Poldi

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Hui Buh – 20. Der Schatz im Drachenmoor

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Erster Eindruck: Burgeck braucht ein Renovierungsteam

Schloss Burgeck hat dringend einige Reparaturen nötig, und auch die Bediensteten müssen bezahlt werden. Doch der Geisterschatz, den Hui Buh gefunden hat, ist leider schon aufgebraucht. Es scheint, als müsse König Julius die alte Burg verlaufen – nur eine einzige Möglichkeit sehen die Bewohner noch: Sophie trägt in einem Medaillon den Hinweis auf einen wertvollen Schatz, der im Drachenmoor verborgen ist. Und diesen Hinweis hat sie von ihren verschwundenen Eltern…

Mit 67 Minuten ist die 20. Folge der Neuauflage von Hui Buh für ein Kinderhörspiel recht lang geraten. Nicht alle Sechsjährigen – so die offizielle untere Altersangabe – werden dem Hörspiel so lange folgen können. Dabei hätte gerade der Anfang auch deutlich gestraffter erzählt werden können, die Geldnöte von Julius und Konstanzia werden hier recht ausführlich dargestellt. Das ist zwar wie immer mit Witz und Charme erzählt, aber eben auch etwas langatmig und für die Handlung in dieser Tiefe nicht notwendig. Viel interessanter und auch spannender ist da die Suche nach dem Schatz im Drachenmoor – so auch der Titel der Folge – in der es einige Überraschungen zu verzeichnen sind. Einige gelungene Einfälle bringen viel Abwechslung in die Serie und verleihen ihr eine einzigartige Ausstrahlung. Und auch spannende Momente und brenzlige Situationen sind vorhanden. Besonders gelungen sind die vielen Andeutungen auf Sophies Eltern, was besonders Fans der Serie erfreuen dürfte. Kernstück ist der Aufenthalt der Freunde bei einem Räubervolk, das sehr wild und gefährlich dargestellt wird. Diese Szenen sind sehr spannend und können sehr gut unterhalten. Mit dem etwas holprigen ersten Drittel, das immerhin witzig erzählt wurde, kann man sich aufgrund des starken Mittelteils und der gelungenen Auflösung doch anfreunden.

Marie-Luise Schramm ist auch hier wieder als Sophie zu hören und hat erneut eine recht große Rolle. Mit ihrer sanften, immer leicht melancholisch klingenden Stimme kann sie das junge Mädchen sehr gekonnt darstellen und setzt immer wieder gelungene Akzente. Xenia, die Anführerin der Räuberbande, wird von Anne Helm gesprochen, deren Stimme einen sehr raubeinigen Klang annimmt, die sehr herrisch und unnachgiebig wirkt. Thomas Schmuckert und Sabine Arnhold arbeiten gut zusammen und können ihre Charaktere mit Glaubwürdigkeit und Charakter ausstatten. Weitere Sprecher sind Bodo Wolf, Till Hagen und Robert Rausch.

Dank der passenden und hübsch mystisch wirkenden Musik von Christian Hagitte und Simon Berteling bekommt auch diese Folge die typische Ausstrahlung der gesamten Serie. Es ist eine gelungene Mischung aus mysteriöser Stimmung und Fröhlichkeit, die durch zahlreiche witzige Geräusche und Soundeffekte unterstützt wird. So bekommt insbesondere Hui Buh in den „spukigen“ Szenen einen geisterhaften Klang.

Eine kleine Übersicht über die einzelnen Tracks ist im Inneren des kleinen Booklets zu finden, auch die Angaben zu den Sprechern und dem Produktionsteam sind hier zu finden, ansonsten gibt es außer Werbung nicht viel zu sehen. Das Cover im computeranimierten Stil zeigt eine nächtliche Szene aus dem Hörspiel, in der die Schlossbewohner die Siedlung der Räuberbande erkundet. Durch die schummerige Beleuchtung und den hellen Mond bekommt die Szenerie eine unheimliche Ausstrahlung.

Fazit: Trotz des etwas langwierigen Starts entwickelt sich eine spannende und dynamische Folge, die Reise ins Drachenmoor und der Aufenthalt bei den Räubern sind sehr gut gelungen. Besonders das Rätsel um Sophies Eltern kann überzeugen und bringt die Serie noch einmal in Schwung, macht die Folge unverwechselbar.

VÖ: 14.Februar 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 888837433020
 
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