Hat da jemand Erfahrung und kann mir sagen, wie er das macht, ob es da eventuell Plugins gibt etc?
Also, um nochmal zur eigentlichen Frage zurückzukommen, auch wenn sie sich durch Wahl eines anderen Editors vielleicht erledigt haben sollte: Es ist möglich, mit Audacity Faltunsghall einzusetzen (basierend auf der Version 2.3.3 - bei mir Englisch). Es gibt mehrere Wege dafür. Entweder verwendet man die interne Effect Engine "Nyquist", mit der man Effekt-Skripte einbinden kann, oder man verwendet VST-Plugins.
Nyquist:
Hier bekommt man ein Effekt-Skript, das man sich herunterladen muß (in irgendein Verzeichnis). Danach ruft man aus dem "Tools"-Menü den Punkt "Nyquist Plug-in-installer" auf. Im neuen Fenster wird man nach einem Verzeichnis gefragt, in dem das Effekt-Skript (Endung .ny) liegt. Das Plugin ist jetzt installiert (nach Klick auf OK).
Als nächstes geht man in das "Effect"-Menü und klickt den obersten Menüpunkt ("Add / Remove Plug-ins"). Ein weiteres (großes) Fenster öffnet sich, in dem man den Effekt "Channel Convolver" heraussucht und selektiert. Danach aktiviert man den Effekt, der im Moment noch auf "New" steht, indem man den Button "Enable" (auf der rechten Seite im Fenster) klickt. Jetzt ist der Effekt nutzbar über das "Effect"-Menü.
Jetzt kommt die schlechte Nachricht: Auf diesem Weg mit Convolution zu arbeiten ist absolut nicht zu empfehlen, weil zum einen das Effekt-Skript grottig langsam ist, und zum anderen die Bedienung sehr umständlich.
VST:
Hier bekommt man die, immer noch auf der Entwickler-Seite erhältliche und kostenlose, Version von SIR 1 (Plugin für Faltungshall). Es gibt im Handbuch von Audacity (
hier) Hinweise dazu, wie bzw. wohin man VST-Plugins installieren/kopieren muß, damit Audacity sie erkennt. Also, erst Effekt kopieren, dann Audacity neu starten und aus dem "Effect"-Menü den ersten Punkt ("Add / Remove Plug-ins") auswählen und das Plugin "SIR" aktivieren (s.o.). Danach ist das Plugin nutzbar, und das, wie ich finde, sogar ziemlich angenehm.
Noch ein wenig Allgemeines:
Die ReaPlugs von Cockos (Versionen 2.0, 2.2, 2.36) kann man leider nicht für Faltungshall verwenden, weil das Plugin "Reaverb", das Convolution-Hall ermöglicht, nicht enthalten ist. Das interne Reaper-Plugin, das mit Reaper installiert wird, ist dafür auch nicht nutzbar.
Mit meinem Hinweis, Reaper sei kostenlos nutzbar, wollte ich keinesfalls empfehlen, Trial-Versionen für immer ohne Bezahlung zu verwenden, sondern lediglich darauf hinweisen, daß man diesen Weg
ausprobieren kann, bevor man Geld investiert. Wobei ich allerdings sagen muß, daß es schwer wird, eine güstigere DAW als Reaper zu finden, die dermaßen mächtig ist.
Also: Wenn man nur mal kurz Convolution mit einer richtigen DAW ausprobieren möchte, kann man durchaus auch zu Trial-Versionen raten, finde ich. Wenn hier ein Langzeit-Projekt-Workflow implementiert werden soll, könnte man entweder darüber nachdenken, ob man nicht doch ein wenig Geld aus der Spardose nimmt, oder man muß eben einen anderen, und vielleicht sehr viel umständlicheren, Weg nehmen.