• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Die Alchimistin - 4.Das Kloster im Kaukasus

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Erster Eindruck: Furioses Finale

Nachdem er vor drei Jahren das Internat zerstört hat, findet Gillian in Begleitung von Tess und Gian endlich mehr über die Geschehnisse im Kloster heraus: Lysander, dessen Mutter auf dem Scheiterhaufen während der Inquisition verbrannt worden ist, floh er mit Morgantus und tritt zusammen mit Nestor in seine Dienste. Zusammen zogen sie mordend durch die Gegend, um durch Jungfrauenblut Unsterblichkeit zu erlangen. Dabei stießen sie auf die Legende des Gilgamesch. Doch ein schrecklicher Vorfall entzweit das Trio… Währenddessen will Aura mit ihrem Stiefbruder Christopher in das Kloster, in dem Sylvette gefangen gehalten wird, eindringen, um ihre Schwester zu befreien. Dafür haben sie einige Söldner engagiert. Doch ob das eine gute Idee war, ist anzuzweifeln…

Der vierte Teil der „Alchimistin“ aus der Feder von Kai Meyer reiht sich nahtlos in die perfekte Produktion der ersten drei Teile ein. Schon die Eröffnungsszene ist furios: Durch die Erinnerungen der Vorfahren von Tess und Gian erfahren wir endlich die ganze Vorgeschichte um Morgantus, Lysander und Nestor. Wie die meisten Szenen werden diese Gedankenbruchstücke nicht einfach von den beiden erzählt, sondern mit Dialogen erlebbar gemacht und wirken so äußerst authentisch. Doch auch die Produktion der darauf folgenden Abschnitte ist wie immer äußerst gelungen: Zu der nachdenklichen Grundstimmung wird dieses mal ein neues Element mit eingeflochten: Die sich immer mehr steigernde Wut Auras’ ist atmosphärisch einzigartig umgesetzt. Alles ist in sich stimmig und schlägt mit voller Wucht oder leisen Tönen im Gehörgang ein.

Zu den Sprechern bleibt nicht mehr viel zu sagen. Großartige Leistungen machen dieses Hörspiel zu einem Erlebnis, allen voran Yara Blümel-Meyers, die mit ihrer Stimme zwischen Wut und Sanftmut spielerisch wechseln kann und somit glaubwürdig und nachvollziehbar in den Gefühlen Auras ist. Außergewöhnlich ist auch die Sprecherleistung von Aliana Schmitz und Paul Gerlitz. Obwohl beide noch hörbar jung sind, stehen sie in den anspruchsvollen Rollen von Tess und Gian den „Großen“ in nichts nach! Großes Lob für den Mut des Produzententeams, für die jungen Rollen ebenso junge Schauspieler vor das Mikrofon zu holen, leider ist dieses sonst nicht immer der Fall.

Neben der phänomenalen Story und den großartigen Sprechern lebt diese Produktion besonders von der dichten atmosphärischen Verwendung der orchestralen Musik. Christian Hagitte hat als Leiter des Filmorchesters Berlin eine wundervolle Untermalung der Geschichte geschaffen, die mal bombastisch und mal ganz leise klingen kann und so die Stimmungen der Charaktere intensiv umsetzt.

Das Cover ist dieses Mal besonders gelungen. Neben der mittlerweile typischen Fotografie von Aura sehen wir auf der rechten Bildseite einen steinernen Kapuzenträger, der mysteriös und Unheil verkündend wirkt. Eine bessere bildliche Darstellung hätte ich mir nicht vorstellen können. Selbstverständlich ist auch diese CD im schönen Digipack erhältlich.

Fazit: Ein grandioser Abschluss des ersten vier Teile der Alchimistin, der mich wieder einmal vollkommen in seinen Bann gezogen hat. Mit Spannung erwarte ich die nächsten und auch schon letzten vier Teile.
 
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