Der Einstieg holpert in meiner Lesart, "Mutterseelenallein" scheint mir nicht so recht zur Schnoddrigkeit der Figur zu passen und die "unkonventionellen Methoden" finde ich ein bisschen lieblos, da wünsche ich mir eher ein Bild, mit dem mich der erste Satz besser auf den Charakter der Hauptfigur einnordet. Ironie ist immer schwierig. Im Spannungsbogen liest es sich für mich dann so, dass die Autorin ihre Figur fast überholt, so leicht akzeptiert die auf einmal, dass am Lottoschein ja doch was dran sein kann. Wieso hat sie die Zahlen im Kopf, das passt irgendwie nicht, wenn Du vorher keinen Bezug hergestellt hast. Auch wenn man sich die Pointe eh denken kann, könntest Du noch an den Kanten der Figur feilen, damit sich das nicht zu glatt entwickelt. Gen Ende zum Beispiel: Warum muss die Erkältung wie weggeblasen sein -- ich fände es charmanter (und auch konsistenter für die Hauptfigur), wenn sie mit tropfender Nase und Watte in den Ohren am Lottostand vom Gewinn hört. Richards Leiden würde ich 250 Zeichen mehr gönnen, dann könnte ich noch emotional folgen, Schadenfreude oder Mitgefühl oder eine Mischung aus beidem genießen, so ist er ein bisschen abgehakt. Aber vielleicht soll das ja auch.