Poldi

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Conni - 59. und die Reise ans Meer

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Connis Eltern verreisen über das Wochenende, weswegen Conni und Jakob einen Kurzurlaub auf dem Campingplatz an der Nordsee mit Oma und Opa verbringen wollen. Jakob möchte aber unbedingt allein mit seinen Großeltern Urlaub machen, sodass Conni kurzerhand Billie und Anna einlädt, mitzufahren. Doch bei der Fahrt mit dem Zug gibt es schon das erste Problem...

Immer öfter erlebt die Conni in ihren Hörspielen um ihr etwas älteres Ich ihre Geschichten nicht bei sich zu Hause oder in der näheren Umgebung, sondern geht recht viel auf Reisen. Auch in „Conni und die Reise ans Meer“ wird dieses Element verwendet, sodass man mit Conni eine neue Umgebung erkunden kann. An der Nordsee, wo das Hörspiel zu großen Teilen spielt, gibt es viel zu entdecken, wobei natürlich auch das Wattenmeer thematisiert wird und beispielsweise eine Wanderung durch ewigen Schlick beschrieben wird – angehäuft mit einigen Erklärungen zu Ebbe und Flut. Doch auch andere Ausflüge sorgen für Lokalkolorit, verziert wird das Ganze mit einigen Streitereien mit Jakob, die gut die Beziehung der beiden Geschwister beschreibt und vielen genervten großen Schwestern (und bestimmt auch ein paar älteren Brüdern) bekannt vorkommt. Noch dazu gibt es die Begegnung mit zwei sehr unterschiedlichen Jungen, ein paar zarte romantische Gefühle und eine kleine, etwas eingestaubt wirkende Lehrstunde zum Thema Adoption. Ein wirklicher Handlungsbogen ist dabei kaum zu erkennen, bis auf einen verpassten Zug und einen verlorenen Bruder gibt es auch kaum spannende oder aufregende Szenen. Die Serie ist ja nun sowieso nicht gerade zu bekannt, eine spannende Geschichte zu erzählen (was sie auch gar nicht unbedingt muss und auch nicht will). Aber hier ist vieles doch etwas zäh geraten und kommt gar nicht so recht in Gang, selbst wenn die Atmosphäre der Folge wieder gekonnt umgesetzt ist.

Gregor Schade macht seine Sache als Jakob sehr gut, gibt den beleidigten kleinen Bruder, der mal dies und mal das will, sehr glaubwürdig und legt viel Energie in seine Stimme. Jan Dreyer gibt als Kapitän Klaas sehr viel Lokalkolorit mit in die Folge und spricht in stimmigem Platt und einer sehr präsenten Stimme, was seine Szenen sehr authentisch wirken lässt. Das Brüdergespann aus Theo Dreters und Lino Brönnecke hat mich nicht allzu sehr überzeugt, zu stockend kamen da noch einige Sätze herüber, sodass in ihren Szenen der Erzählfluss etwas ins Wanken gerät. Weitere Sprecher sind Mareike Fell, Achim Schülke und Elga Schütz.

Akustisch ist die Folge wieder sehr solide umgesetzt und punktet mit einer sehr stimmigen Geräuschkulisse. Durch diese wirken die einzelnen Szenen lebendig und bilden einen passenden Hintergrund, der die Dialoge unterstützt und nicht von ihnen ablenkt. Musik hält sich dabei eher im Hintergrund, der fröhliche Titelsong ist aber natürlich auch wieder zu hören.

Die Illustrationen von Herdis Albrecht kommen auch hier wieder gut zur Geltung, mal als kleine „Erinnerungsfotos im Inneren oder einer etwas größeren Strandszene – ebenfalls im kleinen Booklet – , auf der CD selbst und natürlich auch auf dem Titelbild, auf dem die drei Freundinnen gemeinsam die Gegend erkunden und auch Schiff, Leuchtturm, Schafe und Dünen stoßen.

Fazit: So wirklich überzeugen konnte mich diese Folge nicht, dazu passiert einfach zu wenig, die einzelnen Teile scheinen aber auch nicht sonderlich gut zueinander zu passen. Die Stimmung der Folge, die liebevoll gestalteten Charaktere und die hübschen Szenerien an der Nordsee sind aber durchaus positiv und mit Leben gefüllt.

VÖ: 22. März 2019
Label: Karusell
Bestellnummer: 0602577241710
 
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