• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Dorian Hunter - 3. Der Puppenmacher

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Erster Eindruck: Gelungene Produktion um den Dämonen-Killer

Donald Chapman, Mitarbeiter des Secret Service und zuständig für Dorian Hunters Akte, "bittet" ihn bei einem ungewöhnlichen Fall zur Hilfe: Lord Hayward behauptet, dass sein Sohn von Dämonen heimgesucht wird. Tatsächlich stellt Dorian fest, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmt: Er ist ein Hermaphrodit, die für die Dämonen großes Unheil bedeuten. Immer wieder redet Phillip Hayward von einer Alina, die anscheinend entführt worden ist. Und dann zeigt Alinas Mutter den beiden ein Foto auf dem Alina nicht größer als eine Puppe ist...

Dass sich hinter "Dorian Hunter" dieselbe Grundidee wie hinter Europas "Dämonenkiller" verbirgt, dürfte ja allseits bekannt sein. Wer aufgrund der eher stiefmütterlichen Produktion der alten Serie, der besonders ein stimmiges Drehbuch fehlte, auch vor der Neuaufnahme zurückschreckt, verpasst einiges. Denn die Fehler sind glücklicherweise nicht wiederholt worden, sodass "Dorian Hunter" vom Zaubermond-Verlag dank Drehbuchautor und Regisseur Marco Göllner nicht nur durch eine wirklich gruselige Story glänzt, sondern diese auch passend umgesetzt worden ist. Auch die komödiantischen Einlagen sind wesentlich stimmiger eingebaut (aufmerksame Hörspielhörer dürften beispielsweise ein recht bekanntes Zitat aus einer anderen Serie wiederentdecken...) und ziehen ihre Stärke eher aus Situationskomik und coolen Sprüchen. Wesentlich düsterer, spannender und glaubwürdiger geht es hier zu, sodass sich die Serie nicht hinter großen Namen der Hörspielszene verstecken muss und auf ihre eigene Weise großartige Unterhaltung bietet.

Auch bei den Sprechern wurde großen Wert auf Professionalität und Qualität gelegt. So sind mit Jürgen Thormann und Gisela Trowe gleich zwei Sprecher dabei, die auch bei der Europa-Produktion mitgewirkt haben. Beide sind für ihre Rollen ideal besetzt und sprechen intensiv und glaubwürdig. Genial ist auch Frank Felicetti als zynischer Donald Chapman, der den Witz der Figur auf sehr trockene Art herüberbringt. Auch die eindrucksvolle Darstellung des geisteskranken Phillip Hayward von Tim Kreuer verdient höchstes Lob. Weiterhin sind unter anderem Udo Schenk, Marina Zimmermann und Stefan Krause zu hören.

Auch musikalisch grenzt sich die Neuaufnahme deutlich von der Europa-Produktion ab. Düstere, stampfende Rhythmen, elektronische Klänge und viele Soundeffekte schaffen eine spannende und intensive Atmosphäre, ohne überladen zu wirken oder zu sehr von den Sprechern abzulenken. Gerade die Übergänge zwischen einzelnen Szenen wurden feinsinnig inszeniert.

Auch das Cover weiß zu überzeugen. Statt groteske Puppen oder Fledermauskarikaturen finden wir einen von hinten beleuchteten Mann auf einer Treppe. Schlicht, eindrucksvoll und mysteriös! Ebenso gelungen ist die Gestaltung des Booklets, in dem sich auch ein interessanter Text über die Entstehung der Serie und Regisseur Marco Göllner finden lässt

Fazit: Mit den drei ersten Folgen der Dorian Hunter-Serie hat Zaubermond alles richtig gemacht. Besonders diese Folge ist sehr gelungen. Wenn es auf diesem Wege weitergeht, steht der Serie eine hoffentlich große Zukunft bevor.
 
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