Hallo
@Animanis !
Vielen Dank für Deine Sprechproben, sie sind alle wirklich überzeugend gesprochen.
Auch wenn es kein [intern] mehr gibt, so möchte ich Dir doch den ein oder anderen Tip geben:
Bei all Deinen Aufnahmen ist es im höheren Frequenzbereich schön "trocken", also kein oder nur sehr, sehr wenig hörbarer Raum (dazu gleich mehr!). Sobald Du in die für Dich tieferen Stimmlagen gehst, kommen die Reflexionen stärker in den Vordergrund und dann hört es sich so an, als wäre ein Hall auf Deiner Stimme.
Es ist immer schwierig einen guten Kompromis zwischen "trocken" (also keinen Raum) und "zu trocken oder auch tot" zu finden. Sprich, wenn man zu viel Dämpfung hat, klingt es auch komisch.
Auch wenn es heutzutage schon phantastische Tools gibt, mit denen man den Raumhall "wegmachen" kann, so ist es immer besser, wenn er erst gar nicht auf der Aufnahme ist. Denn diese Tools sind nicht soooo präzise und können schon mal die ein oder andere Nuance Deines Spiels beeinträchtigen.
In dieser Hinsicht ist "Arrogant" schon ziemlich nah am Optimum. Doch leider ploppt es etwas, wenn Du "Explosionslaute" sprichst. Das kann frau dadurch verhindern, in dem Du einfach ein kleines bißchen am Mikrofon vorbeisprichst. Also entweder das Mikrofon von zwei, drei Zentimeter weiter links oder rechts (wie Du Dich damit am wohlsten fühlst) aus der direkten Sprechrichtung zur Seite bewegen und dann wieder auf den Mund ausrichten. Ein Poppschutz hilft Dir die optimale Postion für Deinen Kopf zu "markieren", damit Du einen Fokuspunkt hast und immer in derselben Position zum Mikrofon sprichst. Das ist gerade bei "Re-Takes" von sehr großem Vorteil!!
Hingegen bei "Wütend" hört man ziemlich viel Raumanteile. Besonders, wenn Du etwas dynamischer, lauter sprichst und dann eine kurze Pause machst. Dann hört man einen kurzen Nachhall.
Das trainierte "Ohr" (genauer gesagt, die trainiertere Wahrnehmungsfähigkeit), hört das um etwa 11 dB lauter, als das noch nicht so trainierte "Ohr". Eventuell hilft es Dir, die Aufnahme mal für eine kurze Zeit etwas lauter zu machen und auf den Nachhall besonders zu achten. Aber bitte nicht zu lange laut hören, sonst kann Dein Gehör beschädigt werden und das wäre unschön.
Wichtig ist, zwischen jeder nachfolgenden Aktion immer (!) Testaufnahmen zu machen. Dann hörst Du, was die Aktion gebracht hat ... oder auch nicht.
Nun zum hörbaren Raumanteil in Deinen Aufnahmen: Versuch als erste Maßnahme Deine Head Booth mitsamt Stativ auf einen (oder auch zwei) möglichst flauschige Teppiche zu stellen. Wenn Du zwei Teppiche verwendest, dann am besten so auslegen, dass sie im 90° Winkel aufeinander liegen. Dann "wandern" sie nicht!
Sollte das nicht ausreichen, ist mehr Aufwand nötig. Dann würde ich links, vor und rechts der Head Booth einen Stuhl mit möglichst hoher Rückenlehnen hinstellen und ein paar Decken, Federbetten, Handtücher oder ähnlich poröses Material so drapieren, dass möglichst viel Schall absobiert wird.
Wenn Dein Stativ das aushält, dann kannst Du auch eine möglichst flauschige Decke über die Head Booth hängen und zwar so, dass sie seitlich so weit herunterhängt, wie das machbar ist.
Aber IMMER auf die Statik achten und sämtlich Baumaßnahmen IMMER ohne Mikrofon in der Head Booth. Sollte mechanisch etwas mißlingen, dann ist das Mikrofon nicht kaputt!!!!
Bei den Testaufnahmen schlage ich immer gerne vor, die gerade durchgeführte Aktion zu beschreiben. Dann hast Du es hinterher leichter die Aktionen auseinander zu halten und kannst besser beurteilen, was Dich nach vorne bringt und was nicht!
Viel Spaß!