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Adventskeks
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24. Dezember - Weihnachten.mp3

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„Lasst mich euch eine kleine Geschichte aus meiner Vergangenheit erzählen“, sagte der alter Mann und lehnte sich in seinem Sessel zurück, während die Glut im Kamin orange und rot glühte. „Es ist jetzt einige Jahrzehnte her, ich war ungefähr siebenundzwanzig Jahre alt, zu welchem Zeitpunkt diese Geschichte spielt. Es war der Morgen des 24ten Dezember, an dem mein Wecker wie gewohnt klingelte und ich normal in den Tag startete. Da ich damals noch im Winterdienst arbeitete, musste ich auch noch an diesem Tag früh raus und die Straße für die Leute freimachen. Also verließ ich das Haus um kurz vor fünf morgens und setze mich daran, die Straßen von Schnee zu befreien und mit Streusalz zu bedecken. Langsam ging die Sonne am Horizont auf und die ersten Schneeflocken des Tages fielen. Diese kleinen Eiskristall glitzerten im warmen Licht der Sonnenstrahlen und begleiteten mich auf meiner Tour durch die gerade erwachende Stadt. Nach und nach fing die Stadt an zu leben und einige Geschäfte machten noch an diesem Tag auf, um die Last-Minute Käufer einzusacken. Der Himmel war mit vielen Wolken bedeckt, welche die Sonne hinter sich verschwinden ließen. Schließlich war es früher Mittag und ich wollte meine Mittagspause antreten. Also machte ich mich auf den Weg nach hause, parkte mein Auto auf dem schon wieder beschneiten Parkplatz und ging zu unserer Haustür. Bevor ich sie jedoch erreichte rutsche ich aus und fiel hart auf den Boden. Dabei knickte ich mit dem Bein um und brach es mir. So musste mich meine Frau dann ins Krankenhaus fahren, welches zu dieser Weihnachtszeit recht unterbesetzt war. Mehrere Stunden saß ich schließlich in der Notaufnahme, bis endlich ein Arzt zu mir fand. Wie vermutet war das Bein gebrochen und musste gegipst werden. In der Zwischenzeit hatte meine Frau unsere Kinder hergeholt, die schon ganz aufgeregt wegen Heiligabend waren. Draußen hatte sich nun ein Schneesturm zusammengezogen und man konnte das Krankenhaus nicht verlassen. Nun, da hingen wir jetzt im Krankenhaus nur wenige Stunden hin bis zum Heiligabend und kamen nicht weg. Wie Kinder nunmal sind wurden diese direkt panisch und hatten Angst, das jetzt alles ins Wasser fallen würde. Mein Blick schweifte durch die Eingangshalle des Krankenhaus und erblickte den geschmückten Dekoweihnachtsbaum und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Also ging ich – auf Krücken – zur Dame am Empfang und machte ihr einen Vorschlag. Auch sie war über die jetzige Situation nicht erfreut, da sie eigentlich den Abend mit Freunden verbringen wollte und so erhellte sich ihr Gesicht bei meinem Vorschlag. Ins Krankenhaus kam Leben immer mehr Menschen gingen herum. Die Kinder von der Kinderstation stießen dazu und die Eingangshalle füllte sich mit Menschen. Jetzt war es noch circa eine Stunde bis Mitternacht und überall hörte man Gespräche und Gelächter. In einer Ecke standen die Kinder mit einem Sänger und probten als kleiner Chor ein paar Weihnachtslieder, an anderen Stellen verteilten Ärzte, Schwestern oder fitte Patienten Deko, welcher vorher im ganzen Krankenhaus verteilt war. Langsam kam feierliche Stimmung auf, es wurde gesungen, gefeiert, zusammen gelacht und die Zeit genossen. Es waren keine Geschenke vonnöten um uns glücklich zu machen. Gemeinsam dort zu sein, unseren Spaß und unsere Liebe mit all den Menschen zu teilen, machte dieses Weihnachten zu dem besten Weihnachten, welches wir je hatten. Schließlich geht’s es bei Weihnachten doch eigentlich genau darum: Zeit mit den Liebsten, Liebe und Spaß. Mehr brauch man doch gar nicht.“
 
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