Klaatu

Schlickrutscher
AW: Robert Enke tot

Natürlich ist Selbstmord nicht die richtige Lösung, aber jeder der nicht unmittelbar selbst davon betroffen ist, kann es nicht nachvollziehen, was in so einem Menschen vor sich geht.
Auch ich, der bisher in allen Lebenslagen immer optimistisch ist, kann nicht nachvollziehen, was in den Köpfen zwei meiner Freunde, die ich zum Teil schon aus dem Kindergarten kenne, vor sich geht. Sie sind schwer depressiv teils durch Heroin, teils durch Vererbung. Und es würde mich nicht wundern eines Tages solch eine Nachricht zu erhalten.
Anders dagegen bei einem sehr guten Kollegen, mit dem ich lange zusammen gearbeitet habe. Wir waren oft wochenlang auf Montage oder zu Lehrgängen. Er war beliebt, der beste in seinem Fach, nebenbei einer der besten Tontechniker, verheiratet hatte einen sehr aufgeweckten Sohn keine finanzielle Not. Nie im Traum hätte ich daran gedacht, dass mich eines Tages seine Frau anruft und mir diese Nachricht überbringt.
Eines Abends setzte er sich in sein Auto und kehrte nie wieder nach Hause zurück. Sie sagte mir nur, die Dämonen in seinem Kopf waren diesmal stärker als er.

Was ich damit sagen will, niemand steckt in einem Menschen drin und weiss wie es wirklich in ihm aussieht. Und wer weiss, vielleicht können auch wir in Situationen kommen, wo wir nicht mehr weiterwissen, entgegen allen rationalen Gesichtspunkten, christlichen Glauben oder was auch immer, wo uns der Zugführer, der U-Bahnfahrer oder auch das entgegenkommende Auto scheissegal ist, hauptsache es hat ein Ende.

Ich muss natürlich Noir recht geben, was den Personenkult betrifft. Für mich selbst ist es nicht nachvollziehbar, was da teilweise so abgeht. Ist es wirklich Trauer oder einfach nur Sensationsgeilheit mit der kleinen Chance interviewt zu werden um einmal ins Fernsehen zu kommen. Der letzte Satz ist bewusst provokant gemeint.

LG
Klaatu
 
AW: Robert Enke tot

Ich finde es nur "bedenklich", dass sich schon wieder - wie schon bei Jackson - so ein heftiger "Personenkult" bildet...

Ja, da muss ich dir zustimmen!! Aber auch die Frau war ja, wenn ich das richtig gelesen haben, bei der Pressekonferenz zu gegen und hat gesprochen...will ich einfach mal nicht weiter kommentieren.


Zur Frage der Aufmerksamkeit dieses Selbstmords:
Es ist ja immer die Frage was man für eine Beziehung zu einer Person hat. Eine persönliche Bindung zu Robert Enke wird wohl kaum jemand gehabt haben, trotzdem ist er irgendwie Teil vieler Leben, weil er eben in der Öffentlichkeit steht, ein Sympathieträger ist.
Sein Tod reisst eben genau dort Lücken in "die Welt der Menschen".

Für mich als Fussballfan zum Beispiel immer noch eine heftige Nachricht...kann den Pressehype aber wirklich nicht gut heißen, gerade für die Familie...das macht es ja nur noch viel viel schlimmer. (sollte man meinen...)
 
AW: Robert Enke tot

Schock und Trauer erfüllen auch mein Fußballerherz!
Ich frag mich nur was der Auslöser war? 6 Jahre Depressionen, die Öffentlichkeit findet sich damit ab!

Ruhe in Frieden Robert Enke !!!
 
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