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Gelöschtes Mitglied 1918

Hallo Ihr Lieben,

was einige vielleicht noch nicht wissen ist, dass ich neben meiner Serie Alan Demore natürlich noch andere Dinge schreibe. Hier zum Beispiel die Endzeit - Story APOCALYPSE. Sie handelt von...ach lest einfach selbst...
New York, Empire State Building, 1 November, 9:30 Uhr

„Guten Morgen liebe Hörer. Aus aktuellem Anlass unterbrechen wir unsere reguläre Sendung. Wir bitten Sie, Ihr Radio nicht auszuschalten. Soeben erreichte uns eine Nachricht des Pentagons, in der es heißt...der Umgebung...weglaufen...New York City wird eine Evakuierung eingeleitet, die...“
„Verdammt, was ist denn mit dem Radio los?“, schimpfte Clark Woods. Der fünfzigjährige Banker erhob sich von seinem ledernen Sessel und schritt hinüber zur Fensterbank, auf der das Radio stand.
„Allen Menschen wird hiermit...zu verlassen...Epidemie im Umkreis von über...“
Nur Wortfetzen drangen aus den kleinen Lautsprechern.
Woods gelang es nicht, den Sender richtig einzustellen. Irgend etwas störte die Frequenz. Seufzend blickte der Mann durch die breiten Scheiben seines Büros hinab auf die Straße.
Die Fahrzeuge wirkten aus dieser Höhe wie Spielzeuge.
„Wenn es Ihnen möglich ist, die Stadt zu verlassen...um Hilfe...Stationen...“
Abermals wurde die aufgeregte Stimme des Sprechers durch ein langes Rauschen unterbrochen.
Der Banker schüttelte den Kopf. So weit er die Ansage richtig verstanden hatte, musste irgend etwas geschehen sein.
Doch von seinem Büro aus, das sich im achtzigsten Stock eines Wolkenkratzers befand, konnte er nichts entdecken.
Alles sah friedlich aus. Wie immer eigentlich. Plötzlich klopfte es an der Tür. Woods drehte sich um und sah seine Sekretärin eintreten.
Lisa Barnes war kalkweiß im Gesicht. Die Brille hatte sie abgenommen und hielt diese zitternd in der rechten Hand. Zaghaft schritt die 29-Jährige Frau auf ihren Chef zu.
„Was ist passiert, Miss Barnes? Sie sehen aus, als hätten Sie den Leibhaftigen gesehen.“
„Haben Sie nicht die Meldung im Radio gehört?“
„Leider nur Bruchstücke. Was ist denn überhaupt los?“
Die Sekretärin mit der leicht pummeligen Figur lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. „Der...Tod geht um. Draußen...überall heißt es.“
Clark Woods runzelte die Stirn. Er wollte etwas erwidern, doch plötzlich drang abermals die männliche Stimme aus den Boxen des Radios.
„...eindringlich darauf hinweisen, sofern Sie sich in sicheren Gebäuden aufhalten, diese auf keinen Fall zu verlassen. Noch wissen wir nicht, mit wem oder was wir es hier zu tun haben. Die örtliche Polizei hat sich mit der Nationalgarde zusammengeschlossen und riegelt nun die gesamte Innenstadt ab. Die Epidemie hat mittlerweile eine...erreicht...zudem...aufhalten...“
„Dieses verdammte Radio“, zischte der Bankangestellte.
Lisa Barnes atmete tief ein. Der cremefarbene Hosenanzug klebte ihr förmlich auf der Haut. Feine Schweißperlen glänzten auf ihrem Gesicht. „Was sollen wir tun?“, hauchte sie.
„Woher soll ich das wissen, Miss Barnes? Im Übrigen habe ich keine Ahnung, was überhaupt los ist.“
„Eine Epidemie ist ausgebrochen. Haben Sie es nicht gehört? Oh mein Gott ...“
Clark Woods schüttelte nur immer wieder den Kopf. Er fühlte sich in diesen Momenten völlig überfordert. „Sie sagten, Sie hätten drüben auch ein Radio, Miss Barnes?“
Die Sekretärin nickte.
„Gut, dann lassen Sie uns rüber gehen. Ich will endlich wissen, was dort draußen vor sich geht.“
Schweigend folgte Lisa Barnes ihrem Chef ins Vorzimmer. Dieser beugte sich über den Schreibtisch und schaltete das kleine Radio ein.
Dieses Mal störte nichts die Frequenz.
„...haben die Veränderten die äußeren Stadtränder von New York erreicht. Es ist unglaublich. Aber es scheint, dass die Militärs kaum eine Chance haben. Zwei Absperrungen wurden bereits durchbrochen. Von Seiten der Regierung erreichte uns bisher keine Reaktion, obwohl in Washington DC ebenfalls von diesen unglaublichen Vorfällen berichtet wird. Folgende Bundesstaaten sind bisher von den Auswirkungen des Virus, sofern es überhaupt einer ist, betroffen. Pennsylvania, Ohio, Virginia, Washington DC, Kansas, Florida und Indiana. Der Präsident und einige weitere Mitglieder des Weißen Hauses wurden bereits evakuiert.“
„Unfassbar“, flüsterte Clark Woods. Mit beiden Händen stützte er sich auf der Schreibtischplatte ab.
Lisa Barnes ließ sich schluchzend auf einem Stuhl nieder. Zwar drang noch immer die Stimme aus dem Radio, doch diese nahm die junge Frau gar nicht mehr richtig wahr.
„Meine Frau“, stieß Woods plötzlich hervor. Seine Hand umfasste den Telefonhörer. Fünf Sekunden später ließ er diesen jedoch wieder sinken.
„Die Leitung ist tot“, fluchte er und drehte sich zu seiner Sekretärin um. „Haben Sie gehört, Miss Barnes? Die verdammte Leitung ist tot.“
Die junge Frau reagierte nicht. Erst als Woods sie am Arm packte, hob sie den Kopf. Die blonden Haare klebten ihr im Gesicht. Die Augen waren Tränen unterlaufen. „Werden wir sterben?“, fragte sie mit tonloser Stimme.
Der Banker wankte einen Schritt zurück. „Nein, das werden wir nicht. Zwar weiß ich immer noch nicht, was genau geschehen ist, aber ich werde es herausfinden.“
„Und wie?“
Clark Woods kniff die Lippen zusammen. Die Stimme aus dem Radio ließ ihn erneut aufhorchen.
„...von offizieller Seite verlauten, dass der aggressive Virus nicht nur Menschen infiziert, sondern auch auf Tiere und Tote übergreifen kann. Er ist auch für die kannibalistischen Vorfälle in jüngster Vergangenheit verantwortlich, über die wir berichteten. Verschiedene Wissenschaftler versuchen derzeit, den Erreger zu analysieren, um erklären zu können, woher dieser Virus stammt...“
„Wir müssen verschwinden“, flüsterte Woods und nickte seiner Sekretärin zu.
„Aber...aber wir dürfen das Gebäude nicht verlassen. Ich...will nicht infiziert werden.“
„Von dürfen hat keiner etwas gesagt. Wir sollten das Gebäude nicht verlassen. Und ich gedenke, dies doch zu tun. Meine Frau...verstehen Sie, Miss Barnes? Sie...sie ist alleine zu Hause. Ich kann sie jetzt nicht im Stich lassen.“
Die junge Frau atmete tief durch. „Aber die im Radio...“
„Reden nur“, fiel Woods seiner Sekretärin ins Wort. „Also. Kommen Sie nun mit oder nicht?“
Lisa Barnes schüttelte den Kopf. Mit gespitzten Ohren hockte sie auf dem Stuhl und lauschte der Stimme im Radio.
„...eingehend untersucht worden. Der Virus ist im Stande, totes Gewebe zu reanimieren. Das heißt mit anderen Worten, Menschen oder auch Tiere, die gerade erst gestorben sind, erwachen zu neuem Leben. Soeben erreicht uns ein merkwürdiger Bericht aus Nigeria. Dort sollen einige Schimpansenhorden ihre natürliche Umgebung verlassen haben und über einige Orte hergefallen sein. Dabei kamen zehn Menschen ums Leben. Sobald wir nähere Einzelheiten zu diesem seltsamen Fall erhalten, werden wir Sie darüber informieren.“
„Die sind verrückt geworden“, sagte Clark Woods. „Tote, die wieder auferstehen. Affen die Menschen angreifen“
„Das Ende der Welt“, flüsterte Lisa Barnes.
„Wie meinen sie das?.“
„Haben sie noch nie etwas von der Apokalypse gehört? In der Bibel steht es geschrieben. Am Jüngsten Tage geht die Welt unter.“
„Ich habe die Bibel nie gelesen. Außerdem heißt es, ein Virus soll ...“
„Trotzdem“, meinte die junge Frau. „Die Bibel lügt nicht.“
„Wie sie meinen, Miss Barnes. Und? Wollen sie noch immer nicht mitkommen?“
Die Sekretärin hob die Augenbrauen und blickte auf das kleine Radio. Auch Woods wandte sich um.
„...unfassbare Vorstellung. Der Erreger infiziert sowohl Lebende als auch Tote und macht dabei zwischen Tier und Mensch keinen Unterschied. Gerade liegt uns ein Bericht aus dem städtischen Krankenhaus vor. Dort soll ein, kürzlich bei einem schweren Verkehrsunfall verstorbener Mann drei Pflegerinnen ermordet haben. Man hat ihn entdeckt als er gerade dabei war die Leichen zu verspeisen. Ein anderer Bericht erreicht uns gerade aus Alabama, in dem von einem Bauern berichtet wird, dem eine ganze Kuhherde...“
Clark Woods schaltete das Radio aus.
„Warum haben sie das Radio ausgemacht?“, wollte Lisa Barnes wissen.
„Ich kann den Mist nicht länger hören. Ich glaube denen kein Wort. Sie wir hier in einem billigen Horrorfilm, oder was? Mir reicht es. Ich werde jetzt verschwinden.“
„Sie sollten hier bleiben, Mr. Woods. Bitte, ich möchte nicht, dass Ihnen da draußen etwas passiert.“
„Ihre Sorgen sind unbegründet, Miss Barnes. Mir wird schon nichts passieren.“
Die junge Frau blickte ihrem Chef nach, als dieser die Bürotür aufzog und hinaus auf den schmalen Flur trat.
Noch einmal drehte er den Kopf. „Sie wollen wirklich nicht?“, fragte er seine Angestellte.
„Nein, ich bleibe hier.“
„Gut. Dann gehe ich alleine.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog Woods die Tür hinter sich zu. Diese dumme Gans, dachte er.
Dann drehte er sich nach links und eilte auf den Lift zu. Dabei schritt er an mehreren Türen vorbei. Aufgeregte Stimmen drangen an seine Ohren. Die Nachricht über den Virus hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet ...

New York, 5th Avenue , 9:52 Uhr
„Sir, bisher haben wir noch keinen Sichtkontakt. Unsere Einheit hat das gesamte Viertel abgeriegelt. Von den Infizierten ist nichts zu sehen.“
„Gut, Major. Bleiben sie in Stellung. Die Veränderten dürfen auf keinen Fall den Stadtkern erreichen. Machen sie zur Not von der Schusswaffe Gebrauch.“
„Okay, Sir. Habe verstanden.“
Nach diesen Worten ließ Major Gerald Cooper das Funkgerät sinken. Dann griff er nach dem Fernglas. Die 5th Avenue präsentierte sich dem Soldaten völlig leer. Keine Menschenseele war auszumachen. Alles wirkte wie ausgestorben.
Doch der Schein trübte. Cooper wusste, dass die Veränderten auf dem Vormarsch waren. Zwei Blocks weiter hatte man sie bereits gesichtet.
„Verdammt, kommt schon“, flüsterte der Mann. Nach wie vor spähte er durch das Fernglas und drehte dabei langsam den Kopf hin und her.
Etwa hundert Yards vor ihm lief plötzlich eine Katze über die Straße. Das Tier hinkte und schleifte mit dem Kopf beinahe über den Asphalt.
Cooper zog die dichten Augenbrauen zusammen. Misstrauisch beobachtete er die Katze, die auf einmal stehen blieb, den Kopf anhob und in seine Richtung blickte.
„Ach du Scheiße“, flüsterte der Soldat. Durch das Fernglas konnte er das Tier ganz deutlich erkennen. Und sofort wusste er, dass es eigentlich nicht mehr leben konnte, denn der Schädel des Vierbeiners war nur noch zur Hälfte vorhanden. Unterhalb der Augen befand sich nur noch eine blutige, zermalmte Masse aus Haut, Fell und Knochen.
„Achtung, Leute. Es geht los“, rief er mit fester Stimme.
Die Katze setzte sich wieder in Bewegung. Und sie hatte sich Gerald Cooper als Ziel ausgesucht.
Der Soldat griff nach seinem Gewehr. „Der Tanz beginnt“, flüsterte er und blickte die 5th Avenue hinunter, die sich nach und nach mit Infizierten füllte.

Ende des ersten Teils
 
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Gelöschtes Mitglied 1386

AW: Apocalypse - Dead Zone

Klingt nach einer klassischen Endzeit-Zombie-Geschichte á la 28 DAYS LATER. Macht Lust auf mehr ... :)
 
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