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Poldi

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Die größten Fälle von Scotland Yard - 7. Gefallener Engel

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Erster Eindruck: Verwirrspiel in London

Eher durch Zufall gerät C.I.D.-Ermittlerin Lorraine Whalley an einen brutalen Banküberfall, bei dem die Täter rücksichtslos unbescholtene Kunden erschießen. Doch auch Explosionen in einem Leichenhaus und bei einer militärischen Übung sorgen für Aufruhr. Zuerst scheinen die Ermittlungen ins Leere zu Laufen, doch dann erhält Whalley den entscheidenden Hinweis...

Nachdem bisher in jeder Folge von "Die größten Fälle von Scotland Yard" ein neues Ermittlerteam die Hörspielwelt erfreute, kehrt nun erstmals ein Team zurück und darf in einem weiteren spannenden Fall ermitteln: Gefallener Engel. Und glücklicherweise hat sich Autor Andreas Masuth das bisher menschlichste und einprägsamste Gespann rund um Lorraine Whalley ausgesucht. Auch wenn die Charaktere nicht ganz so ausgeprägt dargestellt werden wie in "Ungeboren", erkennt man einige Eigenschaften wieder und findet sich so noch schneller in die Figuren hinein, wobei Vorkenntnisse absolut nicht notwendig sind. Der Fall ist ein moderner Thriller, in dem scheinbar zusammenhanglose Ereignisse von den Ermittlern zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden. Da wollen vom Hörer viele Komponenten behalten und richtig zugeordnet werden, dennoch ist der Anspruch auf einem angenehmen Level, mit etwas Aufmerksamkeit kann man alles gut mitverfolgen. Der Humor sehr abgeklärt und basiert zum großen Teil auf sarkastischen Sprüchen des Gerichtsmediziners, die Spannung kann bis zum Ende gehalten werden. Auch wenn diese Produktion einige Ecken und Kanten hat, das dynamische Team und der spannende, anfangs recht undurchsichtige Fall haben mich insgesamt überzeugt.

Um die umfangreiche Story erzählen zu können, würden mehr als 20 Sprecher verpflichtet, allesamt auf hohem Niveau. Wieder spricht Melanie Manstein die Rolle der Lorraine Whalley und kann dabei mit ihrer erfrischenden Art und der angenehmen Stimme sehr überzeugen. Duddy von der Spurensicherung bekommt seine Stimme und seine sarkastische Art von Walter von Hauff geliehen, der so sehr Profilreich wirkt. Klaus-Dieter Klebsch spricht den Chief und kann seine markante Stimme wieder perfekt zur Geltung bringen. Weitere Sprecher sind Ole Pfennig, Stefan Staudinger und Hans Geord Panczak.

Die Musik ist heftig - harte Gitarrenriffs und elektronische Beats treiben die Szenenübergänge an, wirken aber ab und an etwas hektisch und unkoordiniert. Auch holpert das Hörspiel an dem einen oder anderen Schnitt, die ansonsten technisch perfekte Umsetzung gerät etwas ins Wanken. Dennoch ist hier alles im grünen Bereich.

Eine Szene aus einem Obduktionsraum wird hier auf dem Cover präsentiert, dazu eine Hand, die aus einem Leichensack herauslugt. Den rechten Teil dominiert die Zeichnung, links ist neben dem Schriftzug und der Angabe der Sprecher (löblich, da man auf einem Blick viele bekannte Namen sieht) Big Ben, das Wahrzeichen Londons, zu finden. Durch diese Aufteilung wirkt das Cover aufgelockert und stimmig.

Fazit: Vielleicht nicht die beste Folge der Serie, da die Geschichte ein wenig unübersichtlich scheint. Trotzdem habe ich mich über das Wiederhören mit Lorraine Whalley sehr gefreut.
 
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