• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

Mitglied
NYPDead - 1. Feuer und Flamme

nypdead-1.jpg


Erster Eindruck: Neue Krimireihe von Maritim

Ein Mann, der in seinem eigenen Bett verbrennt, jedoch Nichtraucher ist. Ein weiterer Mann, der bei seiner Arbeit meterweit in die Tiefe stürzt, obwohl er gesichert ist. Später wird die Todesursache ersticken festgestellt. Ein dritter Mann, der beim Liebesspiel mit seiner Freundin förmlich in Flammen aufgeht. Drei Todesfälle, die das recht neue Team um Russel Owen in Schach halten…

Maritim hat in der Vergangenheit immer wieder auf Kriminalhörspiele gesetzt, und auch die neue Serie NYPDead fügt sich in diese Reihe ein. Doch Vorsicht hier geht es wesentlich härter zur Sache als in vielen anderen Serien. Die Todesfälle der ersten Folge Feuer und Flamme sind recht brutal und auch recht anschaulich beschrieben. Auch die Obduktionen der Leichen sind nichts für schwache Nerven. Die Ermittlungen sind ebenso spannend und unterhaltsam gestaltet wie die übrigen Ereignisse und die Todesfälle. Sogar auf eine wissenschaftliche Beratung wurde wert gelegt, sodass die Glaubwürdigkeit gewahrt bleibt. Das alles würde schon zu einem guten Hörspiel reichen. Seinen großen Reiz bezieht NYPDead allerdings aus dem Ermittlertrio, die allesamt ausführlich, aber kurzweilig vorgestellt werden: Russel Owen ist der Chef der Truppe, hat immer einen Spruch auf den Lippen, der auch gerne mal unter die Gürtellinie geht. Zurückhaltung ist ihm ebenso fremd wie Einfühlsamkeit. Melissa Cavallero ist eine hochintelligente und aufstrebende Polizistin hat aber leider den Fehler gemacht mit Russel Owen zu schlafen. Mit starken Willen kämpft sie nicht nur gegen das Verbrechen, sondern auch gegen die Herrschaft ihres Chefs. Kyle Anderson schließlich wird von Owen nicht sonderlich geschätzt und immer ziemlich heruntergebuttert, liefert aber insgesamt gute Leistungen ab. Lockere Anspielungen auf diverse TV- und Filmformate runden das Ganze ab. Das alles sowie die durchdachte und überraschende Geschichte lassen ein gutes ein hervorragendes Erstlingswerk entstehen, das schon jetzt große Hoffnungen auf die weiteren Folgen macht.

Wolfgang Condrus spricht Russel Owen und lässt ihn dabei derart cool, clever und abgebrüht wirken, dass er für den Hörer greifbar erscheint und liefert so eine tadellose Vorstellung ab. Seine Assistentin Melissa wird von Ghadah Al-Akel gesprochen, die in dieser Rolle ihren Mittelpunkt gefunden zu haben scheint und eine ebenso grandiose Leistung vollbringt. Der dritte im Team, Kyle Anderson, wird von Norman Matt gesprochen, der den leicht schüchternen Charakter toll zur Geltung bringt. Weitere Sprecher sind unter anderem klaus Dieter Klebsch, Melanie Marnstein und Martin Kessler.

Die Musik ist dabei sehr abwechslungsreich gelungen und reicht von harten Gitarrenriffs über elektronische Klänge bis zu coolen Hip Hop-Beats. Dabei drängt sich die Musik zu keiner Zeit in den Vordergrund, sondern dient eher zur stilistischen Untermalung der Szenen und der Übergänge. Die Geräuschkulisse ist dabei realistisch geworden und überzeugt so komplett.

Das Cover fällt da leider etwas zurück. Zwar ist es schön anzusehen und ist aufwändig gestaltet, jedoch recht austauschbar. Eine wirkliche Identifikation mit der Geschichte kann ich jedenfalls nicht feststellen. Doch dabei wurde auch an die dynamisch gestaltete Rückseite geachtet.

Fazit: Die erste Folge von NYPDead ist absolute Spitzenklasse und ein Meisterstück moderner Krimihörspiele. Leute die Krimis mögen sollten sich NYPDead auf keinen Fall entgehen lassen!
 
Oben