Es gehört vor allem eine gute "Abhöre" dazu. Ein paar gute Lautsprecher (die groß genug sind, um auch Bass unter 60Hz reproduzieren zu können) und ein paar ordentliche Kopfhörer (die nicht nur "neutral" klingen, sondern auch über Stunden angenehm zu tragen sind).
Wenn es um das Thema Boxen geht, dann möchte ich darauf hinweisen, dass die alleine nicht reichen. Die besten Boxen bringen Dir nicht viel, wenn Du den Raum und vor allem den Bereich hinter den Boxen nicht entsprechend gedämmt hast. Hinter meinen Boxen habe ich z.B. eine Dämmung 2,50 mal 3,50 Meter (so das neben jeder Box noch ein Überstand von ca. 50cm ist) mit einer Tiefe von 40cm angebracht. In diesen "Dämmkästen" befindet sich Terrawool mit einer hohen Dichte. Schallwellen breiten sich konzentrisch aus, also auch in dem Bereich hinter den Boxen. Aufgrund der unterschiedlichen Wellenlänge von hohen und tiefen Frequenzen hast Du normalerweise alle möglichen Reflexionen im Raum. Erst durch eine Dämmung erhältst Du ein gutes/möglichst neutrales Klangbild. Im Nachhinein merke ich bei mir, dass der Bau der Dämmelemente viel wichtiger war, als die Qualität der Boxen selbst.
Generell soll das Mastering bringen, dass Dein Mix auf möglichst vielen verschiedenen Boxen/Kopfhörern deinen Vorstellungen entspricht. Je neutraler die Abhöre, desto besser das mögliche Ergebnis, deine individuellen Klangwünsche auch auf anderen Abhören zu erhalten.
Gute Masteringprogramme gibt es inzwischen auch für schmales Geld. Da unser Ohr meistens gerichtet funktioniert (also individuell auf nur einen Teilaspekts des Mix ausgerichtet ist) und das Mastering immer die Summe betrifft, lässt man sich schnell verführen, den gewünschten Ausschnitt des Mixes zu optimieren - mit Folgen für den gesamten Mix.
Da im Hörspielbereich viel über Kopfhörer gehört wird, stellt sich die Frage, wie groß der Aufwand sein sollte, den man für eine Mastering auf Boxen betreibt. Mastering unterliegt halt auch immer der aktuellen Technikgeschichte. Vor 30 Jahren, als wert auf einen ausgewogenen Klang für hochwertige Heimanlagen gelegt wurde, war der Schwerpunkt ein andere als heutzutage, wo Musik häufig auch auf Mono-Brüllwürfeln gespielt wird, die letztlich nur Lautstärke produzieren sollen.
Für das Mastering generell würde ich immer empfehlen, beim Abhören zwischen Mono und Stereo hin- und herzuwechseln, um a) einen besseren Gesamteindruck von der Transparenz des Frequenzmixes unabhängig vom Stereobild zu bekommen und b) den fehlenden Überschneidungsbereich der Boxen bei Kopfhörern auszugleichen.