Poldi

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Gruselkabinett - 1. Carmilla, der Vampir

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Erster Eindruck: Toller Auftakt einer tollen Serie

Die Bewohner eines alten Schlosses bekommen unerwarteten Besuch: Nach einem Unfall mit der Kutsche nehmen sie die junge Carmilla für einige Zeit bei sich auf. Auch wenn einige Sachen an der blassen Schönheit merkwürdig erscheinen, fühlt sich besonders die gleichaltrige Laura sehr zu Carmilla hingezogen. Kurz darauf scheint sich im nah gelegenen Dorf eine Epidemie auszubreiten...

Im Jahr 2004 erblickte eine Hörspielserie die Welt, die noch heute neue Maßstäbe in Sachen Qualität legt. "Gruselkabinett" des Labels Titania Medien besticht durch seine wunderbar atmosphärische Gestaltung und die absoluten Highlights der Schauerromantik. Den Anfang macht "Carmilla, der Vampir" von J.S. LeFanu, eine Geschichte über ein junges Mädchen, das in Faszination zu einem Vampir verfällt. Hier wird der Richtungsweisende Grundstein für die gesamte Serie gelegt, indem viel wert auf eine gruselige Atmosphäre und stimmungsvolle Momente gelegt wird. Statt den Hörer mit Actionszenen zu bombardieren geht hier alles ruhiger zu, die Schrecken steigert sich immer mehr, bis die Protagonisten in einer scheinbar hoffnungslosen Situation verfangen sind. Ein grandioser Auftakt ist jedenfalls absolut gelungen, und wenn ich nicht schon wüsste, welch spektakuläre Folgen noch erscheinen sollten, hätte ich dies schon als Top-Highlight ausgepriesen.

Als unheilvoller Vampir Carmilla ist Daniela Hoffmann zu hören, die bereits vielen als Synchronsprecherin bekannt war. Auch hier macht sie ihre Sache hervorragend und bleibt trotz ihrer bekannten Stimme als Carmilla präsent. Laura wird von Manja Doering gesprochen, die ihre Rolle ebenso eindrucksvoll intoniert. Als ihr Vater ist Christian Rode zu hören, der einen tollen Gegenpart zu den beiden Damen bildet. Weitere Rollen werden unter anderem mit Regina Lemitz, David Nathan und Heinz Ostermann besetzt.

Die musikalische Untermalung ist auf absolut hohem Niveau. Die Musik schmiegt sich eng an die Geschichte, hebt die Sprecher vor statt sich über sie zu legen und erschafft wunderbar vielfältige Klangwelten, die dem Hörer in wohligen Gruseln versetzen. Hier zeigt sich, dass Titania von Anfang an ein Gespür für tolle Inszenierungen hatte.

Die CD gibt es mittlerweile in zwei Auflagen, die Cover wurden gründlich überarbeitet und erstrahlen nach dem zweifelhaften Schwarz in neuem Glanz und mit aufwändigen Illustrationen. Auch die restliche Aufmachung wurde an die grauen Steinsäulen angepasst und mit Grün als Kontrast abgesetzt. So passt nun auch das äußere Erscheinungsbild.

Fazit: Schon die erste Folge der Gruselkabinett-Reihe ist eine lohnenswerte Anschaffung für alle Freunde des gepflegten Gruselns
 
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