Poldi

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Offenbarung 23 – 49. Sündenfall

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Erster Eindruck: T-Rex und der Vatikan

Durch eine weitere Chiffre von Tron stößt T-Rex auf ein Geheimnis, dass die Welt in seinen Grundfesten erschüttern könnte. Die Spur ist eine Ungereimtheit in der Bibel und führt den Hacker in die tiefsten Wirren des Vatikans, in der Korruption herrscht und die mächtigen die Geschicke der Menschheit bestimmen. Doch ein uralter Orden versucht, die Institution Kirche zu stürzen – mit der Hilfe von T-Rex…

Es sind immer wieder brisante Themen, die die Hörspielserie Offenbarung 23 aufgreift. Die auf Verschwörungstheorien basierenden Handlungen scheuen kaum ein Tabu und integrieren es in eine Haupthandlung, die durch das Zusammenspiel verschiedener Mächte seinen Reiz gewinnt. In der 49. Folge mit dem Titel „Sündenfall“ ist das Thema besonders vielversprechend, es geht um die katholische Kirche und insbesondere auch um Kardinal Ratzinger, der später zum Papst gewählt wurde. Die Handlung ist deutlich gesprächsorientierter als in früheren Folgen, Actionelemente sind deutlich heruntergefahren und nehmen hier keinen nennenswerten Platz ein. Viele, lange Dialoge bilden das Kernstück der Geschichte und offenbaren so einige Gedankengänge über die Kirche. Das ist zwar spannend aufbereitet, teilweise aber auch etwas verwirrend, weil der Hörer sehr viel Input bekommt und sich die einzelnen Elemente kaum richtig festsetzen, richtig wirken können. Und wer sich selbst schon mal mit Kirchenkritik befasst hat, bekommt hier nur wenig Neues geboten. Die Rahmenhandlung wird hier deutlich nach vorn getrieben und enthält wieder einige Informationen über das Zusammenspiel der verschiedenen Mächte um Georg Brand, was besonders eingefleischte Fans freuen dürfte. „Sündenfall“ ist eine sehr gut erzählte und spannende Folge, die den Hörer an einigen Stellen verblüffen und mit starken Dialogen überzeugen kann.

Der weitaus größte Teil der Sprecher ist schon aus vorigen Folgen bekannt und agiert wie immer sehr professionell. Im Mittelpunkt natürlich wieder Alexander Turrek als T-Rex, der mit seiner markanten und eingängigen Stimme den dynamischen Hacker sehr lebendig darstellen kann. Till Hagen ist wieder als Ian G. zu hören und gibt dem Hörer mit seiner geheimnisvollen Stimme ebenso viele Rätsel auf, wie er löst. Friedrich Georg Beckhaus ist in dieser Folge neu dabei, seine sehr eindringliche Stimme setzt er gekonnt ein und sorgt für Gänsehautstimmung. Weitere Sprecher sind Philine Peters-Arnolds, Lutz Mackensy und Marie Bierstedt.

Dadurch, dass die Handlung vorrangig auf Dialogen basiert und Actionelemente deutlich reduziert sind, wirkt die akustische Gestaltung wesentlich unauffälliger als in anderen Folgen. Doch leise Musik im Hintergrund beeinflusst die Stimmung doch deutlich und sorgt für einen atmosphärischen Gesamteindruck, der durch wenige Geräusche, die zur Handlung passen, ergänzt wird.

Am auffälligsten an den Covern der Serie ist immer der verschnörkelte Schriftzug, der in glänzendem Gold auf schwarzem Untergrund prangt. Das hier gewählte Motiv sieht bei näherer Betrachtung aus wie einem alten Gemälde übernommen, gezeigt werden die nach vorn gestreckten Hände eines katholischen Würdenträgers, die Arme durch eine weiße Kutte verdeckt. Das kleine beiliegende Booklet enthält recht viel Werbung.

Fazit: Die Konzentration auf die Dialoge ist zwiespältig: Einerseits ist diese Folge deutlich stimmungsvoller als actionbetonte Vorgänger, wirkt aber auch verwirrender aufgrund der Vielzahl der präsentierten Theorien und Aussagen. Eine sehr dichte Erzählweise und das Vorantreiben der Haupthandlung macht diese Folge aber zu einer gelungenen, die mit ihrem brisanten Thema überzeugen kann.

VÖ: 7.Februar 2014
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-943166-32-3
 
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