Poldi

Mitglied
John Sinclair – 125. Zombies aus dem Höllenfeuer

js-125.jpg


Zur Prostitution gezwungen und von Freiern und Zuhältern gleichermaßen schlecht behandelt, beschließen zwei junge Frauen aus ihrem Gefängnis zu fliehen. Doch sie werden dabei von argwöhnischen Augen beobachtet, und die beiden erahnen nicht, welchen Schrecken sie entfesseln. Auch John Sinclair und Suko werden eher zufällig in die Ereignisse verwickelt und begegnen einem alten Feind...

Dass sich die Geschichten von John Sinclair über mehr als eine Episode erstrecken, ist eher die Regel denn die Ausnahme. Auch die 125. Folge ist der Auftakt zu einem Vierteiler, was eine entsprechend komplexe Handlung mit großen Umwälzungen in der Serie erahnen lässt. Dafür startet „Zombies aus dem Höllenfeuer“ noch recht harmlos, die aufgebaute Szenerie um das Bordell enthält zunächst keine übernatürlichen Elemente, diese werden erst mit der Zeit eingebaut und entfalten dabei eine dräuende Stimmung, die immer weiter ansteigt. Auch die Zweiteilung der Geschichte gefällt mir gut, neben der beschriebenen Szenerie verfolgt der Zuhörer eben auch die Ereignisse bei John Sinclair, was in einige dynamische Wechsel mündet. Gut gefällt mir auch, dass die scheinbar eher gegensätzlichen Szenerien gut zusammengeführt werden und so viele verschiedene Themen Platz finden. Wieder hilft es dabei sehr, die bisherige Serie verfolgt zu haben, um die Vorgeschichte einiger Figuren zu kennen – zwingend notwendig ist das hier jedoch nicht. Die Stimmung ist wie immer düster und hart, statt gewaltiger Schlachten gibt es aber eher mystische Bedrohungen, was mir sehr gut gefallen hat. Einige merkwürdige Handlungen des Geisterjägers lassen den Zuhörer allerdings etwas verwundert zurück, wurden als Triebfeder für die Handlung aber gut genutzt – auf etwas elegantere Art hätte dies dennoch gelöst werden können. Wie nicht anders zu erwarten endet die Episode in einem fiesen Cliffhanger gleich auf mehreren Ebenen, sodass die Neugier auf die weitere Handlung geweckt wird.

Eva Michaelis ist in dieser Episode als Gloria Gibson zu hören und verleiht mit viel Druck in der Stimme insbesondere den dramatischen Momenten der Folge viel Ausdruck und passt sich dabei dem Spannungsbogen gekonnt an. Auch Luzie Buck macht ihre Sache als Diana Thurgood sehr gut und setzt gekonnt Akzente, was dem Charakter viel Ausdruck verleiht und dynamisch wirkt. Helmut Zierl hat mit Stephen Murdock einen äußerst unsympathischen Antagonisten erschaffen, was sehr gut zu dem dunklen Unterton in seiner Stimme passt. Weitere Sprecher sind Suzan Demircan, Stefan Friedrich und Sarah Madeleine Tusk.

Akustisch wird wieder eine sehr gelungene Leistung abgeliefert, wie man es von der Serie gewohnt sein darf. Die Effekt sind laut, teilweise heftig, aber nicht übersteuert. Ihre Wirkung erzielen sie durch die sehr genaue Anpassung an die Handlung, was auch für die eingesetzten Musikstücke gilt. Diese greifen die vorherrschende Stimmung auf und prägen die Atmosphäre der Folge noch weiter.

Eine ganze Horde Zombies reckt sich aus einer Kuhle im Boden empor, umzüngelt von heißen Flammen und eine holde Frau im weißen Kleid und mit blonden Haaren bedrohend – ein wenig klischeebeladen und zur Folge nicht absolut passend, aber der nostalgische Zeichenstil gefällt mir auch hier sehr gut. Wie immer ist die Ausstattung des Booklets recht gering, neben den üblichen Produktionsangaben findet sich jedoch auch eine ausführliche Folgenübersicht inklusive aller Specials wieder.

Fazit: Der Auftakt zum neuen Vierteiler gestaltet sich abwechslungsreich und spannend, stellenweise wirkt die Handlung aber auch etwas konstruiert. Die vielen übernatürlichen Themen sorgen für eine mystische und bedrohliche Szenerie, die sich immer weiter aufbaut und akustisch gekonnt umgesetzt wurde – wozu auch die Sprecher viel beitragen.

VÖ: 26. Oktober 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756454
 
Oben