Poldi

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Die Arwinger – 3. Gewissensbisse

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Erster Eindruck: Kein Weg zurück

Nachdem Johann Torn zum Arwinger geworden ist und sich von nun an Johann Schleicher nennt, taucht er immer tiefer ein in diese Welt, die brutal und gnadenlos ist. Als er dann zum ersten mal eine Frau schlägt, wird er von Gewissensbissen geplagt und fragt sich, ob er den richtigen Weg eingeschlagen hat. Doch ein Zurück ist ihm nicht mehr möglich…

Gerade einmal fünf Folgen soll sie Asgard-Serie „Die Arwinger“ umfassen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Folge drei schon den Mittelpunkt bildet. Bisher haben wir erfahren, wie Johann zu den Arwingern gekommen ist, auch zahlreiche Szenen aus seiner Kindheit sind bekannt, ebenso wie die Gegenwart, die er in der Gefangenschaft der Hanse verbringt. Doch der Verknüpfungspunkt, die Quintessenz von all dem fehlt noch, und das ist es, was die Spannung der Serie ausmacht. Auch hier geht es im bekannten Erzählstil weiter, der zwischen den verschiedenen Zeitebenen wechselt und dabei immer wieder neue Kontexte und Bezüge zu anderen Ereignissen setzt. Dennoch ist eine Weiterentwicklung zu den beiden Vorgängern ersichtlich, viele Szenen wirken tiefergreifend und bedeutender im Gesamtkontext. Die Gewissensnöte Johann Schleichers treten stärker in den Vordergrund und prägen an vielen Stellen die Erzählung. Intensiviert wird diese Folge wieder von realistischen und durchaus brutalen Gewaltszenen, die schon heftig dargestellt werden und nur gerade eben noch geschmackvoll sind, viel mehr sollte man den Hörern dann doch nicht zumuten. So passt aber alles gut zusammen und ergibt eine meist spannende, manchmal nachdenkliche Folge der Arwinger, die den Hörer weiter in diese düstere Welt zieht und einen weiteren Teil des Gesamtkonzepts offenbart.

Matthias Pantel ist erneut als der Vater von Johann Torn zu hören, die Härte in seiner Stimme überträgt sich sofort auf den Hörer, sein intensives Spiel ist eine hervorragende Leistung. Robert Kotulla spricht den Arwinger Blutsäufer und symbolisiert die Rauheit und Brutalität des Geheimbundes und passt sich sehr gut an die jeweilige Szene an. Annabelle Krieg hat einen Auftritt als Amme, ihre facettenreiche Stimme zeigt wieder eine andere Seite. Weitere Sprecher sind Frank Dudden, Sönke Städtler und Nela Schmitz.

Das Label ist noch recht neu und schon auf überraschend hohem produktionstechnischen Niveau. Die Musik ist düster, bedrückend und eindrucksvoll, passt sich stets der Handlung an und schafft eine dichte Stimmung. Die Geräusche sind realistisch, gut eingefügt und erhöhen die Brisanz der Szenen. Beides zusammen ergibt eine wunderbare Kulisse für die verschiedenen Episoden und fesselt den Hörer an die Boxen.

Der Galgen auf dem Cover weckt sogleich Assoziationen zum harten und grausamen Mittelalter, das sehr düstere Motiv vor dunklem, wolkenverhangenen Himmel wird auch durch den Schriftzug und Folgentitel nicht aufgehellt. Stimmungsvoll, droht aber eventuell im Ladenregal unterzugehen. Ein tolles Extra findet sich im Inneren: Eine Karte auf leicht durchsichtigen Papier, das die Infos im Booklet toll ergänzen.

Fazit: Neue Informationen aus allen Zeitebenen sind für den Fan der Serie eine wahre Ohrenweide und lassen den Blick auf das Kommende sehr interessant werden.

VÖ: 8.Juni 2012
Label: Asgard
Bestellnummer: 978-3-9814874-3-5
 
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