• Blut-Tetralogie   Dark Space

MisterCookie1234

Adventskeks

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23. Dezember - Morgen ist Heiligabend.mp3

Text
Morgen ist Heiligabend. Marie ist ganz aufgeregt. Wegen der Geschenke. Wenn doch nur endlich der vierundzwanzigste wäre. Immer wieder sieht Mia auf die Uhr. Es scheint, als blieben die Zeiger heute auf der Stelle stehen. Die Minuten und Stunden schienen nicht zu vergehen und doch, wurde Marie immer müder. Sie gähnte und blickte auf das Bett, welches doch so weich und kuschelig aussah. Sie wollte nicht schlafen. Sie hatte Angst, sie würde die Bescherung verschlafen obwohl diese noch in ferner Zukunft lag. Ihre Eltern waren machtlos. Sie fragten die kleine Marie, die doch sonst immer mit ihren Puppen und Rennautos spielte, ob sie dies nicht auch heute möchte. Marie verneinte dies jedes mal und kletterte dann, als der kleine Zeiger auf die vier sprang und der große Zeiger auf die 12, in Ihr bett. Es war erst vier Uhr am Nachmittag und doch war sie schon müde. Draußen war es eisig Kalt und Marie kuschelte sich unter ihrer Decke. Sie kämpfte noch eine ganze Weile mit ihren Augen, die doch immer wieder wie von geisterhand zufallen wollten, doch irgendwann verlor auch sie den Kampf und schlief ein.

Erst ein köstlich süßer Kakaoduft weckte Marie aus ihrem tiefen Schlaf wieder auf. Ihr Vater kam mit einer großen Tasse Kakao in ihr Zimmer und Marie schaute ihn erschrocken an.
“Ist schon Heiligabend?”

“Wann ist Bescherung?”

“Gibt es gleich Geschenke?”

“War der Weihnachtsmann schon da?”

Ihr Vater lachte. Sie hatte gerade einmal eine halbe Stunde geschlafen. Als Marie auf die Uhr blickte, die sie im letzten Jahr zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, war es erst fünf Uhr. Sie seufzte und wechselte aus einer Liegeposition in den Schneidersitz und lehnte sich an die Wand. Ihr Vater gab ihr den Kakao, der mit einer kleinen Sahnekrone gekrönt war und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. Dann schaute er zum Fenster heraus.

“Schau mal” sagte er plötzlich und Marie, die schon fest damit gerechnet hatte, dass dieses Weihnachten genauso trist und nass werden würde, wie die letzten Jahren, glaubte ihren Augen kaum. Sie stellte hastig den Kakao auf ihren Nachttisch, verschüttete dabei noch ein wenig von diesem, und sprang auf. Sie eilte zum Fenster und drückte ihr Gesicht gegen die Fensterscheibe.

“Papa Papa, es schneit!” rief sie begeistert und schaute zu, wie erst nur wenige Schneeflocken ihren Weg am Fenster vorbei fanden, doch es mit der Zeit immer mehr wurden. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln und plötzlich war die lange Wartezeit auf den nächsten Abend doch nicht mehr so schlimm. Freudig rannte sie in den Flur um Jacke und Stiefel anzuziehen, ehe sie die Haustür aufriss und nach draußen rannte. Sie tanzte im Meer aus Schneeflocken und versuchte mit ihrer Zunge einige der Schneeflocken aufzufangen, die von oben herunter fielen. Es fiel sogar so viel Schnee in dieser kurzen Zeit, dass sie es schaffte einen Schneeengel zu erschaffen.

“Brrr”, zitterte sie, als ein wenig Schnee in ihre Jacke rutschte und nun an ihren Rücken klebte. Schnell lief sie wieder hinein, zog beim rennen die Jacke aus und warf sie auf einen Stuhl, den sie vor dem Kamin schob. Sie warf einen letzten Blick auf die Uhr, die mittlerweile schon einundzwanzig Uhr anzeigte, kletterte dann auf ihr Bett und unter die warme decke, ehe ihre Eltern herein kamen, ihr eine gute Nacht wünschten und die Tür langsam schlossen.
 
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