Poldi

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Wildernacht - Die verlorenen Tagebücher

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Erster Eindruck: Von Drachen, Zauberern und Schriftstellern

Die Welt wurde verlassen von den Drachen und anderen magischen Wesen, um den Menschen die Herrschaft über den Planeten zu überlassen. Doch selbstsüchtig wie er nun einmal ist zerstört der Mensch die Welt. Der junge Schriftsteller Klondeik schreibt in seinen Tagebüchern nieder, was er in Zusammenhang mit dieser alten Welt erlebt...

Mit "Wildernacht" hat der Hörverlag ein recht ungewöhnliches Hörspiel im Programm, welches die Bücher von Joachim Masannek zum Vorbild hat. Unter anderem wird die Artussage in die heutige Zeit transportiert, viele fantastische Gestalten tummeln sich in der Geschichte. Aufgebaut ist sie wie das Tagebuch des Protagonisten Klondeik, der die seltsamen Geschehnisse schildert - ein durchaus spannender und interessanter Ansatz. Leider kann das Hörspiel an sich dann nicht so ganz überzeugen, an einigen Stellen ist die Handlung nur sehr schwer nachvollziehbar. Die kryptischen Andeutungen sind zwar unglaublich atmosphärisch, aber stellenweise schwer nachvollziehbar. In sehr stimmungsvollen Passagen ist allein Klondeik zu hören, hier erinnert das Hörspiel eher an eine inszenierte Lesung, während an anderen Stellen gelungene Dialoge zu hören sind, die mit den interessanten Charakteren überzeugen können. Ca. die letzte halbe Stunde werden dann in Kurzform weitere Ereignisse erzählt, die nicht recht zum gut produzierten Rest passen wollen. In Sachen Atmosphäre ist "Wildernacht" also wirklich ein klasse Hörspiel, nur leider ist die Geschichte nicht immer ideal erzählt worden.

Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt und bringen zusätzliche Atmosphäre mit ein. Allen voran natürlich Erik Borner als Michael Klondeik, der mit seiner festen Stimme und variationsreichen Interpretation eine sehr gute Darstellung abliefert. Nora Jokosha spricht die zweite Hauptfigur, die 2000 Jahre alt Sally, mit ihrer einprägsamen Stimme und einer gelungenen Betonung kann sie ebenfalls vollkommen überzeugen. Bodo Henkel spricht gleich zwei Charaktere, kann aber deutliche Unterschiede setzen und besonders den Galahad überzeugend vermitteln. Weitere Sprecher sind Peter Wenke, Martina Römert und Marius Clarén.

Wie bereits oben erwähnt ist die atmosphärische Gestaltung von Wildernacht sehr gut gelungen. Das fängt beim Titelsong der Band Hassliebe an und setzt sich mit düsteren und sehr stimmungsgeladenen Musikstücken während der Handlung fort. Dabei scheut man sich nicht vor ungewöhnlichen Klängen, die einen einzigartigen Eindruck machen.

Das Cover ist ebenso ungewöhnlich, der Drache wirkt teilweise wie hinskizziert, der Schrift sieht wie handgeschrieben aus. Einen besonders positiven Eindruck hinterlässt das Booklet, in dem neben dem Produzententeam auch viele der Charaktere aus Wildernach samt Zeichnungen vorgestellt werden. Vorbildlich!

Fazit: Ein spannender und interessanter Ansatz, oftmals leider schwer verständlich formuliert. Die Atmosphäre hingegen ist phänomenal.

VÖ: 18. September 2009
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-86717-511-1
 

Dennis Künstner

Administrator
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AW: Wildernacht - Die verlorenen Tagebücher

Hm, das interessiert mich :). Anscheinend gibt es da sogar 2 Teile von. Ich glaube das werde ich mir trotz einiger kritischer Aussagen die ich schon so gelesen habe, einmal anhören. Danke für die Rezi :)
 

Poldi

Mitglied
AW: Wildernacht - Die verlorenen Tagebücher

Der zweite Teil ist dann aber nur ein Hörbuch
 
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