• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Wir Kinder aus Bullerbü

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Erster Eindruck: Nichts neues, aber neu produziertes aus Bullerbü

Das kleine schwedische Dörfchen Bullerbü besteht gerade einmal aus 3 Höfen, und auf ihnen wohnen Lisa, Bosse, Lasse, Inga, Britta und Ole. Die Geschwisterpaare sind dicke Freunde und erleben in ihrem Alltag immer wieder spannende, lustige oder nachdenkliche kleine Abenteuer, besonders auf dem langen Schulweg kommen ihnen immer wieder neue Ideen…

Wer kennt sie nicht, die Kinder aus Bullerbü, die von Astrid Lindgren erschaffene Bande aus schwedischen Kindern, die dem idealisierten Bild von Schweden den Namen „Bullerbü-Syndrom“ verliehen haben. Nach zahlreichen Umsetzungen als Film, aber auch in diversen Hörversionen, hat Oetinger Audio jetzt ein neues, moderner wirkendes Hörspiel geschaffen, das die neuen Vorteile und Möglichkeiten des Mediums zu nutzen weiß und so seine Daseinsberechtigung neben anderen Produktionen hat. So wirkt die Atmosphäre hier wesentlich dichter und stimmungsvoller, die Geschichten wirken moderner. Denn obwohl nicht von den Gedanken der schwedischen Autorin abgewichen wurde, könnten die Erlebnisse auch in die heutige Zeit passen. Zudem wurde eine gewisse Ruhe in die manchmal etwas chaotisch wirkenden Episoden gebracht, die sich nun besser aneinander reihen und eine stärkere Einheit bilden. Zwischen dreieinhalb und zehn Minuten sind die kleinen Geschichten nun lang, und alles wirkt in sich stimmig und passend. Fast ein bisschen schade ist es, wenn nach 50 Minuten das Hörspiel schon vorbei ist, längst nicht alle Geschichtchen wurden hier erzählt – aber so darf man sich auf eine eventuelle Fortsetzung freuen.

Junge Sprecher wurden für die sechs Hauptrollen ausgewählt, die im Alter zwischen 10 und 15 Jahren sind. Allesamt wirken ihre Stimmen dementsprechend jung und unverbraucht. Gleichzeitig als Rolle wie auch als Erzählerin in der Ich-Form zu hören ist Carla Sachse als Lisa, die sehr charmant spricht und besonders ihre Beziehung zu den anderen Kindern prächtig darstellen kann. Ein Lob gebührt eindeutig auch Florentine Stein als Inga, die gelöst und spontan wirkt und so einen lebendigen Eindruck hinterlässt. Leon Seibel spricht den Bosse, die Abenteuerlust, aber auch die Herzenswärme des Jungen dem Hörer vermitteln kann. Selina Böttcher, Lucas Ascacibar und Franz von Otting sind ebenso positiv zu erwähnen.

Wie oben bereits erwähnt ist die Atmosphäre hier sehr dicht und stimmig, fasst die Geschichte in einen engen Rahmen und verleiht ihr etwas sehr Natürliches und Lebendiges. Das wird vor allem durch die vielen eingesetzten Geräusche erreicht, die an typische Szenen aus dem Landleben denken lassen, aber auch durch den geschickten Einsatz von Musik, die nie ganz zu verschwinden scheint und den Hörer durch das Hörspiel begleitet.

Das typische Design des Verlages findet auch hier wieder Anwendung, was vorrangig bedeutet, dass die CD in einem ansehnlichen Digipack ausgeliefert wurde, das sich zudem gleich zweimal ausklappen lässt. Im Inneren findet man zu jedem der jungen Sprecher ein kleines Foto in Schwarz-Weiß und eine kleine Beschreibung, während das Titelbild eine lustige Szene zeigt, die ihn niedlichem Zeichenstil die Kinder aus Bullerbü zeigt.

Fazit: Eine gelungene Neuinterpretation des bekannten Stoffes, bei dem neben den engagierten Sprechern besonders die dichte Atmosphäre positiv auffällt.

VÖ: Februar 2013
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0589-0
 
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