Poldi

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Point Whitmark – 36. Geschöpf der bösen Träume

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Erster Eindruck: Unheimliches Wesen und ein undurchsichtiger Fall

Jays Mutter ist mit einem wichtigen Fall vor Gericht beschäftigt, doch die Kronzeugin wird einige Tage vor dem Prozess überfahren. Zusammen mit Derek und Tom möchte sich Jay darum kümmern, doch schnell werden sie durch einen unheimlichen Vorfall aus der Bahn geworfen: Ein gruseliges Geschöpf scheint Mrs. Lawrence des nachts Energie auszusaugen...

Point Whitmark ist auf den ersten Blick eine normale Juniordetektivserie – auf den ersten Blick! Die typische Dreierkonstellation, die enge Verbundenheit zur Heimatstadt, die ständig wechselnden Fälle. Doch in Sachen Atmosphäre hat die Serie von Volker Sassenberg deutlich die Nase vorn, was gerade in der 36. Folge zum Tragen kommt. Die Szenen, in denen die Mutter von Jay von dem Nachtmahrähnlichen Geschöpf geplagt sind, wirken unglaublich gruselig und bedrohlich, immer wieder werden sie zu Highlight der Serie und würzen die gelungene Geschichte mit einer großen Portion zusätzlicher Spannung. Die Verknüpfung der beiden Handlungsstränge – dem Gerichtsprozess, in dem Mrs. Lawrence als Anwältin fungiert und den Angriffen des Geschöpfes – fällt anfangs nicht so leicht, besonders die Spukgeschichte weiß man nicht so recht einzuordnen. Daraus wird weitere Spannung gezogen, die sich in einem packenden Finale entlädt. Auch wenn geübte Krimihörer schneller hinter die Lösung kommen, der bedrückenden und unheimlichen Stimmung wird man sich hier kaum entziehen können, sodass hier eine äußerst gelungene Folge der Serie vorliegt.

Erstmals bekommt hier ein Elternteil der drei Detektive eine größere Rolle, und diese wird von Karin Buchholz brillant umgesetzt. Die heftige Panik von Mrs. Lawrence setzt sie gekonnt und intensiv um, in den etwas ruhigeren Szenen kann sie mit ihrer betonten und eingängigen Stimme überzeugen. Bert Stevens spricht den undurchsichtigen Maurice Micklewhite, seine unsympathische Art weckt zwiespältige Gefühle und lässt ihn so zu einem sehr interessanten Charakter heranreifen. Liane Rudolph ergänzt die Liste der sehr gut gewählten Gastsprecher dieser Folge und ist als Dr. Linus ebenso stimmig. Natürlich dürfen Sven Plate, Kim Hasper und Gerrit Schmidt-Foss nicht fehlen.

Wesentlich zur unheimlichen Atmosphäre der Folge trägt die Auswahl der Musik bei, die in den Szenenübergängen für dramatische Momente sorgt. Doch auch während der Dialoge gibt es einiges zu hören, auch hier sorgen Sounds, leise Musik und vielfältige Geräusche für die nötige Stimmung. Nur so kann diese dichte Atmosphäre, sie sich wie ein dichter Teppich um die Geschichte legt, ihre volle Wirkung entfalten.

Das Geschöpf der bösen Träume ist selbstverständlich auch auf dem Cover zu sehen, die Hörner, die Klauen und die rot leuchtenden Augen lassen die Silhouette gut wirken. Ebenfalls zur Stimmung des Bildes trägt der Vollmond und der wolkenbehangene Himmel bei. Nur das Himmelbett, das in Ausschnitten zu sehen ist, wirkt zu comichaft und verspielt.

Fazit: Mit seiner sehr unheimlichen Wirkung und dem bedrohlichen Geschöpf eine der besten Folgen der Serie. Für Fans besonders interessant, dass erstmals Jays Mutter eine größere Rolle bekommt.

VÖ: 27.April 2012
Label: Decision Products
Bestellnummer: 88691973902
 
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