Poldi

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Punkies – 12. Farm Festival

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Reichlich dunkle Wolken sind bei Ben aufgezogen: Sein Job ist anstrengend, die Proben für die Punkies verlaufen sich immer mehr im Sande, dann wollen seine Eltern auch noch ihren Bauernhof verkaufen. Gerade noch kann Ben die beiden dazu überreden, in einem Urlaub noch einmal darüber nachzudenken. Praktischerweise kann er nun den Rest der Punkies bei sich einquartieren, sodass die Band wieder zusammenwachsen kann. Doch gerade jetzt beschäftigt sich Nick lieber mit seinem neuen Bandprojekt...

Dass eine Karriere als Musiker besonders am Anfang oftmals eine Zeit des Darbens bedeutet, in dem man sich mit Nebenjobs über Wasser hält, werden nicht nur viele Vertreter dieser besonderen Berufsgruppe bestätigen, sondern wird auch bei den „Punkies“ thematisiert. Besonders die 12. Episode greift dieses Thema auf und vermischt es mit vielen weiteren Ideen. So wird auch viel auf den Streit innerhalb der Band eingegangen, die an einem Scheideweg zu stehen scheint und auseinanderzubrechen droht. Wie sie sich über mehrere Etappen wieder annähern, sich zoffen und versöhnen, ist nicht nur authentisch und unterhaltsam geraten, sondern schärft das Profil der einzelnen Charaktere noch weiter. Schön, dass auf den Streit wieder viele Szenen voller Zusammenhalt folgen, die lebendig und stimmig erzählt werden. Das virtuelle und sehr kreative Bandprojekt von Nick (inklusive eines sehr speziellen Instruments), eine riesige Party auf der Farm mit einer ganz besonderen Stimmung, der geplante Verkauf der Farm – das alles greift sehr gut ineinander und macht richtig Spaß. Das ist spannend, witzig und unterhaltsam geraten - auch wenn dabei nicht immer ganz fair gespielt wird. Eine sehr starke Episode der Serie, die mich mit ihrer lebendigen Art und den unterschiedlichen Stimmungen sehr überzeugen konnte. Und wer die „Schwesterserie“ Teufelskicker ebenfalls verfolgt, wird als kleinen Querverweis auch hier einen Nebencharakter wieder entdecken, ohne dass dies an die große Glocke gehängt wurde.

Daniel Axt steht in dieser Episode als Ben auch als Erzähler zur Verfügung, auch hier punktet er mit seiner authentischen und lockeren Sprechweise sowie seiner leicht ironischen Art, die aber auch mal ernsten Worten Platz macht. Hans-Jörg Frey hat als Pepito nicht nur eine außergewöhnliche und erheiternde Rolle inne, sondern setzt diese auch mit Humor, Entspanntheit und witzigem Schweizer Akzent um. Erik Schäffler spricht Bens Vater Tom mit seiner markanten Stimme gut der jeweiligen Situation angepasst. Weitere Sprecher sind Max König, Lisa Karlström und Freya Trampert.

Musik spielt auch in dieser Folge naturgemäß eine wichtige Rolle, hier gefallen mir die Songs der Punkies richtig gut, auch das neue Projekt von Nick liefert eine passende Produktion ab. Hier passiert recht viel im Hintergrund, sodass in der zweiten Hälfte viel von der gelungenen Festival-Atmosphäre herüberkommt. Stimmen, Geräusche und Musik verbinden sich sehr gut zu einem einheitlichen und passenden ganzen.

Das Cover greift dieses Motiv ebenfalls sehr gut auf, ein umjubelter Auftritt der Punkies wird mit dem Hintergrund des Bauernhofs gekonnt kombiniert. Der heimliche Star der Serie, das niedliche Mini-Schwein Frau von Siep, ist hier ebenfalls zu sehen und grinst stolz von der Bühne hinab. Das Innere ist modern gestaltet, auch wenn man die schwarze Schrift auf blauem Untergrund noch so gut entziffern kann.

Fazit: Obwohl hier ziemlich viele Themen zur gleichen Zeit behandelt werden, passt alles sehr gut zueinander und sorgt für eine ebenso abwechslungsreiche wie unterhaltsame Episode. Der Streit zwischen den Punkies steht dabei in gelungenem Kontrast zu der tollen und friedlichen Stimmung auf dem Festival. Eine sehr starke Episode der Serie, die zudem einen kleinen Wendepunkt markiert.

VÖ: 2. November 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 889854549329
 
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