Poldi

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Mord in Serie – 2. Wolfsnacht

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Erster Eindruck: Eine Nacht im Wald

Zusammen mit ihrem Freund Daniel reißt Aylin von zu Hause aus, sie stehlen ein Auto und fahren in einen abgelegenen Wald. Doch die Überraschung ist groß, als sie im Kofferraum die entführte Bankergattin Katja finden. Kurzerhand beschließen sie, den Zufall zu nutzen und Geld aus der Sache zu schlagen – doch auch der eigentliche Entführer ist ihnen auf der Fersen...

„Mord in Serie“, die neue Serie aus der Feder von Markus Topf, enthält eigenständige Thriller, sodass ganz verschiedene Stimmungen und Verläufe möglich sind. So unterscheidet sich dann auch Nummer zwei „Wolfsnacht“ von seinem Vorgänger und legt dieses mal nicht ganz so deftig los, sondern setzt auf einen eher langsamen, aber stetigen Aufbau. So lernt der Hörer vorerst Daniel und Aylin und deren nicht ganz unproblematische Beziehung kennen, erst nach einigen Minuten geht der Fall mit der Entdeckung von Katja so richtig los. Auch hier wird eher noch ein lockerer Unterton gewählt, die Protagonisten können die Situation noch nicht in ihrer ganzen Tragweite erfassen. Doch dann wird es immer bedrohlicher, immer weiter steigert sich die Handlung und endet schließlich in einem spannenden Wettlauf durch den nächtlichen Wald, in dem gleich mehrere dramatische Wendungen den Verlauf prägen. Hier fährt die Dynamik voll auf, dies ist das gelungene Kernstück der Handlung, der einige kleinere Länge voll entschuldigt. Und wie in der vorigen Folge ist hier alles nicht so, wie es scheint, auch wenn geübte Hörer vielleicht schon einen erhärtenden Verdacht haben. Ganz zum Schluss werden in einem kleinen Radiobericht die Ereignisse zusammengefasst und noch einmal ein kleiner,fast schon zynischer Kommentar gegeben. „Wolfsnacht“ mag sich von seinem Vorgänger durchaus unterscheiden, ist diesem aber ebenbürtig und ist ein ebenso gelungener wie spannender Thriller.

Viele sehr gute Sprecher tummeln sich auch hier, doch aus Namen wie Santiago Ziesmer, Henry König und Tilo Schmitz stechen hier die drei Hauptsprecher wegen ihres vermehrten Einsatzes heraus. Johannes Raspe ist als Daniel Raspe zu hören, er hält die Dynamik seines Charakters mit variabler Stimme aufrecht und ist immer für eine Wandlung gut. Annina Braunmiller spricht Aylin, die kann alle Gefühlsregungen mit ihrer Stimme einfangen und kann so sehr überzeugen. Vollprofi Claudia Urbschat-Mingues ist als Katja Marquardt eine sehr interessante Figur und kann diese komplett ausfüllen.

Auch hier ist am Ende wieder ein Bonus-Song angehangen, der von der eher unbekannten Band Ostrich stammt und die Stimmung der Folge einzufangen weiß – eine gute Wahl. Doch auch vorher ist die Produktion gelungen, Musik und Geräusche sind gut eingefügt und unterstützen die Sprecher, die jedoch stets im Vordergrund stehen.

Sehr gelungen ist das Cover zu dieser Folge. Der Ausschnitt eines Wolfsgesichts mit dunklem, blauen Fell, aus dem ein gelbes Auge hervorsticht und den Betrachter zu beobachten scheint. Dazu kommt noch der dezente Schriftzug, der trotzdem nicht untergeht. Das Innere hat neben den üblichen Produktionsangaben auch Informationen zum Bonustrack.

Fazit: Ein sehr guter Aufbau mit stetig steigender Spannung, die in einem grandiosen Finale endet. Auch hier präsentiert sich die Reihe von einer sehr guten Seite.

VÖ: 2.Juli 2012
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 4049774258381
 
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