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Themenstarter/in
Moin,
quasi als Wieder-Einstand und zum neuen Jahr mal ein kleiner Erfahrungsbericht für die Cutter: Man kann in den meisten DAW die mitgelieferten Plugins missbrauchen, um sich viel Arbeit zu ersparen. Ich zeige mal ein kleines Beispiel auf Basis von Reaper.
Im Hörspiel wird viel gefunkt. Und jedesmal, wenn ein Funkspruch durchkommt, soll es vorher und nachher einmal kurz "abgehackt rauschen". Ich habe die Rausch-Samples anfangs von Hand gesetzt, musste dann aber bei jedem Editieren diese mit anpassen, das wurde mir irgendwann zu aufwendig.
Zum Setup: Ich habe einen Bus eingerichtet für den Funk. Das ist ein Track, auf den ich alle Funk-Stimmen schicke, und wo auch der Equalizer etc liegen, um die jeweilige Stimme nach Funk klingen zu lassen.
Und auf diesen Bus habe ich das mitgelieferte ReaGate gepackt und so eingestellt, daß es zwar den Klang nicht verändert, aber trotzdem schaltet, also auf- und zugeht. Bei ReaGate muss man dazu einfach den Wet-Regler ganz runterziehen und den Dry-Regler auf 0 stellen, dann hört man nur das ursprüngliche Signal. Die wichtigste Einstellung ist das Häkchen, um MIDI zu senden, wenn das Gate auf- oder zugeht. Ich habe die Standardeinstellung (Note 69, Kanal 1) belassen.
Dann habe ich mir einen neuen Track gemacht, und da zwei mal den mitgelieferten ReaSamplomatic Sampler reingeladen, einmal mit dem Funk-Startsound und einmal mit dem Funk-Endsound. Der Start-Sound reagiert auf Note On 69 mit einer Velocity zwischen 64 und 127, der Ende-Sound auf Note On 69 mit einer Velocity zwischen 0 und 63. Dann kriegt der Funk-Track einen SEND nur für MIDI (Audio ausmachen) auf diesen Track.
Ein kleines Problem war, daß das ReaGate zwar Note On schickt, wenn es aufgeht, aber Note Off, wenn es wieder zugeht, und daß ReaSamplomatic kein Note Off als Trigger akzeptiert.
Das lässt sich aber mit einem kleinen selbstgeschriebenen JS-Plugin ganz einfach lösen, welches Note Off in Note On mit niedriger Velocity umschreibt. Ich gucke mal, ob ich das hier anhängen kann. Im Plugin-Browser kann man in der Kategorie "JS-Plugins" dann ganz einfach "neues Plugin" wählen und den Code da reinpacken.
Der Rest war dann nur noch Fine-Tuning des Gates, damit es rechtzeitig öffnet und schließt, damit die Squelch-Geräusche nicht IN der Sprache auftreten. Ich habe folgende Einstellungen verwendet: Pre-Open auf Maximum (250ms), Hold auf 400ms, release auf 100ms. Der Threshold ist ziemlich niedrig, damit das Gate bei der kleinsten Sprachaktivität aufgeht.
ReaGate kann, wenn die DAW mitspielt "vorhören". Das ist das PreDelay. Das funktioniert in Reaper auf jeden Fall, weil die Plugins da anders angesteuert werden, und die VST-Variante fragt auch bei der DAW an, ob sie die Audiodaten früher kriegen kann -- aber da hängt's halt von der DAW ab.
Dieses Vorhören von 250ms sorgt dafür, daß der Start-Squelch 250ms vor dem Funkspruch getriggert wird.
Der Hold von 400 ms sorgt dafür, daß nicht bei jeder Atempause sofort ein Sound kommt, sondern nach dem Funkspruch etwas Zeit vergehen muss, bis das Gate wieder abschalten darf. So kriegt man den Ende-Squelch erst, wenn wirklich alle Sätze beendet sind.
Der Trick funktioniert natürlich für alle Effekte, die vor oder nach Sprache geschaltet werden sollen. Für einmaligen Einsatz ist das etwas aufwendig, aber wenn es viele Sounds sind, dann lohnt sich das alle male. Man kann ihn auch für andere "voneinander abhängige" Sounds verwenden, beispielsweise, um nach jedem von Hand gesetzten Schussgeräusch ein automatisches Nachladegeräusch einzubauen.
quasi als Wieder-Einstand und zum neuen Jahr mal ein kleiner Erfahrungsbericht für die Cutter: Man kann in den meisten DAW die mitgelieferten Plugins missbrauchen, um sich viel Arbeit zu ersparen. Ich zeige mal ein kleines Beispiel auf Basis von Reaper.
Im Hörspiel wird viel gefunkt. Und jedesmal, wenn ein Funkspruch durchkommt, soll es vorher und nachher einmal kurz "abgehackt rauschen". Ich habe die Rausch-Samples anfangs von Hand gesetzt, musste dann aber bei jedem Editieren diese mit anpassen, das wurde mir irgendwann zu aufwendig.
Zum Setup: Ich habe einen Bus eingerichtet für den Funk. Das ist ein Track, auf den ich alle Funk-Stimmen schicke, und wo auch der Equalizer etc liegen, um die jeweilige Stimme nach Funk klingen zu lassen.
Und auf diesen Bus habe ich das mitgelieferte ReaGate gepackt und so eingestellt, daß es zwar den Klang nicht verändert, aber trotzdem schaltet, also auf- und zugeht. Bei ReaGate muss man dazu einfach den Wet-Regler ganz runterziehen und den Dry-Regler auf 0 stellen, dann hört man nur das ursprüngliche Signal. Die wichtigste Einstellung ist das Häkchen, um MIDI zu senden, wenn das Gate auf- oder zugeht. Ich habe die Standardeinstellung (Note 69, Kanal 1) belassen.
Dann habe ich mir einen neuen Track gemacht, und da zwei mal den mitgelieferten ReaSamplomatic Sampler reingeladen, einmal mit dem Funk-Startsound und einmal mit dem Funk-Endsound. Der Start-Sound reagiert auf Note On 69 mit einer Velocity zwischen 64 und 127, der Ende-Sound auf Note On 69 mit einer Velocity zwischen 0 und 63. Dann kriegt der Funk-Track einen SEND nur für MIDI (Audio ausmachen) auf diesen Track.
Ein kleines Problem war, daß das ReaGate zwar Note On schickt, wenn es aufgeht, aber Note Off, wenn es wieder zugeht, und daß ReaSamplomatic kein Note Off als Trigger akzeptiert.
Das lässt sich aber mit einem kleinen selbstgeschriebenen JS-Plugin ganz einfach lösen, welches Note Off in Note On mit niedriger Velocity umschreibt. Ich gucke mal, ob ich das hier anhängen kann. Im Plugin-Browser kann man in der Kategorie "JS-Plugins" dann ganz einfach "neues Plugin" wählen und den Code da reinpacken.
Der Rest war dann nur noch Fine-Tuning des Gates, damit es rechtzeitig öffnet und schließt, damit die Squelch-Geräusche nicht IN der Sprache auftreten. Ich habe folgende Einstellungen verwendet: Pre-Open auf Maximum (250ms), Hold auf 400ms, release auf 100ms. Der Threshold ist ziemlich niedrig, damit das Gate bei der kleinsten Sprachaktivität aufgeht.
ReaGate kann, wenn die DAW mitspielt "vorhören". Das ist das PreDelay. Das funktioniert in Reaper auf jeden Fall, weil die Plugins da anders angesteuert werden, und die VST-Variante fragt auch bei der DAW an, ob sie die Audiodaten früher kriegen kann -- aber da hängt's halt von der DAW ab.
Dieses Vorhören von 250ms sorgt dafür, daß der Start-Squelch 250ms vor dem Funkspruch getriggert wird.
Der Hold von 400 ms sorgt dafür, daß nicht bei jeder Atempause sofort ein Sound kommt, sondern nach dem Funkspruch etwas Zeit vergehen muss, bis das Gate wieder abschalten darf. So kriegt man den Ende-Squelch erst, wenn wirklich alle Sätze beendet sind.
Der Trick funktioniert natürlich für alle Effekte, die vor oder nach Sprache geschaltet werden sollen. Für einmaligen Einsatz ist das etwas aufwendig, aber wenn es viele Sounds sind, dann lohnt sich das alle male. Man kann ihn auch für andere "voneinander abhängige" Sounds verwenden, beispielsweise, um nach jedem von Hand gesetzten Schussgeräusch ein automatisches Nachladegeräusch einzubauen.
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