• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Punkies – 14. Burning Heart Boyz

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Ganz Hamburg steht kopf, als die koreanische Boyband „Burning Heart Boys“ für ein paar Tage in der Stadt ist. Als Highlight ist ein großes Arenakonzert geplant. Doch als ein Auftritt völlig aus dem Ruder läuft und die drei jungen Männer von einer Mädchenhorde verfolgt wird, findet die Gruppe ausgerechnet bei den Punkies Unterschlupf, die erst einmal keine sonderlich hohe Meinung der auf Kommerz getrimmten Musik haben...

Bei den bisherigen Episoden der „Punkies“ stand bisher meist die handgemachte und mit viel Gefühl geschriebene Musik der titelgebenden Band im Mittelpunkt. In Folge 14 gibt es allerdings einen kleinen Kulturschock, hier geht es vorrangig um die Boyband „Burning Heart Boyz“, die dem Genre des aktuell sehr populären K-Pop angehört und dabei auch in Hamburg einige hysterische Fans um sich schart. Dies wird dann auch in der Introszene thematisiert, bevor zu den Punkies geschwenkt wird. Die Handlung um die Mitglieder der Band tritt dabei deutlich zurück, lediglich Leonie kann hier mit der erzwungenen Suche nach einer Karrierealternative zur Musik ab und an nach vorne treten. Die Konzentration auf die Boyband-Sensation aus Asien ist aber gar nicht schlecht geraten, zumal ordentlich Hintergrundwissen vermittelt wird. Vielen ist nicht klar, wie die Bands entstehen, wie hart sie arbeiten und wie sehr sie nur ein austauschbares Zahnrädchen in der Musikindustrie sind. Das wird hier vielleicht etwas zu kompakt, aber dennoch stimmig und glaubhaft geschildert. Es folgt eine Geschichte über die eigene Emanzipation und Selbstbestimmung, die lebendig und stellenweise recht rasant erzählt ist, aber auch ruhige, liebenswerte Momente enthält. Das Kennenlernen der beiden Bands ist sehr gut erzählt, zumal man voneinander lernt und gegenseitig akzeptiert, trotz aller Unterschiede, die es vielleicht geben mag. Eine schöne Episode der Punkies, in der lediglich die eigentlichen Hauptcharaktere stellenweise etwas zu kurz kommen.

Tammo Kaulbarsch, Julian E. Henneberg und Robert Knorr übernehmen in dieser Episode die Rollen der Burning Heart Boyz und machen ihre Sache geschlossen sehr gut und bringen die koreanische Popband glaubhaft herüber. Ihre Stimmen klingen allerdings recht ähnlich, zumal sich auch die Charaktere nicht sonderlich voneinander unterscheiden. Es fällt deswegen schwer, die drei auseinander zu halten. Franciska Friede ist als Helen Larsen, die Tour-Managerin der BHB, zu hören und bringt viel Energie mit, zumal sie die verschiedenen Stimmungen ihrer Rolle treffend zur Geltung bringt. Marek Ehrhardt spricht den Radioreporter Ole Best mit sehr passender Attitüde und sympathischem Auftritt. Weitere Sprecher sind Thomas Karallus, Brian Simmer und Alexander Scala.

Klar, dass bei diesem Thema auch hier die Musik der Burning Heart Boyz im Fokus steht. Dabei wird nur ein Song öfters wiederholt (immerhin in sich abwechselnden Versionen). An sich nicht weiter schlimm, doch durch die teilweise lange Laufzeit wirkt das Ganze dann doch etwas repetitiv. Die Geräusche sind wieder sicher und glaubhaft platziert.

Natürlich sind die drei Mitglieder der K-Pop-Band auch auf dem Cover zu sehen, gemeinsam mit Lenoie und Ben flüchten die drei vor einer im Hintergrund angedeuteten Fanmasse. Durch die farbliche Gestaltung mit viel Lila und Pink wirkt das ganze recht mädchenhaft, aber durchaus ansprechend – besonders da der Zeichenstil die Zielgruppe der Serie wieder abholen dürfte.

Fazit: Die Begegnung mit anderen Musikern ist ein wichtiges Thema bei den Punkies und wird hier treffend variiert. Dabei gefällt mir nicht nur, dass man einen kleinen Einblick hinter die gigantische Maschinerie des K-Pops präsentiert bekommt, sondern auch hinter die Maske der Band geschaut werden kann. Da die Handlung witzig, rasant und gut erzählt ist, können kleinere Schwächen gut ausgebügelt werden.

VÖ: 22. März 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 889854549527
 
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