Poldi

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Asterix – 7. und die Goten

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Erster Eindruck: Die Entführung des Druiden

Asterix und Obelix begleiten Miraculix zu einem Treffen der Druiden im Kanutenwald. Doch selbst eintreten dürfen sie nicht, sodass sie nicht beobachten können, wie Miraculix mit seinem wundersamen Zaubertrank den Wettbewerb der Druiden gewinnt. Doch kurz darauf wird er von den Goten geführt, sodass sich die beiden gallischen Krieger auf die Suche nach ihm machen müssen – und so einige Tricks anwenden...

Die Comic-Serie Asterix stellt immer wieder andere Völker in den Mittelpunkt eines Bandes und verknüpft diese dann mit Klischees und einigen Anspielungen. Auch „Asterix und die Goten“, das als siebte Folge für die zugehörige Karussell-Hörspielserie produziert wurde, bedient sich an diesem Element und stellt in Bezug auf die französische Sicht auf die Deutschen die Goten als militärisch organisiert und ordnungsliebend dar. Ein bisschen Eigenhumor muss man also schon mitbringen, aber auch ansonsten werden viele witzige Stellen eingebaut. Dabei ist besonders das Treffen der Druiden zu erwähnen, die sich mit komischen Tränken und Zaubern übertreffen. Auch die Erzählweise ist hier sehr gut gelungen, der Sprecher fasst Dinge gut zusammen und kann die sonst in den Comics dargestellten Bilder kurzweilig wiedergeben. Und auch Obelix' Begriffsstutzigkeit und seine freundliche und einfältige Art sorgen immer wieder für Lacher. Die Geschichte, die in kurzweiligen 42 Minuten flott erzählt wird, hat einen flüssigen und spannenden Verlauf, springt schnell von einer Situation zur nächsten und stellt immer neue Begebenheiten in den Vordergrund. Besonders gut gefällt mir die List, mit der die Handlung aufgelöst wird, ein cleverer und gelungener Einfall. Diese Folge ist sehr auf die Handlung fixiert und kann diese flott erzählen, so geht aber manchmal auch Atmosphäre verloren.

Wolf Rathjen ist als Druide Miraculix zu hören, mit seiner angenehmen Stimme und dem ruhigen Klang ist er eine sehr gute Wahl und stellt das souveräne Auftreten des weisen Mannes gekonnt dar. Rhetorik, der Anführer der Westgoten, wird von Gerd Hinze gesprochen, sein prägnanter und lauter Klang stellen einen imposanten Mann dar, dessen Wildheit ebenso wie seine Führungsfähigkeiten herausgestellt werden. Erzähler ist Wolf Frass, der mit ebenso heiterer wie markanter Stimme fröhlich und unbeschwert durch die Handlung führt. Weitere Sprecher sind Michael Harck, Thomas Schüler und Lothar Zibell.

Die akustische Untermalung ist recht vielseitig, aber auch ziemlich plakativ geworden. Zahlreiche Hintergrundgeräusche, teilweise Stimmengewirr oder der Lärm von Kämpfen, bildet eine stetige Geräuschkulisse, viele andere vordergründige Geräusche zur Unterstützung der aktuellen Handlung und kleine, abgehackt wirkende Melodien, um einzelne Szenen voneinander zu trennen und sorgen für eine manchmal etwas überladene, comichafte Wirkung.

In modernem und witzigem Comicstil ist das Cover zu diesem Hörspiel gehalten, das natürlich auf die Zeichnungen der Vorlagen zurückgreift. Die beiden Helden des Hörspiels sind darauf in kämpferischer und angriffslustiger Pose zu sehen, im Hintergrund die ängstlichen Römer, vorn nur durch Schatten sind die Goten mit ihren Spitzhelmen angedeutet. Ein Wegweiser, von denen einer nach Gallien und einer zu den Goten zeigt, ist ein typisches Element aus den Comics.

Fazit: Die Geschichte wird mit viel Tempo erzählt, die einzelnen Situationen reihen sich schnell aufeinanderfolgend aneinander, lassen die Zeit sehr schnell vergehen, wirken aber manchmal auch etwas ungeordnet und hektisch. Viele witzige Momente runden das positive Gesamtbild ab.

VÖ: 28.April 2006
Label: Karussell
Bestellnummer: 0602498768457
 
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