht nun schon etwas mit diesem Verlauf und führt mit der Menschensiedlung ein drittes klassisches Fantasy-Volk und einen völlig neuen Schauplatz ein – für Abwechslung und einen dynamischen Verlauf ist also gesorgt. Dennoch sind Vorkenntnisse aus dem erstem Teil nötig, um die Handlung in vollem Maß erfassen zu können, und spätestens hier zeigt sich, was nach dem ersten Teil zu erahnen war: „Die Elfen“ ist eine vielschichtige und durchaus anspruchsvolle Geschichte, die etwas an Aufmerksamkeit erfordert. Belohnt wird man hier mit einer sehr detaillierten Charakterdarstellung, die typisch für die einzelnen Völker sind, sich aber keinesfalls immer am typischen Prototyp des Genres orientieren. Die Handlung ist anfangs noch etwas behäbig, kommt aber nach etwa einem Drittel richtig in Fahrt und kann dann packen. Und das liegt neben der spannenden Handlung auch an der grandiosen Atmosphäre, die einen in die fantastische Welt eintauchen lässt. Eine gelungene Fortsetzung, die aber erst im Laufe der Zeit richtig spannend wird.

Helmut Zierl fungiert in der Serie als Erzähler, der als Alvias auch durchaus seinen Platz in der Handlung hat. Seine sehr markante Stimme setzt immer wieder Akzente, vermittelt die Inhalte seiner Passagen sehr intensiv und sorgt für zusätzliche Stimmung. Eckart Dux spricht den Menschenkönig Horsa Starkschild mit der ihm eigenen Sprechweise und einer eingängigen Rhythmik, lässt ihn so sehr präsent wirken. Auch Sascha Rotermund kann in der Rolle des Menschen Alfadas eine glaubwürdige Vorstellung abliefert, die wunderbar mit dem Szenario harmoniert. Weitere Sprecher sind Cathlen Gawlich, Annette Gunkel und Christian Schult.

Das Sounddesign ist es, was aus dieser interessanten und spannenden Geschichte ein eindringliches, dynamisches und unterhaltsames Hörspiel macht – natürlich neben den fantastischen Sprechern. Die Musik ist sehr atmosphärisch und passt sich eng an die jeweilige Situation an, tritt mal völlig in den Hintergrund, um an anderer Stelle umso imposanter zurückzukehren. Auch die Geräusche machen einen sehr abwechslungsreichen Eindruck.

Auch hier ist die Covergestaltung sehr gelungen, die Zeichnung wurde extra für diese Hörspielserie angefertigt. Ein Elfenkrieger hält sein Schwert in die Höhe, sein Gesicht bleibt völlig verborgen und ist dem Betrachter abgewandt. Der Hintergrund passt hierzu sehr gut und ist hübsch anzusehen. Im Inneren ist eine interessante Anekdote von Bernhard Hennen zu lesen, die einen Bezug zu der Geschichte hat.

Fazit: Die Handlung des ersten Teils wird an einer ganz anderen Stelle fortgeführt, was die Serie für den Hörer noch reizvoller macht. Die Folge braucht allerdings etwas bis sie Fahrt aufnimmt.

VÖ: 30.September 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527772882
 
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