Poldi

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Sherlock Holmes – 61. Wie Watson den Trick lernte

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Erster Eindruck: Die Rückkehr des Meisterdetektivs

Sherlock Holmes, der wohl bekannteste und scharfsinnigste Detektiv der Welt, bekommt Konkurrenz von seinem treuen Freund Dr. Watson. Denn der nimmt einige Ereignisse zum Anlass, selbst Schlüsse über das Leben von Holmes zu ziehen – mit mäßigem Erfolg. Doch später wird einem Hut, den ein neuer Klient in ihrem Heim vergessen hat, zum Schlüssel für eine unglaubliche Theorie des Meisterdetektivs…

60 Folgen Sherlock Holmes von Maritim liegen hinter dem geneigten Hörspielhörer, und damit sind sämtliche Vorlagen von Arthur Conan Doyle vom Maritim Verlag vertont worden. Doch die bekannte Figur erfreut sich immer noch großer Beliebtheit, und so hat man sich entschlossen, die Serie weiterzuführen und fortan eigens geschriebene Geschichten zu vertonen. Den Start macht Folge 61, doch diese ist eher als Sonderfolge zu sehen. Den Start dieser Folge macht ein kleiner Text von Arthur Conan Doyle, in dem Watson im Mittelpunkt steht und einige sehr interessante Schlussfolgerungen zieht. Das ist durchaus humorvoll aufgearbeitet, aber schon nach wenigen Minuten wieder vorbei. Anschließend wird referatartig das Leben von Sir Arthur Conan Doyle zusammengefasst, von seiner Kindheit und Jugend über sein Leben mit Sherlock Holmes bis zu seinem Tod. Durchaus interessant zu hören, wie sehr seine Figur sein Leben beeinflusst hat, aber für eine Krimiserie dann doch nicht sehr passend. Danach wird auch – von den beiden Hauptdarstellern – über das Leben von Holmes und Watson berichtet, ein Überblick über deren Lebensweg gegeben, sofern dieser rekonstruierbar ist. Die meisten dieser Details sind jedoch schon aus der eigentlichen Serie bekannt und bieten kaum neue Erkenntnisse. Zuletzt ist noch ein wirklich humorvoller Dialog zwischen den beiden zu hören, in denen ein Hut Holmes unglaubliche Erkenntnisse offenbart. Dies ist wirklich sehr gut gelungen und macht jede Menge Spaß.

Gerade einmal vier Sprecher sind hier zu hören. Da wäre zunächst einmal natürlich der grandiose Christian Rode als Sherlock Holmes, der einmal mehr den Scharfsinn, die leichte Überheblichkeit wie auch den trockenen Humor des Detektivs treffend und prägnant vertonen kann. Zu seiner Seite steht ihm wie immer der nicht minder grandiose Peter Groeger als Dr. Watson, leicht schusselig, oftmals verdattert und stets mit einer gutmütigen Stimme. Als Erzähler wurde Bernd Vollbrecht gewählt, der die Zusammenfassung von Sir Arthur Conan Doyles Wirken durchaus lebendig und spannend vertonen kann. Am Ende ist noch ein Schlusswort von Daniela Wakonigg zu hören.

An der akustischen Umsetzung der Serie hat sich hier nichts Wesentliches verändert, sodass man wieder auf eine minimalistische Umsetzung stößt. Das passt auch durchaus gut, um den oft nüchternen Schreibstil des Autors treffend umzusetzen, zumal Rode und Groeger mit ihrem lebendigen und einprägsamen Sprechstil für genügend Atmosphäre sorgen. Die eingesetzten Stilmittel sind jedoch gut gelungen.

Das Coverdesign hat sich bei dieser besonderen Folge etwas verändert, das „Foto im Rahmen“ ist hier nicht verwendet worden, dafür ist der prägnante Schriftzug mit dem Konterfei des Detektivs erhalten geblieben, ebenso wie das dunkle Grün als Grundfarbe. So ist auch das Motiv eingefärbt, das eine Schreibfeder, ein kleines Buch und mehrere Briefmarken zeigt.

Fazit: Mit dem Start in den zweiten Abschnitt der Sherlock Holmes-Reihe hat Maritim hier leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Die erste sehr kurze Episode wie der letzte Abschnitt sind zwar ganz erheiternd, der weitaus größte Mittelteil mit den Leben von Autor und Romanfiguren ist jedoch überflüssig und nicht sonderlich unterhaltsam gelungen. Diese Idee hinter dieser Folge wäre als Bonus-CD zu einer der neuen Geschichten ein Schmankerl gewesen, mutet als eigenständige Folge jedoch etwas seltsam an.

VÖ: 3.September 2013
Label: Maritim
Bestellnummer: X0005JLMW9
 
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