Poldi

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John Sinclair – 89. In den Krallen der roten Vampire

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Erster Eindruck: Ermittlungen in Deutschland

In einer Höhle in der schwäbischen Alb finden zwei Forscher eine riesige Fledermaus, die von rotem Fell bedeckt ist. Durch Will Mallmann, Ermittler beim BKA und Freund von John Sinclair, wird auch der Geisterjäger auf den Vorfall aufmerksam und reist mit Suko zum Ort des Geschehens. Bald entdecken sie, dass zwei ihrer Erzfeinde hinter den Vorkommnissen stecken. Doch Lady X und Vampiro-del-Mar stehen bald ebenfalls einem mächtigen Feind gegenüber…

Wer sich gefragt hat, was Will Mallmann so treibt, der in seit etlichen Folgen nicht mehr bei John Sinclair vorgekommen ist, bekommt in Nummer 89 der erfolgreichen Serie eine Antwort. Doch mit dem neuen Produzententeam ist auch sein Charakter etwas anders angelegt, er präsentiert sich hier äußerst übellaunig und spitzzüngig. Die Vorfälle mit der roten Fledermaus weitet sich wieder zu einem gruseligen Spektakel aus, das nach einer dynamischen und spannenden Handlung ein gut erzähltes Finale präsentiert. Lady X ist wieder dämonisch und herrisch wie immer, doch auch Campirp-del-Mar, der bisher eher eine Nebenrolle gespielt hat, tritt endlich in den Vordergrund und zeigt, dass auch er ein wunderbarer Bösewicht ist. Seine Kräfte, sein Auftreten und seine Verhaltensweise bringen neuen Schwung in die Handlung und ergänzen das Geschehen um die Mordliga gekonnt. Gegen Ende taucht aber ein weiteres dämonisches Wesen auf, das es noch mehr in sich hat und sehr mysteriös und grausam dargestellt wird. Es gibt viel zu erzählen in dieser Folge, sodass die Handlung manchmal etwas überstürzt wirkt, nicht alles wird ganz bis zum Ende erzählt. Das typische Sinclair-Flair stellt sich aber schnell ein und lässt auch diese Folge zu einer hörenswerten werden.

Helmut Krauss spricht wie auch schon in den vorigen Folgen Vampiro-del-Mar, hat aber hier erstmals einen richtig großen Auftritt. Er zeigt, was er mit seiner markanten Stimme alles anstellen kann und klingt furchteinflößend und bösartig. Lutz Riedel ist als Will Mallmann mit dabei und macht auch in der deutlich grantigeren, übel gelaunten Version der Figur eine glaubhafte und einprägsame Figur. Erzählerin Alexandra Lange gefällt mir auch hier sehr gut und gestaltet ihre Erzählparts nicht nach Schema F, sondern sorgt für neue Akzente. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Jan-David Rönfeld und Michael von Rospatt.

Die akustische Umsetzung der Folge ist wieder sehr sauber und effektbetont gehalten. Die ganz heftigen Schockmomente entfallen zwar, dennoch wird mit lauten Sounds und dramatischer Musik eine spannungsgeladene Szenerie erzeugt, die einzelne Abschnitte betont und einen gekonnten Bogen durch die gesamte Handlung schlägt. Wie immer wird hier sehr viel geboten.

Eine blonde Frau, die mit ihren blonden Locken und dem schlichten Kleid den 70er Jahren entsprungen scheint, wird auf dem Cover von einer Horde roter Fledermäuse angegriffen, das Gesicht vor Schreck und Entsetzen geweitet. Ein Skelett direkt neben ihr sowie eine unheimliche Burg im Hintergrund sind hierzu passende Ergänzungen. Durch die unheimlichen Schatten der Figuren bekommt das Cover seinen letzten Schliff.

Fazit: Die vielen verschiedenen Teile dieser Geschichten wirken manchmal etwas unorganisiert, dennoch kann „In den Krallen der roten Vampire“ mit seiner temporeichen Geschichte sehr gut unterhalten. Besonders das Auftreten von Vampiro-del-Mar und ein mächtiger Dämon sorgen für jede Menge unheimlicher Spannung.

VÖ: 17.Januar 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4764-3
 
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