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Poldi

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Gruselkabinett - 4. Das Phantom der Oper

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Erster Eindruck: Die Pariser Oper in Aufruhr

Ein Phantom treibt in der Pariser Oper sein Unwesen, ist jedoch friedlich wenn man ihm seine Wünsche erfüllt. Doch die beiden neuen Direktoren widersetzen sich ihm und merken schnell, dass dies ein Fehler ist. Auch die junge Sängerin Christine lernt das Phantom unter dem Namen "Engel der Musik" kennen und wird von ihm gefördert, doch als sie sich einem anderen Mann zuwendet, erzürnt der Unbekannte...

Mit "Das Phantom der Oper" hat sich Titania Medien als vierte Folge seiner Serie Gruselkabinett das weltbekannte Werk von Gaston Leroux vorgenommen und beweist damit, dass der Roman auch ohne Musicalelemente überzeugen kann. Dem Namen der Serie wird alle Ehre gemacht, denn die Figur des Phantoms wird sehr schaurig dargestellt, die Gefahr die von ihm ausgeht immer greifbarer. Diese Atmosphäre am Anfang des Hörspiels ist typisch für die Serie, bemerkenswert ist, dass das Phantom hier nie wirklich in Erscheinung tritt, was es noch einmal mysteriöser macht. Dann schlägt die Geschichte um, und die junge Sängerin Christine wird von dem Phantom in sein unterirdisches Reich entführt. Hier entwickelt sich ein Drama voller Eifersucht und Begierde, das ebenfalls seinen Reiz hat, mit der dräuenden Spannung vom ersten Teil des Hörspiels aber nicht ganz mithalten kann. Trotzdem ist auch die vierte Gruselkabinett-Folge gut gelungen und überzeugt wie immer mit seine Gänsehaut-Atmosphäre.

Nicht anders gewohnt vom Leverkusener Label sind wir eine hervorragende Sprecherauswahl. Als Christine Daaé ist Marie Bierstedt zu hören, die wie immer bezaubernd ist und eine sehr intensive Darbietung abliefert. Fast wirkt es, als wäre das unheilvolle Phanom nicht von dieser Welt wäre, was vor allem an Torsten Michaelis mit seiner unnachahmlichen Art liegt. Sehr gut gefallen hat mir auch Ursula Heyer als divenhafte La Carlotta, die die aufbrausende Frau sehr abwechslungsreich darstellt. Weitere der vielen Sprecher sind Herbert Schäfe, Enelyn Maron und Charles Rettinghaus.

Wie immer gelungen ist die musikalische Umsetzung der Story, die atmosphärisch sehr dicht ist und die Szenen optimal stützt. Insbesondere das Phantom wird sehr intensiv und gruselig unterlegt, was mit Torsten Michaelis eine wunderbar Symbiose eingeht. Ich hätte mir lediglich gewünscht, etwas mehr Opernmusik zu hören, um die Stimmung in dem traditionsreichen Pariser Haus noch besser dargestellt zu bekommen.

Auch diese CD gibt es noch in einer früheren Auflage, bei der das Cover nicht wirklich überzeugen konnte. Nun ist das anders, denn neben dem Phantom und Christine bekommen wir direkt noch einen Eindruck des Opernhauses mit seinen unterirdischen Gängen und der prachtvollen Bühne. Für die stimmungsvolle Zeichnung ist wie immer Firuz Askin zuständig.

Fazit: Folge vier ist nicht ganz so stark wie der geniale Vorgänger, dennoch können die 78 Minuten aufgrund der tollen Atmosphäre überzeugen.
 
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