T

Tagirijus

Hallo,

Dachte mir hier mal eine Art Frage, aber eventuell auch Diskussionsanregung zu posten. Ich bin jemand, der möglichst immer alles genau haben will / muss (Zwangsneurose? :p ) Demnach machte ich mir gerade in meinen letzten Produktionen verstärkt Gedanken um Aussagen und die Thematik etc. Die versuchte ich natürlich im gesamten Konzept einzuhalten und möglichst gut umzusetzen (wobei es bei mir bekanntlich ja noch beim Umsetzen hapert, für die, die z.B. meinen Film gesehen haben).


  1. Nun stellt sich mir die Frage, wie krass man darauf achten sollte, dass möglichst jedes Element in einem Projekt der Aussage / Thematik hilft zum Ausdruck zu kommen?
  2. Oder dann noch: Ist es okay mehrere Aussagen / Themen zu haben?
  3. Eine spezielle Frage kam auch noch auf bezüglich der Analyse von professionelleren Produktionen; allerdings im Filmbereich: Was für eine Aussage hat z.B. ein klassischer Splatter-Zombie-Film?
  4. Muss ein Projekt unbedingt etwas aussagen, oder ist es eventuell sogar besser primär darauf zu achten, dass nur die Story schlüssig abläuft und die Aussage ist ein Nebenprodukt oder dergleichen?


Meine spontanen Gedanken dazu:
1: Einerseits denke ich, dass es schon von Können zeugt, wenn eine Aussage in jeder Einzelheit im Projekt durchdacht und gekonnt umgesetzt wird, solange es dem Zuschauer dabei auch noch alles gut klar wird; andererseits denke ich auch, dass man es keinesfalls übertreiben sollte damit. Jedoch: Wie seht ihr das; vor allem die professionelleren Autoren unter euch?

2: Da könnte ich mir auch vorstellen, dass es okay ist, solange es am besten zum Schluss noch naheligende Themen sind. Andererseits geht mir auch durch den Kopf, dass es wieder zu verwirrend sein könnte zu viel Themen in einem Projekt zu haben. Wieder: Was glaubt ihr?

3: Wenn ich an z.B. Braindead denke ... ich habe absolut keine Ahnung, was mir der Film sagen will, finde ihn aber trotzdem amüsant. Oder "Crank"; wieder keine Ahnung (eventuell auch an Mangel an Erfahrung im dramaturgischen Bereich oder Einfallsreichtum?), was mir der Film sagen will; dennoch: unterhaltsam für mich. Was sagt ihr diesbezüglich?

4: Ich denke hierbei ist es vor allem wichtig, dass der Plot authentisch ist und die Charaktere natürliche Züge haben und dementsprechend handeln (und nach ihren Motiven etc handeln). Vermutlich ist (Beispiel Zombiefilme oder "Crank"?) eine Aussage nicht zwingend notwendig, solange man den Zuschauer in eine fiktive Welt führt, die ihm von der Realität ablenkt, um somit unterhalten zu werden. Nach wie vor:

Was haltet ihr davon? Mich würde, wie gesagt, speziell interessieren, was so einige erfahrenere Autoren dazu sagen. Ich hatte sogar noch mehr Fragen im Kopf bei den Überlegungen der letzten Zeit... aber mir fielen jetzt nur spontan die ein. Eventuell erweitere ich den Thread ja dann noch einmal. Freue mich schon auf Antworten und ich hoffe auch ganz stark, dass ich eventuell auch anderen Usern mit diesem Thread helfen kann.


Gruß, Manu
 

Roman Ewert

Necroassassine
Sprechprobe
Link
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Eine wichtige Frage vor dem Beginnen des Schreibens ist "einfach": Was will ich mit dem Skript erreichen?

Soll es ein tiefgreifendes Psychodrama werden, muss natürlich mehr auf Symbolik geachtet werden. Soll es einfach nur unterhalten, wie z.B. "Braindead", kann man darauf auch getrost pfeifen.

Eine schlüssige Handlung mit glaubwürdigen Charakteren ist eigentlich immer wichtig...
 

Noir

Mitglied
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Ich denke auch, dass man hier mit zweierlei Maß messen muss. Wenn ich einfach eine gute und spannende Geschichte erzählen möchte, muss diese nicht zwingend irgendeine Botschaft haben. Eventuell wird diese automatisch mitgeneriert, ohne das ein Autor dies beabsichtigt hat -> diese ist dann aber eben nicht in jeder kleinsten Kleinigkeit der Geschichte zu finden.

Aber ich glaube, dass eine Botschaft wirklich in jede Geschichte gepresst werden kann. Nimmt man zum Beispiel einfach nur mal George A. Romeros Zombie-Streifen. Diese haben durchweg eine Botschaft trotz heftiger Splatterszenen. Auch hier mit Sicherheit nicht in jedem Element...aber ein "roter Faden" der Botschaft ist im ganzen Film zu sehen.
 
M

MarzAttak

AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Hi,

deine Fragen haben nix mit Zwangsneurosen zu tun. Allerdings glaube ich, dass es darauf keine allgemeingültigen Antworten gibt. Hier ist meine Meinung dazu:

Mal generell:
Ja, ich glaube, dass jedes Script/jede Erzählung eine Aussage haben sollte. Aaaaber: verwechsel bitte nicht Aussage mit Moral. Aussage ist für mich dass, was in der Literatur über die Literatur gerne mit "Prämisse" bezeichnet wird. Eine Aussage, die die treibende Kraft deiner Erzählung zusammenfasst. Eine solche Aussage kann auch sein: Nur wer schnell rennt und entschlossen die Kettensäge schwingt, wird den Zombies entkommen (um bei deinem Splatterbeispiel zu bleiben). Wenn man diese Aussage durchzieht, kommt ein rasantes Actionspektakel heraus. Wenn sich die Protagonisten zwischendurch in philosophischen Zweifeln über den Wert der menschlichen Rasse verlieren, dürfte das dazu führen (muss natürlich nicht, Kunst besteht auch im kreativen Umgang mit neuen Sichtweisen, lol) dass die Handlung abschmiert. Aber verwechsel Aussage nicht unbedingt mit Moral! Ich glaube, dass ist ein beliebter Fehler, der dazu führt, dass man meint, ein Film müsse seine Zuschauer belehren. Das kann er, wenn er gut gemacht ist, aber wenn man das bewusst herbeikonstruieren will, wird es in der Regel schrecklich.
Aber nochmal: Ja, ich glaube, jedes Script sollte eine Aussage / eine Prämisse haben in dem von mir beschriebenen Sinne haben. Da bin ich auf Kurs der gängigen (angloamerikanischen) Lehrmeinung. Sehr ausführlich und gut beschrieben zB bei Syd Field: Das Drehbuch.

Zu deinen Fragen:
1. Grundsätzlich ja. Wenn das nicht der Fall ist, wirken solche Elemente/Szenen in der Regel fehl am Platze. Das heißt nicht, dass das sofort offenkundig sein muss, im Gegenteil: bei den richtig großen Massas (also nicht bei mir, grins) merkt man oft erst auf den zweiten, dritten, vierten Blick, weshalb ein scheinbar völlig abgelöstes Element ihres Werkes trotzdem mit der Aussage zu tun hat. Bis man das durchschaut hat (falls man es überhaupt tut), sagt einem lediglich das Bauchgefühl, dass die Sache einfach passt oder stimmt.
Außerdem: Wie stark eine Aussage aus der Produktion raushängt, ist doch auch immer davon abhängig, wohin deine Intention geht: Willst du unterhalten, oder dich deinen Hörern/Lesern eher mitteilen oder ihnen doch die Augen für irgendwas öffenen? Kann alles drei der Fall sein, aber wo liegt der Schwerpunkt. Wenn du einfach nur eine gute Story machen willst, ist die Aussage in meinen Augen eigentlich mehr ein technischer Aspekt, der dabei helfen soll, eine geschlossene, solide Handlung beizubehalten.

2. Jein. Jedenfalls meiner Meinung nach. Wenn man Aussage so versteht, wie ich es meine, dann gibt es da den einen großen Ankerpunkt für die Story. Das heißt aber wiederum nicht, dass der Ausschließlichkeitsrechte hat oder keine Kinder haben darf. Ich finde, man kann das eine Grundthema sicherlich in Subthemen/-aussagen aufspalten, die letztlich wieder zu der einen Aussage zusammenhängen oder sie aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Was ich in der Regel verwirrend und überkandidelt finde sind Plots, wo mehrere Aussagen nebeneinander abgearbeitet werden, die nix miteinander zu tun haben. Also, wenn du das Thema "Flucht vor Zombies" und "Die große Liebe schmerzt immer" beackern willst: Wo hängen die zusammen? Wäre das eigentliche Thema des Scripts dann nicht eher: Man kann das Leben nicht vorausplanen? Kicher. Ist nur ein schwaches Beispiel...

3. Naja, dazu habe ich ja schon was zu 1. gesagt...

4. Aussage und schlüssige Story stehen sich nach meiner Auffassung (die ich jetzt nicht nochmal ausleiern will) nicht als Konkurrenten gegenüber, sondern gehören zusammen. Zumindest, wenn man Aussage als das versteht...bla...bla...bla.

Fazit: Wenn du nicht gerade Hochliteratur bzw. entsprechende filmische oder akustische Umsetzungen produzieren möchtest, dann setzte dir eine Aussage, die dir einfach hilft, einen spannenden Plot und interessante Charaktere zu produzieren.

Und nochmal: Das ist nur meine persönliche Meinung zu diesem Thema.

Liebe Grüße
Marz
 

joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
Link
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Ich finde deine Fragen zu konkret pauschalisiert, um sie gezielt global beantworten zu koennen. ;)
Du wirst nicht alle Menschen gluecklich machen koennen, wenn du das anstreben solltest. Wichtig ist es vor allen Dingen, sich selber treu zu bleiben. Es gibt sehr viele Wege, um eine Aussage zum Ausdruck zu bringen. Dies kann beilaeufig geschehen, und dem Hoerer oder Seher trotzdem mit der "vollen Breitseite" um die Ohren gehauen werden, oder aber du bildest eine Sphaere um eine Aussage oder einem Thema, von der sie naehrt und lebt. Eine Zauberformel gibt es nicht. Der "Konsument" wird sich seine eigene Meinung zu dem Thema bilden und dabei spielt es keine Rolle, ob du es auf einem silbernen Tablett servierst oder sie danach suchen laesst.
 

Nightblack

Meinhard Schulte
Sprechprobe
Link
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Zunächst: ich bin kein Filmkenner -macher.

Aber wie in einigen Post oben auch schon angedeutet, ist die Ausgangslage eines Films nicht unbedingt die Aussage.
Ich würde mir als erstes die Frage stellen: "Was will ich mit meinem Film erreichen? Dann habe ich ein Ziel. Wenn ich dieses Ziel am Ende erreicht habe, kann ich zufrieden sein.

Wenn dein Ziel ist Leute zu unterhalten, musst du wiederum überlegen welche "Art von Kundschaft" du erreichen willst, denn ich kann mir nicht vorstellen, das du alle Kinogänger gleichermaßen glücklich machen kannst.
Titanic ist einer der erfolgreichsten Filme und hatte ungezählte Zuschauer. - Ich wollte ihn nie sehen. Dafür habe ich StarWars ( vor allem die alten Folgen ) schon ziemlich oft angeschaut.

Vielleicht ist es aber dein Ziel eine bestimmte Botschaft rüber zu bringen. ( Politische Botschaft, Werbung für eine Sache / Produkt. Dann kann deine Herangehensweise natürlich eine andere sein.
Du hast da vllt eine Aussage, die du anderen beibringen möchtest. Logischerweise musst du dann versuchen, sie so zu präsentieren, dass sie möglichst viele Menschen verstehen.

Vllt willst du auch nur ein "Kunstwerk" schaffen. Du benutzt Farben und Formen die du für toll findest die in deinen Augen etwas darstellen, du willst vllt auch etwas von dir zeigen. Na ja - wieder ein anderer Ausgangspunkt.
 

lillkenny

Mitglied
Sprechprobe
Link
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Nun, sicherlich liegt jedem skript eine Botschaft zugrunde. egal wie flach der plott ist. es ist die frage wie abhängig du dich davon machst!
du kannst deine aussage im endeffekt nicht torpedieren wenn du nicht einfach den schluss änderst oder den hauptcharakter mittendrin unmotiviert draufgehen lässt.
wenn du die aussage über alles stellst und deine dialoge damit zubombst will das kaum einer sehen oder hören, leider.
damit sind wir dann nämlich schon beim kunstkino und leider nicht bei dem was die masse sehen möchte, oder eben hören!

meiner ansicht nach, kannst du keine geschichte ohne aussage erzählen, wenn du es verbissen drin haben willst muss sie aber sehr kurz und pregnant sein!
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Ich finde MarzAttak hat schon eine sehr umfassende Antwort gegeben, die ich so auch unterschreiben könnte.

Ich wäre auch sehr vorsichtig damit, was den Begriff "Aussage" angeht, der zu oft mit "Moral" gleichgesetzt wird.

Ich würde auch am ehesten zum Begriff der Prämisse greifen. Zum Zombie-Splatter hast Du ja schon eine gute Antwort bekommen, dann liefere ich einfach mal eine zu "Crank" nach: "Was würdest Du tun, wenn Du nur noch eine Stunde zu leben hast?"

Mehr ist es eigentlich nicht und die Antwort wird ja im Film zuhauf gegeben.

Deswegen: Hauptaugenmerk auf die Story und vor allen Dingen die Charaktere legen und um diese herum das Skript aufbauen.
 
T

Tagirijus

AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Vielen lieben Dank für die vielen und ausführlichen Antworten. Nur eins noch: Ich wollte damit nicht nur meine persönlichen Fragen beantwortet haben, in der Hoffnung eine Art "Grundrezept" zu bekommen. Dass sämtliches Produktives stets ein extrem dynamisches Gerüst ist und sehr individuell gestaltet werden kann, ist, denke ich, schon klar. Ich wollte vor allem mal diverse Ansichten zu diesen Punkten erfahren, was hiermit ja auch wunderbar geklappt hat.

Der Punkt mit "Aussage <-> Moral" fand ich auch sehr interessant und klang auch plausibel. Das grenzt das alles schon deutlich voneinander ab und gibt somit eine andere Perspektive auf gewisse Filmanalysen z.B. Übrigens fällt mir des Öfteren auf, wie sehr verschiedene Produktionsbereiche zusammenhängen (so hat man auch beim Komponieren natürlich stets eine Grundidee [Thema oder Motiv], die sich durch das Stück durcharbeiten sollte :) ).

Freue mich natürlich auch über weitere Antworten / Meinungen.
 

lillkenny

Mitglied
Sprechprobe
Link
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

das komponieren ist ein hervorragendes gegenbeispiel nur schwe zu halten, weil du nunmal nur die eine ebene hast auf der du kommunizierst... beim gesprochenen wort alleine kommen einige mehr dazu. wie stimmfall tonlage - die sind beim komponieren ähnlich aber dann hast du eben noch die verständnisebene des gesprochenen wortes wenn ich mich so recht an medienphilosphie erinnere.
das modell mit sendern und empfägern ist dich sicherlich geläufig und alleine dadurch kannst du eine aussage verändern oder verstärken... das ist die schwierigkeit die beim komponieren nunmal nicht ist... denke ich .....

gott ich sollte mit dem news schreiben aufhören...
 

Meta

Thorsten Frommen
Sprechprobe
Link
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

das komponieren ist ein hervorragendes gegenbeispiel nur schwe zu halten, weil du nunmal nur die eine ebene hast auf der du kommunizierst... beim gesprochenen wort alleine kommen einige mehr dazu. wie stimmfall tonlage - die sind beim komponieren ähnlich aber dann hast du eben noch die verständnisebene des gesprochenen wortes wenn ich mich so recht an medienphilosphie erinnere.

Ich bin mir sicher, dass man mit ein und dem selben Instrument ein und die selbe Melodie auf zahllose unterschiedliche Weisen "vermitteln" kann.
Tempo, Technik, Lage, Phrasierung, Genauigkeit - all das (und mehr) sind Dinge, die auf das "Wie" beim Vermitteln Einfluss nehmen.
Du hast sicher Recht, dass es einigen Leuten einfacher fällt, gesprochene Worte zu verstehen, als Musik. Aber nur weil man die Worte an sich versteht, muss das ja noch lange nicht heißen, dass man die Aussage versteht. :rolleyes:

Ein schönes Beispiel sind Lieder mit fremsprachigen und/oder fiktiven Texten.
Ich bin mir sicher, dass man (bei gut gemachten und gut durchdachten) Liedern dieser Art die Intention und das Gefühl wahrnimmt, ohne überhaupt zu wissen, worum es geht.
Ich habe neispielsweise bei den Liedern der Elben in den "Herr der Ringe"-Filmen keine Ahnung, wovon die Texte handeln (also zumindest nicht wörtlich) - dennoch konnte ich das Gefühl wahrnehmen.

Sorry für's Abschweifen!
Wollte da eigentlich nur kurz drauf eingehen... :)
 
T

Tagirijus

AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Danke Meta, das wollte ich in etwa auch so argumentieren. So ein krasses Abschweifen ist es ja glücklicher Weise nicht, da die Umsetzung einer Aussage / Idee ja stets mit zur Thematik (des Threads) gehört und plakative Beispiele aus anderen Bereichen sicherlich interessant sind. Klar befindet man sich bei "zu entfernten Analogien" auf einmal auf einem Gebiet, in dem der Rezipientenkreis drastisch sinken könnte, keine Frage. Aber nun gerne wieder back-to-topic. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

lillkenny

Mitglied
Sprechprobe
Link
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

ja ich hab meine fehleinschätzung eingesehen, ich als musiklegastheniker. natürlich hast du recht meta. ich hatte diese seite nicht bedacht weil sie mir nicht sooo geläufig ist und darin eben bildet sich für mich die schwierigkeite das es wie im Film - auch da kann man mit licht zum beispiel aussagen erzeugen- manchmal eben den profis vorbehalten ist die aussage zu erkennen. mit worten bist du da quasi... machtlos denn du bekommst sie in die ohren gebrüllt, würdest da mitgehn?
 

Dirk Hardegen

www.Ohrenkneifer.info
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

sehr grüblerischer thread. Und vielleicht ein bißchen "typisch deutsch" - denn der rest der Welt würde einfach sagen: its got to be entertaining. Und fertig. Es gefällt - was unterhält. Für den Einen ist zB Romero Dwan of the Dead eine sinnlose Metzelorgie. Andere lasen eine tiefgreifende Gesellschafts/Konsumkritik heraus, die sie über die - unbestreitbare Metzelorgie - hinwegtröstete. Will sagen: Kunst sucht sich nicht immer ihr Publikum. Es ist manchmal auch anders herum. Tiefschrüfendes, Hintergründiges wird manchmal nicht erkannt oder als Prätentiös verdammt. Und manchmal wird Trash - als kulturell wertvoller Schatz hochgejubelt. Mach einfach Dein Ding. Mach, wa DIR GEFÄLLT!:eek:
 
T

Tagirijus

AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Naja das sowieso. Oftmals finde ich nur andere Perspektiven inspirierend beim Schaffensprozess.
 
O

Ovida

AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Hallo Lauscher,
wenn es in einer in einem Thema um etwas Objektives geht, damit meine ich für alle gleich wahrnehmbar wie z.B. physikalische Gesetze, denke ich schon das man dann als Motiv für seine Umsetzung ein * Ich will ein Ausage vermitteln * verfolgen sollte. Dies zwar auch nicht so einfach weil ein jeder einen anderen Wissensstand darüber besitz aber es ist messbar und eventuell recht gut einzuschätzen.
Bei allen anderen Dingen die wir nicht in unserer Aussenwelt manifestieren können bleibt einzig und allein das Urteil des eigenen Ichs. Es scheint mir unmöglich ein solches Thema für alle gleichermassen mit einer Aussage zu erarbeiten und man selbst wäre über das Resultat nicht so verstanden worden zu sein wie man es sich gewünscht hätte enttäuscht.
Ich persöhnlich denke das die eigene Leidenschaft für eine Sache mit all den Ideen und allem was da sonst noch zu gehört einzig und allein der Antrieb sein sollte.
Wie das auf andere wirkt kann man nicht beeiflussen selbst wenn es um etwas wie vieleicht Liebe gehen sollte.
Also je Krasser je besser und wie sich das für einen definiert muss man mit sich selbst ausmachen.
Vielleicht am Beispiel von Lost Highway. Man kann über den Sinn und die Aussage des Films wahrscheinlich noch die nächsten tausend Jahren grübeln und vieleicht gibt es ja einen in der Handlung. Die einen finden ihn total scheisse weil sie nicht wissen wer jetzt der ''Mörder'' war, die anderen klasse weil sie es nicht wissen. Andere genossen die Spannung und die Personen und das mitgerissen werden .... oder auch nicht.
In diesem Sinne gutes Ohr
Ovida
 

Mond

Mitglied
AW: Bezüglich Konzeptidee/Aussage/Thema

Ich stimme Ovida im groben zu, ein Film oder generell alles im Bereich der Kunst hat soviele Aussagen wie es Menschen auf dem Planeten gibt, das was dir bleibt ist das Thema oder die Aussage die dich interessiert so zu verarbeiten das dein Standpunkt klar wird. Kunst ist subjektiv, eine wirkliche Formel für einen Film gibt es nicht, das ist auch der Grund warum es immernoch interessant ist ins Kino zu gehen....

Mama sagt Kunst ist wie eine Pralinen-Schachtel, man weiß nie was man bekommt. (Sorry, das musste sein. ;) )
 
Oben