aigiko

Aiga Kornemann
Sprechprobe
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Es gibt schon zwei so gute Vertonungen von diesem Text, die hatte ich vorher zum Glück nicht gehört. Auf Roberts Rat hin und der Vollständigkeit halber stelle ich meine noch hier dazu.

 

Ich mag den Rhythmus der Geschichte, die doppelten Böden, wie das Tempo anzieht, wie dieser fürchterlich lange Satz einen in der Atemlosigkeit stehen lässt, wie Robert immer noch einen draufsetzt. Liebe, Macht, Ohnmacht, Verletzung, Verzweiflung, Kraft, Befreiung, alles ist drin, zugespitzt in nicht mal vielen Sätzen.

"Voller Unverständnis." Großartig, wie die emotionale Gemengelage bis zum Schluss gewahrt bleibt. Höchst verstörend, aber es gibt für viele Situationen im Leben keine heldenhafte Erlösung, kein kathartisches Plopp und alles ist gut. Das ist unbequem, das ist an sich schon ein Tabu. Hach, ich kratze so gern an Tabus. Wie soll man denn Verständnis entwickeln für die Verrücktheit dieser Welt, wenn man sich nie aus dem Korsett der Regeln und Befindlichkeiten heraustraut?

Trotzdem hatte ich Bauchschmerzen mit meiner Version. Ich verfüge nicht über schaupielerisches Handwerk, ich durfte hier nur ganz kurz und eher zufällig erleben, wie es sich anfühlt, wenn ich das bisschen, was ich übers Sprechen weiß, vergesse und einfach meinem Gefühl folge. Dem Alb erlaube, sich auf meine Brust zu setzen und ihm meine Stimme leihe. Ich hoffe, ich kann von dieser Erfahrung etwas in andere Sprechrollen mitnehmen. Und doch bleibt es eine private Erfahrung, von der ich nicht weiß, ob sie anderen nützt oder eher befremdet.

Feedback ist immer willkommen.

Lieben Gruß,
Aiga
 

treborknarf

~ treborknarf ~
AW: Das Krankenbett (von Robert Frank)

Zuerst mal: Vielen Dank fürs Einsprechen und fürs Veröffentlichen!
Es freut mich sehr, dass Dir die Geschichte so gut gefällt und ich finde genau das hört man auch - und wenn das dabei heraus kommt, wenn Du Deinem Gefühl folgst, dann verfügst Du eben sehr wohl über schauspielerisches Handwerk. Und es wäre doch schade, wenn Du uns das vorenthalten hättest. Also: vergiss die Bauchschmerzen! Und wenn Du für Dich diese private Erfahrung beim Einsprechen gemacht hast, so bleibt Dir diese und deshalb kannst und wirst Du sie in alle weiteren Sprechrollen mitnehmen und einfließen lassen.

Mir hat ganz besonders gut der innere Dialog gefallen (1x bricht Deine Stimme etwas; das finde ich super!) und dann fand ich auch ganz stark den Moment wo sie sich selber schreien hört!
 

SevenSeconds

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Sprechprobe
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AW: Das Krankenbett (von Robert Frank)

Ich kann da nur zustimmen! Ich liebe deine Stimme und mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht deiner Ausführung der Geschichte zu lauschen.
 

HaPe

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AW: Das Krankenbett (von Robert Frank)

Hallo Aiga,

hab mir gerade deine Version angehört. Ich finde es immer toll, gerade wenn Text eingesprochen werden, zu denen es schon andere Versionen gibt.
Ich hab dir deine Rolle, die Stimmung - also den ganzen Text voll abgenommen. Vergiss deine Selbstzweifel (oh ja, ich kenne die sehr genau), nimm dir den nächsten Text!
 
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