Poldi

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Pu der Bär - Das Hörspiel

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Erster Eindruck: Bekannte Figur in charmante Umsetzung

Christoph Robin ist der beste Freund von Winnie Puh, dem tollpatschigen und etwas verfressenen Bären von geringem Verstand. Mit seinen vielen Freunden lebt er im Hundertmorgenwald und erlebt viele spannende Abenteuer. So wird schon der Besuch bei Kaninchen zu einer großen Geduldsprobe, aber auch das Fangen eines Jaguars oder eine Party von Christoph Robin lassen die Zeit schnell vergehen…

Die Abenteuer von Puh, dem Bären haben besonders durch die Zeichentrickfilmumsetzung aus den Disney-Studios Bekanntheit erlangt, die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen und zu einer starken Marke mit vielen Merchandise-Produkten herangewachsen ist. Dass es auch anders geht, reduzierter und mehr auf die Buchvorlage von Alan Alexander Milne konzentriert, beweist der Hörverlag mit der Veröffentlichung eines Radiohörspiels aus dem Jahre 1979. Dieses ist sehr ruhig produziert und verzichtet sogar ganz auf musikalische Untermalung oder den Einsatz von Geräuschen, sondern stellt die sehr gut ausgewählten Sprecher in den Vordergrund. Als kleine Rahmenhandlung wird immer wieder zu Christoph Robin und dem Erzähler geblendet, in der der Junge um eine weitere Geschichte bittet. Dies geschieht auf sehr niedliche Weise und mit vielen kleinen Wiederholungen in der Wortwahl, womit sehr spielerisch umgegangen wird. Kernelement sind jedoch die kleinen Geschichten, 15 an der Zahl, die sich um Puh sowie seine Freunde drehen. Dabei haben meist ein oder zwei der anderen Tiere eine größere Rolle. Die Situationen sind dabei meist unverfänglich und werden durch die Tollpatschigkeit des Bären ausgelöst und werden so zu etwas Besonderem. Diese sind sehr kurzweilig und witzig gehalten, sie strahlen eine sehr ruhige und warme Atmosphäre aus. Von dem ängstlichen Ferkel über die aufgekratzte Eule und den traurigen Esel bis hin zum wilden Tiger, die Nebencharaktere sind sehr aussagekräftig gestaltet und bringen ihre ganz eigene Note mit ein. Ein sehr liebevolles Hörspiel mit vielen spaßigen Situationen und gut aufgelegten Sprechern.

Horst Breiter hat die Rolle des Pu-Bären übernommen und verleiht seiner Stimme einen warmherzigen und tollpatschigen Ausdruck. Er sorgt mit seiner unbekümmerten Art immer wieder für Lacher. Günter Lampe spricht I-aah, den traurigen Esel, mit einer tiefen und langsamen Art, die dafür sorgt, dass man die niedliche Figur sofort umarmen will. Aljoscha Flohr spricht Christoph Robin mit einer spontan wirkenden und einnehmenden Art sorgt er in den kleinen Zwischenspielen und auch einigen Dialogen für Aufsehen. Besonders gut gefallen hat mir jedoch die wunderbare Evelyn Hamann als Eule, ihre überdrehte und altkluge Art passt sehr gut in die Stimmung des Hörspiels. Weitere Sprecher sind unter anderem Sabine Postel, Manfred Böll und Ulrich von Bock.

Die gesamte Produktion umfasst vier Stunden, die auf 4 CDs gepresst wurden. Diese befinden sich in einer dicken Plastikhülle, die man mehrfach aufklappen kann. Das Titelbild wird von einer einfachen Zeichnung von Puh, dem Bären geziert, der den Rücken dem Betrachter zugewandt hat und den beigefarbenen Hintergrund zu betrachten scheint. Im Inneren befindet sich noch ein kleines Booklet mit einer weiteren niedlichen Zeichnung, einer ausführlichen Trackliste und kurzen Informationen zu drei der Sprecher.

Fazit: Jede einzelne Figur entfaltet hier eine enorme Melange aus Charme und Witz, die die kurzen Geschichten zu einem sehr hörenswerten und liebevollen Hörvergnügen werden lassen. Die niedliche Rahmenhandlung und die sehr reduzierte Umsetzung mit der vollen Konzentration auf die wundervollen Sprecher sorgen für ungetrübten Hörgenuss. Eine klare Empfehlung für Kinder ab etwa vier Jahre sowie deren Eltern, die ebenso gerne lauschen werden.

VÖ: 21.Oktober 2013
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-8445-1071-3
 
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