Poldi

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Gruselkabinett – 88. Die Affenpfote

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Erster Eindruck: Besuch in gewittriger Nacht

In einer sturmumtosten Nacht sitzt die Familie White bei Kaminfeuer in ihrem eigenen Haus zusammen. Sergeant Major Morris, ein alter Freund des Familienvaters, hat sich zu Besuch angekündigt, doch anstatt in Erinnerungen zu schwelgen berichtet dieser von einer geheimnisvollen Affenpfote, die ihrem Besitzer drei Wünsche erfüllt – jedoch zu einem schrecklichen Preis. Trotz aller Warnungen beschließt James, die Pfote zu benutzen...

„Die Affenpfote“ ist mit 47 Minuten Laufzeit die kürzeste Geschichte, die für das Gruselkabinett von Titania Medien vertont wurde, dennoch wird sich hier in der anfänglichen Szene recht viel Zeit gelassen. Die behagliche Szene am Kaminfeuer verbreitet eine wohlige Stimmung und stellt zudem die Charaktere und ihre Beziehung zueinander ausführlich vor. Erst mit dem Besuch von Morris kommen erste, gruselige Momente in die Handlung, die Legende der Affenpfote wird eingeführt und fasziniert nicht nur die Familie White, sondern auch schnell den Hörer. Düstere Ankündigungen und ein drohendes Unheil schweben fortan über der Handlung, die ansonsten traute Szenerie wird empfindlich gestört. Besonders die Bedenken von Mutter Maggie verstärken diesen Eindruck noch deutlich. Natürlich – das war nicht anders zu erwarten – wird der Affenpfote aber ein Wunsch mitgeteilt, und die daraus resultierenden Ereignisse sind sehr gut erzählt und verbreiten eine wunderbar düstere und tragische Atmosphäre. Auch das Ende ist geschickt ausgeführt und lässt vollkommen offen, wie die Familie mit den tragischen Ereignissen fertig wird, wie sich ihre Zukunft durch die Vorfälle verändert. Anfangs hätte man zwar etwas schneller die Handlung vorantreiben können, dennoch ist hier eine starke Folge des Gruselkabinetts entstanden, die gerade wegen ihrer Kürze überzeugen kann.

Gerade einmal sechs Sprecher sind in diesem Hörspiel zu hören, das auch in der Wahl des Schauplatzes auf das Wesentliche reduziert wurde. Harald Dietl spricht den Familienvater James mit einer sehr ausgeprägten Stimme, die die Gefühlsregungen des Mannes sehr gekonnt darstellen kann. Sein Sohn Herbert wird von Max Felder gesprochen, dessen unbekümmerte und neugierige Art sehr gut zu dem Charakter passt und diesen unterstreichen kann. Regina Lemnitz ist als Mutter Maggie von ihrer sanfteren Seite zu hören, wirkt dabei aber manchmal etwas zu blass für ihre tönende und kraftvolle Stimme. Weitere Sprecher sind Hasso Zorn, Erich Ludwig und Johannes Steck.

Die Handlung wird wieder auf sehr stimmungsvolle Weise von der eingebauten Musik unterstützt. Sei es die heimelige Atmosphäre, die in den anfänglichen Szenen geschaffen wird, oder die dramatische Wirkung der späteren Ereignisse, alles wird eng ummantelt und in ein passendes Klangkleid eingefasst. Auch die Einbindung verschiedener Geräusche und insbesondere des lauten Donners kann überzeugen.

Natürlich hat die unheimliche Affenpfote auf dem Cover ihren Platz gefunden, die vertrocknete, fast schon schwarze Hand liegt auf einem kleinen Tisch, auf dem auch ein Bilderrahmen mit einer Fotografie der Familie und eine Lampe Platz gefunden hat, die sanftes Licht verbreitet. Die angenehme Atmosphäre wird durch die Pfote deutlich gestört und vermittelt somit viel von der Stimmung des Hörspiels.

Fazit: Das bisher kürzeste Hörspiel der Serie kann mit einer anfangs gemütlichen, später unheimlichen und gruseligen Stimmung überzeugen. Dass Unheil droht ist schnell klar, doch wie sich alles weiterentwickelt birgt einige Wendungen. Knapp erzählt und gerade deshalb so packend.

VÖ: 16.Mai 2014
Label: Titania
Bestellnummer: 978-3-7857-4967-8
 

MewMew

Christoph
Sprechprobe
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AW: Gruselkabinett – 88. Die Affenpfote

So seit 2 Tagen besitze ich endlich die neuen Folgen der Reihe. Und seit gestern Abend bzw. heute Nacht bin ich auch schon mit durch. :)

88 - Die Affenpfote
Die Geschichte beginnt sehr ruhig, setzt dann interessante Punkte und flacht dann etwas ab, ohne eigentlich schlecht zu werden. Die Geschichte ist eine gerade Linie und vieles konnte man sich schon denken, was passieren wird. Ich war nur verwundert wie schnell hier die Zeit verging. Ich hatte das Gefühl, als wären nur 20 Minuten vergangen. Spricht ja auch für die Geschichte.

Note 3
 
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