AW: Wieviel Text in einer Rede darf sein?
Hoi Nee, vielleicht hilft das ja etwas.
Hmmm .... also je mehr ich darin hin und her lese ..... würde ich vielleicht versuchen, generell alles in mehr "Dialog" umzubauen, ich habe den Eindruck, daß die Dialoge im Text eigentlich Einlagen im Erzählmonolog sind.
Zunächst einmal könntest Du gnadenlos kürzen - das kann natürlcih auch gnadenlos schief gehen und den Inhalt entstellen, aber manchmal geht das. In entschärfter Form könntest Du Sätze zusammenfassen, damit wirds kürzer aber der Inhalt bleibt erhalten.
Du könntest im Dialog die Ebene wechseln, also während des langen Textes in den Erzähler umspringen und dann wieder zurück. Aber ich fürchte, daß das hier nichts bringt und langweilig wird.
Hm, ich würde versuchen, generell die langen Erklär- und Erzählpassagen in Dialoge umzubauen - mit Rückfragen durch die anderen, Zweifelsäußerungen oder sowas.
Ich probiere mal was aus, nehme diese Passage am Anfang:
-------------------------------------------------
"Es schlug zwölf Uhr, und somit war der Augenblick zum Aufsteigen gekommen; meine Reisegefährten aber ließen sich nicht sehen.
Ich sandte nach der Wohnung eines Jeden und erfuhr, daß der Eine nach Wien, der Andere nach Hamburg und der Dritte nach London abgereist sei. Der Muth hatte sie also noch im letzten Augenblick verlassen, und doch war diese Excursion, Dank den Fortschritten, die die heutige Luftschifffahrt gemacht hat, vollständig gefahrlos. Da die Herren sich gesagt haben mochten, daß sie einen Theil des Festprogramms bildeten, war ihnen der angstvolle Gedanke gekommen, sie könnten gezwungen werden, wozu sie sich freiwillig erboten hatten, und so waren sie in demselben Moment, wo der Vorhang aufging, von dem Schauplatze geflohen. Ihr Muth stand augenscheinlich im umgekehrten Verhältniß zu dem Quadrat ihrer Geschwindigkeit ... sich aus dem Staube zu machen.
Die halb getäuschte Menge ließ Unmuth und üble Laune merken; ich selbst war keinen Augenblick darüber unschlüssig, daß ich nun allein aufbrechen wollte. Um das Gleichgewicht zwischen der specifischen Schwere des Ballons und dem Gewicht, das befördert werden sollte, herzustellen, ersetzte ich meine Gefährten durch einige Sandsäcke und stieg in die Gondel. Die zwölf Mann, von denen das Luftschiff an zwölf im Aequatorialkreise befestigten Seilen gehalten wurde, ließen die Stricke etwas durch ihre Finger gleiten, und der Ballon erhob sich um einige Fuß mehr. Nicht der leiseste Windhauch war zu spüren; es schien, als ob die bleischwere Atmosphäre undurchdringlich sei."
-------------------------------------------------
Meine Idee dazu, nur als ganz grober Vorschlag, wie es eventuell gehen könnte:
Im Hörspiel hört man Glockenleuten - das können wir hier ja glücklicherweise leiucht machen.
"Ich" ist nervös, fragt sich selbst laut, von die Reisebegleiter bleiben. Ruft dann jemanden heran, der seine Reisebegleiter aufsuchen soll.
In der Wartenzeit frankt sich "Ich" laut, was wohl passiert sein mag.
Der Bote kommt zurück und erzählt, daß er keinen angetroffne hat.
"Ich" fragt nach einzelnen Personen, und der Bote antwortet z.B. "ist nach Hamburg verreist" oder "Mußte dringend nach Wien".
"Ich" reagiert niedergeschlagen.
Der Bote, der noch danemebn steht, fragt vielleicht ob alles in Ordnung ist, darauf dann "Ich":
"Der Muth hatte sie also noch im letzten Augenblick verlassen, und doch war diese Excursion, Dank den Fortschritten, die die heutige Luftschifffahrt gemacht hat, vollständig gefahrlos. Da die Herren sich gesagt haben mochten, daß sie einen Theil des Festprogramms bildeten, war ihnen der angstvolle Gedanke gekommen, sie könnten gezwungen werden, wozu sie sich freiwillig erboten hatten, und so waren sie in demselben Moment, wo der Vorhang aufging, von dem Schauplatze geflohen. Ihr Muth stand augenscheinlich im umgekehrten Verhältniß zu dem Quadrat ihrer Geschwindigkeit ... sich aus dem Staube zu machen."
Jetzt hört man vielleicht gemurmel aus der Menge, oder lautere Stimmen die was von "Schwindel" oder so rufen.
Ich: "... dann muß ich alleine fahren." (oder so ähnlich)
"Ich" fordert einige Helfer auf, Säcke in die Gondel zu laden.
Helfer: "Warum das? Wird es nicht zu schwer?"
Ich "Im Gegenteil, ich muß das fehlende Gewicht meiner Mitreisenden ausgleichen"
Helfer: "Wollen Sie etwa alleine ...."
Ich: "Ja." (steigt ein)
Ich (laut) "Laßt die Leinen los!"
Die zwölf Mann, von denen das Luftschiff an zwölf im Aequatorialkreise befestigten Seilen gehalten wurde, ließen die Stricke etwas durch ihre Finger gleiten, und der Ballon erhob sich um einige Fuß mehr. Nicht der leiseste Windhauch war zu spüren; es schien, als ob die bleischwere Atmosphäre undurchdringlich sei."
-------------------------------------------------
So, das waren mal ein Paar ungefilterte Ideen, vielleicht hilft das etwas.