Poldi
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Sherlock Holmes Chronicles – 57. Die Katakomben von Paris
Nachdem Sherlock Holmes die Reichenbach-Fälle heruntergestürzt ist, findet er unter falschen Namen Zuflucht in einem Landhaus nahe Paris Unterschlupf – und in David Tristram einen neuen Gefährten. Als ihm ein altes Tagebuch angeboten wird, wittert er seine Chance, einem alten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen, da es von seiner Großmutter verfasst wurde. Doch bevor es zur Übergabe kommt, ist der Besitzer des wertvollen Buches tot...
Die zeitliche Einordnung der vielen neu geschriebenen Fälle für Sherlock Holmes orientiert sich meist an Kleinigkeit, beispielsweise indem Bezug zu einem früheren Fall genommen wird. Etwas anders tickt da „Die Katakomben von Paris“ aus der Feder von Franziska Franke, die ihre Geschichte bewusst in der Zeit ansiedelt, die bei Arthur Conan Doyle ein schwarzes Loch ist: Von seinem angenommenen Tod bis zu seiner Rückkehr nach London. Aus diesem Grund wird er hier auch nicht von Watson begleitet, sondern von David Tristram, der vielleicht nicht ganz so charmant ist wie der ehemalige Militärarzt, sich aber durchaus in einem ebenso wohlgesonnenen wie zwiespältigen Verhältnis zu dem bekannten Detektiv befindet und sich einige liebevolle Wortgefechte mit ihm liefert. Die Chemie zwischen den beiden funktioniert, ebenso wie die neuen Lebensumstände von Holmes interessant und ausführlich aufbereitet werden. „Ausführlich“ gilt auch für die gesamte Folge, mit satten 171 Minuten ist sie deutlich länger als die meisten anderen Episoden. Langeweile kommt dabei dennoch nicht auf, denn neben den bereits beschriebenen, lockeren Szenen zwischen den beiden Hauptfiguren kann auch die Handlung sehr überzeugen. Einerseits natürlich, weil der Fall um das Tagebuch seiner Großmutter sehr nahe an die immer etwas distanziert wirkende Figur des Sherlock Holmes heranrückt. Aber auch, weil Aufbau und Spannung sehr gelungen vorangetrieben werden. Die Handlung ist komplex, vielschichtig und orientiert sich wie so oft an den genauen Beobachtungen von Holmes. Der Verlauf ist abwechslungsreich und führt über ganz verschiedene Stationen eben bis in die „Katakomben von Paris“, wo es weitere entscheidende Hinweise gibt. Eine sehr lohnenswerte Episode der Serie, die sich nicht mal eben nebenbei konsumieren lässt, sondern Aufmerksamkeit und Zeit braucht.
Olaf Reitz übernimmt folgerichtig nicht nur die Rolle des David Tristram, sondern auch die Erzählparts. Beides macht er mit einer präzisen Ausdrucksweise und lebendigem Klang, wobei auch das besondere Verhältnis zu Holmes gut zur Geltung kommt. Marius Claren ist in dieser Episode als Commissaire Legrand zu hören, der wunderbar in die geheimnisvolle und düstere Szenerie passt und ihn in den verschiedenen Szenen sehr treffend darstellt. Natascha Geisler spricht die Rolle der Madame Carriere mit einer großen Präsenz, sodass diese Rolle ihren festen Platz im Gefüge der Handlung hat. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Gerald Schaale und Uschi Hugo.
Wie immer ist diese Folge von WinterZeit sehr sorgsam inszeniert und überzeugt in dieser Episode besonders mit der sehr gut eingebauten Musik. Diese geht auf den französischen Spielort gelungen ein, beispielsweise durch ein einsam spielendes Akkordeon. Das ist nicht aufdringlich oder flach, bringt aber in genau dem richtigen Maße eine eigenständige Einfärbung. Die Geräusche sind sehr gut platziert und verleihen den Szenen mehr Lebendigkeit.
Eine dunkle Gasse in der Pariser Innenstadt mit Blick auf den Eiffelturm ist auf dem Cover zu sehen, die den Mord eines finster dreinblickenden Mannes in schauriger Stimmung zeigt. Das Innere enthält nicht nur weitere Informationen zu Olaf Reitz, sondern auch zu Autorin Franziska Franke. Dafür fehlt der sonst immer so kurzweilige Einleitungstext zu der Folge.
Fazit: Diese Folge ist besonders – nicht nur wegen der recht langen Laufzeit, sondern auch das Eintauchen in diese bisher eher unbekannte Episode aus Holmes Leben ist sehr interessant geraten. Der Fall, an dem Holmes hier ermittelt, punktet mit dem engen Bezug zum Detektiv selbst und durch die komplexe, spannend erzählte Handlung. Holmes kommt dabei mit Charme und Gewitztheit gut zur Geltung.
VÖ: 23. November 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-9437-3286-3

Nachdem Sherlock Holmes die Reichenbach-Fälle heruntergestürzt ist, findet er unter falschen Namen Zuflucht in einem Landhaus nahe Paris Unterschlupf – und in David Tristram einen neuen Gefährten. Als ihm ein altes Tagebuch angeboten wird, wittert er seine Chance, einem alten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen, da es von seiner Großmutter verfasst wurde. Doch bevor es zur Übergabe kommt, ist der Besitzer des wertvollen Buches tot...
Die zeitliche Einordnung der vielen neu geschriebenen Fälle für Sherlock Holmes orientiert sich meist an Kleinigkeit, beispielsweise indem Bezug zu einem früheren Fall genommen wird. Etwas anders tickt da „Die Katakomben von Paris“ aus der Feder von Franziska Franke, die ihre Geschichte bewusst in der Zeit ansiedelt, die bei Arthur Conan Doyle ein schwarzes Loch ist: Von seinem angenommenen Tod bis zu seiner Rückkehr nach London. Aus diesem Grund wird er hier auch nicht von Watson begleitet, sondern von David Tristram, der vielleicht nicht ganz so charmant ist wie der ehemalige Militärarzt, sich aber durchaus in einem ebenso wohlgesonnenen wie zwiespältigen Verhältnis zu dem bekannten Detektiv befindet und sich einige liebevolle Wortgefechte mit ihm liefert. Die Chemie zwischen den beiden funktioniert, ebenso wie die neuen Lebensumstände von Holmes interessant und ausführlich aufbereitet werden. „Ausführlich“ gilt auch für die gesamte Folge, mit satten 171 Minuten ist sie deutlich länger als die meisten anderen Episoden. Langeweile kommt dabei dennoch nicht auf, denn neben den bereits beschriebenen, lockeren Szenen zwischen den beiden Hauptfiguren kann auch die Handlung sehr überzeugen. Einerseits natürlich, weil der Fall um das Tagebuch seiner Großmutter sehr nahe an die immer etwas distanziert wirkende Figur des Sherlock Holmes heranrückt. Aber auch, weil Aufbau und Spannung sehr gelungen vorangetrieben werden. Die Handlung ist komplex, vielschichtig und orientiert sich wie so oft an den genauen Beobachtungen von Holmes. Der Verlauf ist abwechslungsreich und führt über ganz verschiedene Stationen eben bis in die „Katakomben von Paris“, wo es weitere entscheidende Hinweise gibt. Eine sehr lohnenswerte Episode der Serie, die sich nicht mal eben nebenbei konsumieren lässt, sondern Aufmerksamkeit und Zeit braucht.
Olaf Reitz übernimmt folgerichtig nicht nur die Rolle des David Tristram, sondern auch die Erzählparts. Beides macht er mit einer präzisen Ausdrucksweise und lebendigem Klang, wobei auch das besondere Verhältnis zu Holmes gut zur Geltung kommt. Marius Claren ist in dieser Episode als Commissaire Legrand zu hören, der wunderbar in die geheimnisvolle und düstere Szenerie passt und ihn in den verschiedenen Szenen sehr treffend darstellt. Natascha Geisler spricht die Rolle der Madame Carriere mit einer großen Präsenz, sodass diese Rolle ihren festen Platz im Gefüge der Handlung hat. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Gerald Schaale und Uschi Hugo.
Wie immer ist diese Folge von WinterZeit sehr sorgsam inszeniert und überzeugt in dieser Episode besonders mit der sehr gut eingebauten Musik. Diese geht auf den französischen Spielort gelungen ein, beispielsweise durch ein einsam spielendes Akkordeon. Das ist nicht aufdringlich oder flach, bringt aber in genau dem richtigen Maße eine eigenständige Einfärbung. Die Geräusche sind sehr gut platziert und verleihen den Szenen mehr Lebendigkeit.
Eine dunkle Gasse in der Pariser Innenstadt mit Blick auf den Eiffelturm ist auf dem Cover zu sehen, die den Mord eines finster dreinblickenden Mannes in schauriger Stimmung zeigt. Das Innere enthält nicht nur weitere Informationen zu Olaf Reitz, sondern auch zu Autorin Franziska Franke. Dafür fehlt der sonst immer so kurzweilige Einleitungstext zu der Folge.
Fazit: Diese Folge ist besonders – nicht nur wegen der recht langen Laufzeit, sondern auch das Eintauchen in diese bisher eher unbekannte Episode aus Holmes Leben ist sehr interessant geraten. Der Fall, an dem Holmes hier ermittelt, punktet mit dem engen Bezug zum Detektiv selbst und durch die komplexe, spannend erzählte Handlung. Holmes kommt dabei mit Charme und Gewitztheit gut zur Geltung.
VÖ: 23. November 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-9437-3286-3