Poldi

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Dorian Hunter – 19. Richtfest

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Erster Eindruck: Ein Dorf und sein Geheimnis

Die psychotherapeutische Gruppe von Lilian Hunter macht ein paar Tage Urlaub in dem kleinen Dorf Cruelymore, inkognito begleitet von Marvin Cohen. Doch schon kurz nach der Ankunft werden sie von einem der Bewohner gewarnt, denn das Dorf hütet ein düsteres Geheimnis. Ein Geheimnis, das in einer düsteren Nacht vor einigen Jahren ihren Anfang nahm...

Der erste Abschnitt der düsteren Mystery-Serie „Dorian Hunter“ behandelte insbesondere den Handlungsstrang um Asmodis, danach geht er eher mit Folgen weiter, die für sich alleine stehen und ihren eigenen Spannungsbogen entwickeln – auch Folge 19 hat ihren ganz eigenen Hintergrund. Schon die erste Szene setzt den dunklen Grundstein für die Folge, die stimmungsvolle Schauergeschichte, die ein Großvater seiner Enkelin erzählt, drückt die Atmosphäre gleich in die richtige Richtung und zieht einen sofort in ihren Bann. Mit Hörspielszenen ausstaffiert wirkt dies sehr intensiv und gipfelt in einem dämonischen Auftritt, der es in sich hat. Und auch die restliche Geschichte geht so eindrucksvoll weiter und lässt den Hörer kaum merken, wie schnell die immerhin 73 Minuten vergehen. Die Mythologie der Folge wird weiter vertieft, neue Ereignisse setzten immer neue Reizpunkte, besonders der Fund einer niedlichen Katze hat weiter reichende Folgen als man anfangs gedacht hätte. Daneben stehen dann immer wieder die Szenen um Lilian und Marvin, die nicht minder spannend sind und immer neue Schreckmomente einsetzen, um den Hörer in seinem Bann zu halten. Ein unglaubliches Finale, bei dem sich mal so richtig gegruselt werden darf, schließt die Geschichte dann gekonnt ab. Dass Dorian selbst hier sehr in den Hintergrund tritt, merkt man dabei kaum, zu sehr nimmt einen die geniale Geschichte gefangen. So geht Grusel, so geht Spannung, so geht Hörspiel!

Bestens besetzt mal wieder die Sprecherliste. Als Marvon Cohen kann Frank Gustavus überzeugen, der den etwas derben Charakter mit seiner dunklen und markanten Stimme gut herüber zu bringen versteht. Iris Artajo ist als Lilian Hunter eine ebenso gute Wahl, kann sie die psychisch kranke Frau zerbrechlich und mutig zugleich klingen lassen. Ihnen allen stiehlt aber jemand anderes die Show: Die gerade einmal sechsjährige Lilli Martha König spielt so lebendig, eindrucksvoll und intensiv wie die „Großen“, sorgt für jede Menge Stimmung und geht völlig in ihrer Rolle auf – ein riesiges Kompliment an die Kleine, die ganze zehn Jahre unter der Altersempfehlung dieser Folge liegt. Weitere Sprecher sind Klaus Dittmann, Peter Franke und Christian Gaul.

Auch die akustische Untermalung der Folge kann absolut überzeugen. Ein düsteres Ambiente, dramatische Soundeffekte, knallende Szenenwechsel – das alles vermischt sich zu einem dichten Klangteppich, der eine enge Symbiose mit der Geschichte eingeht und alles wie aus einem Guss wirken lässt. Besonders die erste Szene setzt gleich einen interessanten Höhepunkt.

Ein altes verfallenes Haus, mit mystischen Ornamenten bemalt, auf einem Tisch sitzt eine schwarze Katze und schaut den Betrachter direkt an. Das ganze Titelbild ist eher angedeutet und mit seinen dunklen Braun- und Beigetönen in der typischen Optik der Serie. Im Inneren gibt es wie immer einen kleinen Begleittext, dieses mal eher witzig aus der Sicht von Marvin Cohen geschrieben.

Fazit: Wirklich gruselige Szenen, eine temporeiche Geschichte, krasse Höhepunkte. Eine richtig gute Folge von Dorian Hunter, die jede Minute bestens unterhalten kann.

VÖ: 24.August 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527908595
 
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